Außergewöhnliche Sehenswürdigkeiten: Bremer Unterwelten
Geheimnisvolle unterirdische Orte in Bremen
Stadtmusikanten, Roland, Weltkulturerbe Rathaus – kennt man doch. Wir stellen in unserer Serie dagegen die unbekannten Wahrzeichen der Stadt vor. Im neuen Teil der Reihe „Außergewöhnliche Sehenswürdigkeiten in Bremen“ wird es geheimnisvoll. Wir verlassen die Oberfläche und schauen, was sich darunter verbirgt. Denn die Bremer Unterwelt hat viel zu bieten – allem voran jede Menge Geschichte.
Das Antikolonialdenkmal im Nelson-Mandela-Park
Der erste Stopp auf dem Weg nach unten beginnt über der Oberfläche am Elefantenmonument im Nelson-Mandela-Park nahe des Bremer Hauptbahnhofes. Das riesige Tier aus Stein ist heute ein Zeichen gegen die koloniale Herrschaft von Deutschland in Afrika. Es mahnt und steht für Gleichberechtigung. Das Antikolonialdenkmal erinnert an die Opfer dieser Zeit.
Wichtiger Raum für die Völkerverständigung
Zu den Füßen des steinernen Riesen liegt eine Treppe, über die man in das Innere gelangt. Die Besucherinnen und Besucher betreten einen länglichen, zwölfeckigen Raum von circa 40 Quadratmetern mit fünf Meter hohen Decken. Durch die atemberaubende Akustik in der Krypta wird sie seit 2009 regelmäßig für Kultur- und Kunstveranstaltungen genutzt. In Theaterstücken, bei Lesungen und Konzerten sowie Vorträgen wird die Völkerverständigung thematisiert und vorangetrieben. Der für das Denkmal zuständige Verein Der Elefant bietet etwa unregelmäßig Besichtigungen an.
Unter der Erde – Bremer Unterwelten
In der Nähe des Elefantenmonuments wartet auch schon der nächste Halt auf der Tour durch die Bremer Unterwelten. Direkt unter dem Bahnhofsvorplatz des Bremer Hauptbahnhofs schlummert ein verlassener Ort mit viel Historie. Der Tiefbunker diente während der Kriegszeiten als Schutzraum für etwa 900 Menschen. Über die Jahre hatte er seitdem viele Aufgaben inne. So erfüllte er einige Zeit seinen Zweck als Herberge für Obdachlose oder auch als Parkplatz für Behördenfahrzeuge. Lediglich ein paar alte Maschinen und Sanitäranlagen erinnern heute noch an seine ursprüngliche Funktion.
Versteckte Zugänge und vergessene Zeitzeugen
Nicht weit vom Hauptbahnhof liegen die Bremer Wallanlagen. Dort verbirgt sich ein weiterer unterirdischer Ort in Bremen. Die Zugänge sind kaum wahrnehmbar – und trotzdem sind sie vorhanden. Der Erdbunker unter dem ehemaligen Theaterberg, auf dem auch das frühere Stadttheater lag, wurde ebenfalls als Zufluchtsort für Zeiten des Krieges geschaffen. In den Jahren 1949 bis 1962 wurde er als künstlerische Galerie und Kunst-Krypta genutzt.
Bremer Unterwelten – unterirdische Highlights
Was jetzt aus ihm geworden ist? Auf einer geführten Tour durch die Bremer Unterwelten gibt es jede Menge Geschichte zu den verborgenen Orten in Bremen. Die Bremer „StattReisen“ bieten unterschiedlichste Führungen an. Weitere Highlights der Bremer Unterwelten sind zum Beispiel:
- Ostertorwache
- Tiefbunker unter dem Domshof
- Unterpflasterstraße
- Unterirdische Synagoge
- Der Bräutigam
- Denkort Bunker „Valentin“