Mir ist langweilig!
Zeitvertreib in der Corona-Krise
Irgendwann langweilt auch das spannendste Streaming-Angebot, alle Staffeln der Lieblingsserie sind geguckt, alle Blockbuster abgehakt. Was also tun, wenn die üblichen Hobbys wie Mannschaftssport wegfallen und man sich nicht oft verabreden möchte? Wir haben abwechslungsreiche Möglichkeiten zum Zeitvertreib zusammengetragen.
Was tun gegen Langeweile?
- Natur – von zu Hause aus
- Kreativ werden
- Klar Schiff machen
- Neues lernen
- SUP – Stehpaddeln mit kontaktloser Ausleihe
Natur – von zu Hause aus
Spaziergänge und Radtouren sind schöne Beschäftigungen. Aber nicht immer ist die Zeit, um einen Ausflug zu machen – beispielsweise bei Homeoffice. Und natürlich will nicht jeder Touren oder Wanderungen über mehrere Stunden planen. Auf die Natur muss man aber auch von zu Hause aus nicht verzichten.
Tiere beobachten: Das geht beispielsweise auch vom Fenster aus und ist selbst mitten in der Stadt möglich – am besten mit Fernglas. Kinder können so „Ich sehe was, das du nicht siehst“ mit Tieren spielen, schlägt die Deutsche Wildtier Stiftung vor. Speziell für Vögel hat der Verein zudem eine „Vogeluhr“ erstellt. Anhand dieser kann man nachsehen und hören, welche Arten zu welcher Uhrzeit welche Lieder anstimmen.
Digitale Naturkunde: Der NABU hat zudem ein digitales Angebot für Kinder. Auf NAJU können die Kleinen die Natur entdecken, Experimente starten und auf unterhaltsame Weise etwas lernen. Auch der BUND Bremen hat ein Onlineprojekt für Kinder: Natur gegen Langeweile.
Basteln für die Natur: Nistkästen, Vogeltränken, Insektenhotels – vieles, das Tieren hilft, lässt sich zu Hause herstellen. Die Ergebnisse können dann auf dem Balkon, im Garten oder Schrebergarten zum Einsatz kommen.
Kreativ werden
Unter dem Hastag #coronaregenbogen malen zahlreiche Bremer Kinder Regenbögen und kleben sie in Fenster. Damit zeigen sie, dass sie die Gesellschaft unterstützen und zu Hause bleiben. Wer an der sichtbaren Solidarität teilhaben will, kann sich beispielsweise an der Malvorlage von Bremen.de versuchen. Auf deren Bastelideen-Seite finden sich auch Malvorlagen mit bremischen Motiven wie den Stadtmusikanten.
Unter dem Titel #colourthecurve stellt Kerstin Emde, Künstlerin und Kopf des Bremer Labels Emtisomethings, täglich eines ihrer Motive zum Ausmalen bereit. Die Vorlage können sich Interessierte auf ihrer Homepage, bei Instagram und Facebook herunterladen.
Musikalische Bastelanleitungen haben die Bremer Philharmoniker im Programm: „Die Musikwerkstatt tüftelt“ bringt zweimal wöchentlich Ideen für Kinder zum Bau von Instrumenten heraus.
Eine schöne digitale Variante von Montagsmaler ist Skribbl.io. Dabei kann man eine private Gruppe erstellen und muss dann am PC, Laptop, Tablet oder Smartphone vorgegebene Begriffe malen. Die Ratenden geben ihre Vermutungen in ein Chatfenster ein und können je nach Zeit unterschiedlich viele Punkte einheimsen. Nicht nur für Kinder ist das ein großer Spaß.
Bremen.de hat eine Liste zum Thema „Do it yourself“ angelegt. Dort finden sich Inspirationen aus den Bereichen Schneidern, Nähen, Stricken, Töpfern sowie Termine für Kurse, Workshops und digitale Ausstellungen. Außerdem hat die Stadt Bremen eine interessante Liste erstellt: „Digitale Kulturangebote in Bremen – Kultur für zu Hause“.
Klar Schiff machen
Wer viel Zeit zu Hause verbringt, der stört sich vielleicht an der einen oder anderen unordentlichen Stelle, die schon seit Jahren hätte aufgeräumt werden sollen. Das kann das Arbeitszimmer sein, die Garage, der Keller, der Balkon … Auch Computer beziehungsweise Festplatten können geordnet und Bilder sortiert – und vielleicht sogar gleich in Fotobücher verwandelt – werden. Jetzt gibt es keine Ausreden mehr: ran ans Chaos!
