
Außergewöhnliche Sehenswürdigkeit: Steingarten Kattenturm
Ein Stadtgrundriss aus Künstlerhand
Der Steingarten Kattenturm ist Kunst im öffentlichen Raum – aber welche, die durch alle betreten und benutzt werden soll. So sieht man immer wieder Familien mit Grill und Picknickkorb inmitten von Skulpturen und Klinkermauern.
Mauern, Bögen und Rondelle erkunden

Das besondere Klinkerbauwerk liegt an der Alfred-Faust-Straße in Bremen-Kattenturm – nahe am Bürgerhaus Obervieland. Bögen und kleine Mauern aus roten Klinkersteinen treffen dort auf fantastische Geschöpfe aus Stein. Bunte Fliesenmosaike zieren Bänke und Sitzstufen. Verschiedene Räume mit Säulen, Treppen, Fensterdurchblicken und gepflastertem Boden sind dort zu entdecken. Das so entstandene Wegenetz des Steingartens Kattenturm orientiert sich laut dem Bremer Kulturressort an der Idee eines Stadtgrundrisses. Verwunschen wirkt es, wie Sträucher und Gras in das Terrain hineinwuchern. Doch das gehört zum künstlerischen Bauwerk dazu. Denn die Bauelemente werden dem Veränderungsprozess der Natur unterworfen. Pflanzen erobern sich zurück, was der Mensch errichtet hat.
Vor einigen Jahren legten engagierte Anwohnerinnen und Anwohner das teils überwucherte Areal erneut frei, um es für ihre Kinder wieder nutzbar zu machen. Der Bereich auf der grünen Wiese neben dem Bürgerhaus wird nun gerne von Familien besucht, die sich dort treffen, picknicken und grillen. Denn die Mauern und Vorsprünge bieten Sichtschutz und vermitteln einen privaten Bereich unter freiem Himmel.
Steingarten Kattenturm entstand in den 1980er-Jahren
Das Kunstwerk mit Namen „Stadtgrundriß – Steingarten“ entstand zwischen 1983 und 1985. Entworfen wurde es von der Künstlerin Almut Blume-Gleim in Zusammenarbeit mit Elisabeth Grevenbrock-Zimmermann und Günther Zange.

Zum Hintergrund: Dieses und andere Kunstwerke ähnlicher Art sind in den 1980er-Jahren im Rahmen des sogenannten Programms Pausenhofgestaltungen entstanden. In Zusammenarbeit mit dem Bremer Bildungsressort sowie dem Kulturressort wurden damals einige solcher Vorhaben realisiert. Meist arbeiteten dabei Kunstschaffende gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und auch mit Anwohnerinnen und Anwohnern an diesen Ensembles, um einen Kontrast zur umliegenden Architektur zu schaffen. Die Künstlerin Almut Blume-Gleim war in den 1980er-Jahren so auch an der künstlerisch-architektonischen Pausenhofgestaltung der Grundschule an der Nordstraße in Bremen-Walle beteiligt.
Die Stiftung Wohnliche Stadt sorgte seinerzeit für die Finanzierung. Die senatorische Dienststelle für Wissenschaft und Kunst übernahm die künstlerische Betreuung und wählte die Kunstschaffenden aus. Ebenso beteiligt waren das Gartenbauamt, die senatorische Dienststelle für Bildung und natürlich das Schulzentrum in der pädagogische Verantwortung.
Über viele weitere Kunstwerke sowie über die Künstlerinnen und Künstlern informiert der Kultursenat auf seiner Internetseite zur Kunst im öffentlichen Raum Bremen.