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Stadtteilspaziergang in Bremen Horn-Lehe führt durch das Hollerland
Linda Bussmann

Spaziergang in Horn-Lehe: Die Weiten des Hollerlands

Das Grünland mit den charakteristischen Gräben lohnt sich für eine Auszeit

Durch die Nachbarschaft schlendern und dabei interessante und unbekannte Ecken erkunden. Wir stellen Strecken vor, die einen Stadtteilspaziergang zu etwas Besonderem machen. In Horn-Lehe liegt das Hollerland – ein Areal, das auf den ersten Blick unscheinbar wirkt. Doch bei näherer Betrachtung gibt es dort einiges zu entdecken.

Fotos: Linda Bussmann


Krebsscheren, Igelkolben, Armleuchteralgen, Mosaikjungfer, Kuckucks-Lichtnelken – das Hollerland ist weit mehr als nur Grünland mit Gräben. Die Natur hat auch dort ihre Besonderheiten. Es ist einmal ein anderer Spaziergang, der sich in Horn-Lehe anbietet. Ausflügler zieht es in diesem Stadtteil meist in den Rhododendonpark inklusive Botanika. Aber auch der Unisee (Stadtwaldsee) mit angrenzendem Bürgerpark und Stadtwald sind beliebt. Doch zwischen Wümme, der A27, Blockland, Lehesterdeich und dem Kuhgrabenweg liegt ein 293 Hektar großes Areal, bei dem es sich lohnt, einmal genauer hinzuschauen.

Spaziergang in Horn-Lehe: Über den Kuhgraben geht es ins Hollerland
Wer am Kuhgrabensee ins Hollerland läuft, überquert den Kuhgraben.
Spaziergang in Horn-Lehe: Ländliche Weiten im Hollerland
Der Spaziergang im Hollerland verspricht ländliche Weiten.
Gräben im Hollerland in Bremen-Horn-Lehe
Die Fläche des Hollerlands wird von einem weitläufigen Netz aus Gräben durchzogen. Je nach Bedarf führen diese dem Grünland Wasser zu oder lassen es abfließen. Für das Weidevieh ersetzen sie zudem die Zäune.
Krebsscheren in den Gräben im Hollerland
Die Krebsscheren haben ihren Namen nicht von ungefähr: Die Hochblätter ähneln den Scheren von Krebsen. Die Blätter dieser seltenen Wasserpflanze ragen an unzähligen Stellen aus den Gräben im Hollerland.
Spaziergang Horn-Lehe: Infotafeln erklären Flora und Fauna
Infotafeln erklären die Flora und Fauna im Hollerland.
Spaziergang Horn-Lehe: schöne Pflanzen im Hollerland
Hier und dort gibt es an den Gräben im Hollerland hübsche Pflanzen zu entdecken, ...
Spaziergang Horn-Lehe: skurrile Pflanzen im Hollerland
... während manche Pflanzen durchaus skurril anmuten.
Stadtteilspaziergang in Horn-Lehe: Der Stau am Scheelenkampsfleet im Hollerland
Mit dem Stauwerk am Schelenkampsfleet wurde früher die gesamte Wasserhaltung im Hollerland zwischen der Lilienthaler Heerstraße im Osten und dem Kuhgraben im Westen reguliert. Heute dient die Stauanlage ausschließlich der Reguliergung im Naturschutzgebiet.
Bank am Kuhgrabenweg in Bremen Horn-Lehe lädt zum Verweilen ein
Einfach mal den Ausblick genießen! Nach dem Spaziergang durchs Hollerland laden Bänke am Kuhgrabenweg zum Verweilen ein.

Sieben Kilometer langer Wanderweg

Das Westliche Hollerland (Leher Feld) ist ein ausgewiesenes Naturschutzgebiet. Holländische Siedler haben einst im 12. Jahrhundert die zahlreichen Gräben angelegt. Diese durchziehen die Wiesenlandschaft, um das hohe Grundwasser und das Regenwasser abfließen zu lassen. Wer will, kann einen circa sieben Kilometer langen Fußweg ablaufen und damit einmal das gesamte Gebiet umrunden. Einer der Startpunkte für den Spaziergang in Horn-Lehe könnte der Kuhgrabensee sein. Von dort aus geht es parallel zur Autobahn A27 entlang – mit Blick zum Fallturm Richtung Jan-Reiners-Weg. Dieser führt dann zur Straße Am Lehester Deich. Von dort aus geht es über den Kuhgrabenweg zurück zum Ausgangspunkt.

Zugegeben, die Ruhe, die über diesem Gebiet liegt, wird ein wenig von der A27 übertönt. Doch davon ist am idyllischen Kuhgrabenweg oder auch bei den anderen Wegstrecken kaum bis gar nichts mehr zu hören. Wem die sieben Kilometer zu Fuß zu weit sind, der kann sich Teilstrecken aussuchen.  Und natürlich kann man das Ganze auch mit einem Besuch in nahe gelegenen Gastronomien verbinden. Eine Einkehr bietet sich im Landhaus Kuhsiel, Zum Platzhirsch oder – mit etwas mehr Fußweg – im Haus am Walde an.

Spaziergang in Horn-Lehe: Das Hollerland entdecken

Wer mehr über die Flora und Fauna des Gebiets wissen möchte, der sollte sich die Seite „Bremer Naturerlebnisse“ zu Gemüte führen.  Die Stadt Bremen hat eine Faltblattserie herausgegeben, in der es auch Informationen zum Westlichen Hollerland gibt. Dort sind nicht nur die Tier- und Pflanzenarten beschrieben, die es zu sehen gibt, sondern es ist ebenfalls eine Karte aufgeführt, in der  der sieben Kilometer lange Fußwege eingezeichnet ist.

Tipp: Im benachbarten Stadtteil Schwachhausen gibt es für Naturinteressierte ebenfalls viel zu entdecken: zum Beispiel auf dem Natur- und Erlebnispfad im Stadtwald. Einen Artikel dazu gibt es hier.

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Autorenbild Linda Bussmann

Von Linda Bussmann

Ich bin eine waschechte Ostfriesin und überzeugte Norddeutsche. Vor vielen Jahren zog es mich in die Hansestadt. Bremen ist seitdem meine zweite Heimat geworden.

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