Zum Aufräumen, Entrümpeln und Ausmisten braucht es idealerweise einen Plan. Man sollte sich nicht zu viel auf einmal vornehmen, sondern sich realistische Ziele setzen. Ein Raum am Tag kann schon ausreichen – schließlich fallen oft erst beim Aufräumen selbst Problemstellen ins Auge, die vorher gar nicht aufgefallen waren.
Es gibt drei Schritte, um Ordnung zu schaffen. Erstens: das Aufräumen von Dingen, die nicht an ihrem gewohnten Ort liegen oder stehen. Zweitens: das Ausmisten von Dingen, die eigentlich gar nicht (mehr) gebraucht werden. Drittens: zukünftigem Chaos vorbeugen. Jeder kennt die Orte in seinem Zuhause, an denen es wie von Geisterhand immer wieder unordentlich wird. Dafür ist es sinnvoll, sich neue Strukturen zu überlegen. Zeitschriften landen immer verstreut auf dem Wohnzimmertisch? Ein Zeitungsständer sammelt alle an einem Ort. Kleidung häuft sich auf einem Stuhl im Schlafzimmer? Ein Stummer Diener bietet weniger Platz und zwingt dadurch zum täglichen Aufräumen. Sind die ehemaligen Chaos-Magneten entschärft, sollte man sie trotzdem regelmäßig kontrollieren – alte Zeitschriften wegwerfen oder Ähnliches.
Aussortiertes loswerden: Hier ist zu unterscheiden zwischen Müll und Dingen, die jemand vielleicht noch gebrauchen kann. Letztere lassen sich momentan beispielsweise über lokale Portale verkaufen, etwa Ebay Kleinanzeigen. Da die Post zeitweise durch ein extrem hohes Paketaufkommen überlastet ist, sind (kontaktlose) Übergaben vor Ort vorzuziehen. Auf diese Weise können Gegenstände auch über Verschenke-Gruppen wie auf Bremen.de neue Besitzer finden.
Bei der Entsorgung von Dingen, die nicht in den Hausmüll gehören, ist Folgendes zu beachten: Die Bremer Stadtreinigung bittet dringend darum, unnötige Anlieferungen auf den Recycling-Stationen zu vermeiden. Zudem werden momentan keine neuen Termine für Sperrmüll vergeben. Wer also etwa seine Garage entrümpeln möchte, sollte sich vorher überlegen, wo er den anfallenden Müll zwischenlagern kann, bis sich die durch Corona bedingten Engpässe entspannt haben.
Neues lernen
Da viele Termine wegfallen, kann man die Zeit nutzen, um andere Routinen zu etablieren – und vielleicht etwas ganz Neues zu lernen. Das gibt dem Tag Struktur, und das Gehirn bekommt auch etwas Herausforderndes zu tun.
Die Volkshochschule Bremen (VHS) hat einige Onlinekurse im Programm. Und Bremen.de hat unter dem Motto „Science At Home“ eine große Übersicht zusammengestellt, wo kleine und große Forscherinnen und Forscher interessante Dinge lernen können. Darunter sind Museen, das Alfred-Wegener-Institut, die Universität Bremen und viele mehr.
Dazu sind online zahlreiche Möglichkeiten vorhanden, Kurse in verschiedensten Bereichen zu belegen, zum Beispiel:
- Handarbeiten wie nähen, häkeln und stricken – auch einsetzbar, um Masken herzustellen
- Sprachen (per Software oder App, Übung durch Sprachtandems)
- Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation
- Jonglieren – auch ein sehr gutes Training fürs Gehirn
- Musizieren (Gitarre: Yousician, englischsprachig; Klavier: Skoove; Schlagzeug: OpenMusicSchool etc.)
- Fotografie und Bildbearbeitung
- Kochen und backen – auch hier finden sich Videoanleitungen im Netz
Manche Anbieterinnen und Anbieter locken momentan mit speziellen Rabatten und Sonderangeboten.
SUP – Stehpaddeln mit kontaktloser Ausleihe
In den warmen Monaten lockt die Sonne ans Wasser. Ins Blaue bietet dann einen Verleih von Boards zum Stand-up-Paddeln am Werdersee an. Wer sich ein Board ausleihen möchte, vereinbart telefonisch unter der Nummer 01 57-71 41 21 70 einen Termin. Die Bezahlung von 20 Euro für zwei Stunden erfolgt per Überweisung oder Paypal. Zum vereinbarten Zeitpunkt kann das Board an der SUP-Station am Werdersee kontaktlos abgeholt werden.