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Spurwerk grüner Kredit Luftbild Baustelle
Björn Hake

Grüner Kredit für das Spurwerk

Neues Gewerbegebiet zwischen der Neustadt und Woltmershausen wird nachhaltig gebaut

Im Bremer Süden tut sich zurzeit eine Menge. So ist zum Beispiel das viel beachtete Tabakquartier in Woltmershausen in großen Teilen fertig gestellt. Jetzt ist mit dem Spurwerk das nächste enorme Bauprojekt in Arbeit. Auf 90.000 Quadratmetern entsteht auf dem Gelände des alten Neustadtsgüterbahnhofs ein hochmodernes Quartier für Büros, Gewerbe, Gastronomie und Handel. Der ausführende Investor und Projektentwickler Peper & Söhne achtet dabei besonders auf Nachhaltigkeitsaspekte und wurde darum jetzt von der Sparkasse Bremen mit dem ersten Grünen Kredit unterstützt.

Erste Mieter kommen im Herbst 2023

Visualisierung des neuen Quartiers
Die Neubauten werden ansprechende Innenhöfe mit Gastronomie und Handel bieten. Visualisierung Matthias Harms

Prominent zwischen Woltmershausen und der Neustadt liegt das Gelände, auf dem das nagelneue Gewerbegebiet heranwächst. Es ist verkehrsgünstig gelegen und so werfen zahllose Autofahrerinnen und -fahrer jeden Tag einen neugierigen Blick auf das Areal. Denn die viel befahrene B75 führt direkt daran vorbei – optimale Voraussetzungen also für das neue urbane Gewerbegebiet nahe der Bremer Airportstadt und der Innenstadt.

Im November 2021 starteten die Vorbereitungen auf dem Gelände, das Peper & Söhne dafür erworben hat, und im Sommer 2022 begannen die Bauarbeiten für den Bauabschnitt Eins des Spurwerk. Das erste Bürogebäude wird voraussichtlich im Herbst 2023 bezugsfertig sein. Begeisterte Mieter, darunter so namhafte Firmen wie Würth oder Ferchau, haben sich schon eingestellt.

Gebäudeinneres im Spurwerk
Moderne Architektur und nachhaltiges Bauen kommen beim Spurwerk zusammen. Visualisierung Matthias Harms

Das Besondere: Das neue Gewerbequartier wird nachhaltig gebaut. Um dies überprüfbar zu machen, lässt die Peper & Söhne Unternehmensgruppe das Quartier nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V. zertifizieren und strebt dabei mindestens eine Zertifizierung in Gold an.

Grüner Kredit für das nachhaltige Quartier

„Mit dem Projekt Spurwerk haben wir erstmals einen grünen Kredit in Bremen vergeben“ freut sich Kevin Zimnik, Nachhaltigkeitsexperte bei der Sparkasse Bremen. Es war ein Pilotprojekt, das die Sparkasse für das Spurwerk auf die Beine gestellt hat, denn die Anforderungen an einen grünen Kredit sind komplex.

„Wir freuen uns, dass unser Streben nach einer nachhaltigen Bauweise auch auf Finanzierungsseite Widerhall findet und sind stolz, den ersten grünen Kredit der Sparkasse Bremen zu erhalten. Die Zusammenarbeit in diesem Pilotprojekt war stets vertrauensvoll und von beiderseitigem Innovationswillen getrieben“, sagt Christoph Peper, Geschäftsführender Gesellschafter der Peper & Söhne Unternehmensgruppe.

EU-Taxonomie fördert nachhaltiges Bauen

Büro im Spurwerk
Moderne Arbeitswelten bieten ein gutes Umfeld für die mietenden Firmen. Visualisierung Matthias Harms

Um den Klimaschutz weiter voranzubringen, hat die EU ein umfangreiches Regelwerk erlassen – die sogenannte EU-Taxonomie, die den Begriff der Nachhaltigkeit für den Wirtschaftssektor in zahlreichen Facetten definiert. Das Regelwerk für nachhaltiges Wirtschaften und Finanzieren gilt ab 2024 für berichtspflichtige Unternehmen. Investoren und Kreditgeber sollen ihre Mittel entsprechend in nachhaltig arbeitende Unternehmen und Technologien stecken.

Die Sparkasse vergibt den grünen Kredit und erfüllt damit bereits die Vorgaben der EU-Taxonomie. „Wir wollen Vorreiter im Bereich der Nachhaltigkeit sein, auch im Sinne unserer Kunden. Wir können sie jetzt schon darüber informieren, was für neue Herausforderungen im nächsten Jahr auf sie zukommen“, erklärt Kevin Zimnik. „Wir haben den Prozess jetzt erstmalig durchlaufen und werden in Zukunft hoffentlich noch viele weitere Projekte in dieser Weise zertifizieren. Denn bei der Sparkasse ist das Engagement für Nachhaltigkeit und Umweltschutz fest in der Unternehmensstrategie verankert.“

Grüner Kredit für nachhaltiges Bauwerk
Die ersten Mieter können voraussichtlich im Herbst 2023 in die Büros einziehen. Björn Hake

Das Quartier Spurwerk erfüllt die Voraussetzungen der EU-Verordnung in Hinsicht auf die taxonomiekonforme Bauweise. So ist das Areal zum Beispiel barrierefrei gestaltet und die Wärme- sowie Kälteversorgung gelingt ohne fossile Brennstoffe. Außerdem befinden sich auf sämtlichen Dächern Photovoltaikanlagen. Für größeres Regenwasseraufkommen sind Überflutungsflächen eingerichtet und Insekten finden wertvolle grüne Biotope vor. Zur Förderung nachhaltiger Mobilität richten die Macher ausreichend Ladestationen für E-Fahrzeuge ein und schließen das Quartier an das Premiumradwegenetz an. Bau- und Abbruchabfälle werden dem Recycling zugeführt.

Dieser Beitrag ist Teil unseres Themenspecials „Nachhaltigkeit“. Sind Sie interessiert an mehr Artikeln dieser Art? Schauen Sie sich unsere Sammlung von Beiträgen rund ums Thema an.

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Autorenbild Kristina Bumb

Von Kristina Bumb

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