Bremen historisch: Oberneuland-Sammlung
„Zahlreiche Urkunden, Schriftstücke und Fotos vor Ort“
Wir sind in unserer Serie „Bremen historisch“ dieses Mal in Oberneuland. In der Mühlenfeldstraße 16 in der obersten Etage ist die Oberneuland-Sammlung beheimatet. In dem Gebäude ist auch das Ortsamt des Stadteils zu finden. Wir treffen dort auf Kay Entholt, der uns mehr über diesen Ort und das Archiv erzählt.
Die Parks, historischen Anwesen und der alte Baumbestand prägen das Ortsbild von Oberneuland. Bereits 2003 gründete der dort ansässige Bürgerverein Oberneuland die Oberneuland-Sammlung, in der heute sauber sortiert und geordnet interessante Dokumente aus dem Stadtteil aufbewahrt sind. „Bei uns gibt es zahlreiche Urkunden, alte Schriftstücke, Bücher, Fotos und auch viele Bremensien vor Ort“, berichtet Kay Entholt, der als Autor mit dem Buch „Schlüsselbuch: Bremen Brevier“ auch einen kleinen Platz in den Regalen einnimmt und uns durch das Archiv führt.
Die Oberneuland-Sammlung umfasst auch Filme
Der Träger der Sammlung ist der Bürgerverein. Dieser existiert seit 1928 und tritt mit weit über 200 Mitgliedern für das kulturelle Erbe des Stadtteils ein. „Die zentrale Aufgabe der Oberneuland-Sammlung ist es, Dokumente, Kartenmaterial, Fotos, Filme, Bücher und sonstige Veröffentlichungen über Oberneuland, sein Ortsgeschehen sowie seine Einwohnerinnen und Einwohner zu sammeln“, erzählt Entholt. Es sind zurzeit zehn Engagierte aus dem Stadtteil, die sich hier regelmäßig treffen. Sie ordnen die bestehenden Inhalte des Archivs systematisch und machen sie der interessierten Öffentlichkeit zugänglich.
Im Obergeschoss des Ortsamtes fand die Sammlung im Jahr 2003 ihr Zuhause. Nach der aufwendigen Entrümpelung des damals ungenutzten Dachbodens wuchs diese Institution weiter und weiter. „Ein Grundstock der Sammlung bildeten beispielsweise aufgefundene Akten aus der Zeit vor der Eingemeindung Oberneulands nach Bremen. Diese Unterlagen reichen dann teilweise bis ins 18. Jahrhundert zurück“, berichtet Entholt.
Team unterstützt Fernsehredaktion von Radio Bremen
Die Arbeit im Archiv ist für alle Engagierten übrigens ehrenamtlich. „Wir freuen uns über jeden, der mitmachen möchte“, lädt Entholt Interessierte ins Archiv ein. Vor Kurzem half das Team mit alten technischen Zeichnungen, Fotos und Unterlagen einer Fernsehredaktion von Radio Bremen weiter, die einen Bericht über die Umbauarbeiten am Oberneulander Bahnhof drehte.
„Wir sind noch längst nicht fertig mit dem Archiv und freuen uns über alle Unterlagen, die bei uns abgegeben werden“, ergänzt Entholt über die Arbeit in der Mühlenfeldstraße. Wöchentlich archivieren die Mitglieder jeden Dienstag aktuelle Zeitungsberichte über Oberneuland. Vor Kurzem hat das Team ein sehr altes Foto der Mühle erhalten. Darauf ließ sich ein Nebengebäude erkennen, was laut Entholt so bisher nicht bekannt war.
Der Archivar ist Bremer Tagebaren und „fühlt sich einfach wohl“ in Oberneuland. Er engagiert sich zudem politisch im Beirat des Stadtteils und hofft, dass aktuelle Baumaßnahmen wie beispielsweise die derzeit geplanten Wohnanlagen im Mühlenviertel zukünftig „nicht den ländlichen Charakter Oberneulands gefährden“.
Die Dokumentensammlung Oberneuland ist jeden Sonntag (außer an Feiertagen) von 11 bis 13 Uhr für Besucher geöffnet. Die Anschrift lautet Mühlenfeldstraße 16, 28355 Bremen, der Eingang ist hinten. Erste Informationen über die Oberneuland-Sammlung finden sich auf dieser Seite.
Fotos Slider: Oberneuland Sammlung, Tjark Worthmann