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Coronavirus - Nachbarschaftshilfe
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Corona-Krise: Die Stunde der Nachbarschaftshilfe

Einkäufe, Betreuung und mehr – Bremerinnen und Bremer organisieren gegenseitige Unterstützung

Abstand halten und doch zusammenrücken: Dies ist aktuell die Devise im Zuge der Corona-Pandemie, die für jeden drastische Einschnitte bedeutet. Um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen – Stichwort #flattenthecurve –, werden alle eindringlich aufgefordert, Abstand zu Mitmenschen zu halten. Viele dürfen bereits ihr Haus beziehungsweise die Wohnung gar nicht mehr oder nur ganz eingeschränkt verlassen, weil sie infiziert sind oder es sein könnten. Auch Risikogruppen wie ältere Menschen sollen es möglichst vermeiden, rauszugehen.

Welle der Hilfsbereitschaft

Vor diesem Hintergrund ist ein besonderes gesellschaftliches Zusammenrücken zu spüren und eine unglaubliche Solidarität. Auch in Bremen bieten wie überall auf der Welt Menschen ihre Hilfe an. Über bereits bestehende Initiativen, neu gegründete Verbindungen und soziale Netzwerke gibt es eine regelrechte Welle der Hilfsbereitschaft – und zwar schnell, unbürokratisch und sicher. Wir geben einen Überblick über nachbarschaftliche Unterstützung in Bremen – zum Beispiel Einkaufsservice und Kinderbetreuung.

Nachbarschaftshilfe
Einkaufen auf dem Wochenmarkt für Menschen aus der Risikogruppe – auch das gehört zur Nachbarschaftshilfe. Pixabay/Hans Braxmeier

So bekommen Sie Hilfe und können Unterstützung geben:

 

  1. Freiwilligen-Agentur

    Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Weser-Kuriers und Engagierte, die bei der Freiwilligen-Agentur registriert sind, übernehmen Einkäufe und Gänge zur Apotheke. Personen, die Hilfe benötigen, wie auch Menschen, die helfen wollen, erreichen die Initiative montags bis freitags von 10 bis 13 Uhr unter der Telefonnummer 04 21/34 20 80 oder per E-Mail an info@freiwilligen-agentur-bremen.de.

  2. Facebook-Gruppen

    In der Gruppe Coronahilfe Freie Hansestadt Bremen sind beispielsweise inzwischen fast 2000 Bremerinnen und Bremer organisiert, die Hilfe anbieten oder nach Unterstützung fragen. Die Anfragen und Angebote sind weitreichend – etwa Nähen von Mundschutzmasken, Essens- und Bücherlieferungen.

  3. Schwarzes Brett

    Auf dem Portal der Stadt Bremen (Bremen.de) wird ebenfalls Hilfe gebündelt:  Wer im Rahmen von Nachbarschaftshilfe eine kostenlose Unterstützung beim Einkauf anbieten möchte oder sucht, kann dies in der dafür vorgesehenen Rubrik Kontakte knüpfen tun. Darüber hinaus gibt es die Rubrik Kinderbetreuung.

  4. Nachbarschaftsnetzwerke

    Das Portal Nebenan.de, für das man sich anmelden muss, schafft Verbindungen im direkten Nachbarschaftsumfeld, also im jeweiligen Stadtteil. Dort laufen aktuell viele Hilfsangebote und -anfragen zusammen. Ein weiteres Bremer Portal ist die Nachbarschaftshilfe Bremen. Dort gibt es einen Pool von Ehrenamtlichen, die kontaktiert werden können, wenn Menschen aus Risikogruppen Hilfe benötigen. Der Kontakt findet über den Messenger Telegram statt. Wer gerade Zeit hat und helfen möchte, kann auf die anonymisierte Anfrage reagieren und bekommt Details. Ähnlich verhält es sich mit dem Portal Quarantänehelden.org.

  5. Martinsclub Bremen

    Der Verein Martinsclub für Menschen mit Beeinträchtigung und Inklusion bietet in diversen Stadtteilen Nachbarschaftsunterstützung an. Vermittelt werden Freiwillige für einfache Hilfsleistungen. Dies gilt für folgende Stadtteile: Findorff (Kontakt: Simon Brukner, Telefon 0421/83 56 99 14, E-Mail: findorff@martinsclub.de), Huckelriede (Madlien Janko, Telefon 04 21/87 86 65 80, E-Mail: huckelriede@martinsclub.de) und Bremen-Nord (Stefan Kubena, Telefon 04021/89 81 82 52, E-Mail: verwaltung-vegesack@martinsclub.de).

  6. Gesprächsangebote

    Wer sich zu Hause zum Beispiel einsam fühlt, um einen verstorbenen  Menschen trauert, sich in einer schwierigen Lebenslage befindet oder und einfach mit jemandem reden möchte, kann jederzeit die Telefonseelsorge unter 08 00/1 11 01 11 und 08 00/1 11 02 22 anrufen.

    Von der St. Petri Domgemeinde in Bremen gibt es einen Anrufdienst für Menschen, die ohne soziale Kontakte und einsam sind, weil sie sich in ihre Wohnungen zurückgezogen haben. Es geht dabei darum, ein kleines Lebenszeichen zu geben, die Nachfrage, wie es dem anderen an diesem Tag geht, ob er oder sie gut geschlafen hat. Wer gerne einen Anruf erhalten möchte, kann sich melden unter der Rufnummer 04 21/36 50 415.

    Alle weiteren telefonischen Kontaktmöglichkeiten zu Seelsorgerinnen und Seelsorgern speziell in Bremen finden Sie im Netz.

  7. Zettelaushänge

    Insbesondere viele ältere Menschen sind von der Isolation betroffen. Und gerade sie verfügen vielfach über keinen Internetanschluss. Daher gibt es die bereits auch vielfach praktizierte Möglichkeit, Zettel samt Telefonnummer etwa im Hausfluren oder am Haus Nachbarschaft mit Hilfsangeboten und -anfragen auszuhängen. Vorlagen für Zettel gibt es etwa hier. Auch der Verein Das Viertel hat eine Vorlage zum Ausdrucken angefertigt.

Informationen zur Corona-Pandemie

Wichtige Informationen zur Ausbreitung des Virus Covid19 gibt es beim Robert-Koch-Institut und dem Gesundheitsressort Bremen. Das Corona-Virus-Bürgertelefon in Bremen ist unter der Rufnummer 04 21/1 15 zu erreichen.

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