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Landeszentrale für politische Bildung Bremen

Landeszentrale für politische Bildung fördert Demokratie

Überparteilich und unabhängig

Mitdenken, aufklären, informieren und damit politische Bildung ermöglichen: Das Leitmotto der Landeszentrale für politische Bildung in Bremen ist zwar kurz formuliert, umfasst aber einen riesigen Aufgabenbereich mit einer Menge Verantwortung.

Landeszentrale für politische Bildung
Linda Blöchl ist stellvertretende Amtsleiterin der Landeszentrale für politische Bildung in Bremen. Landeszentrale für politische Bildung Bremen

Am bekanntesten ist die Einrichtung vielen Menschen wohl durch den Wahl-O-Mat. Seit 2002 können Interessierte vor einer Wahl mithilfe dieses speziellen Online-Fragebogens ihre politischen Präferenzen genauer eingrenzen. Damit lässt sich feststellen, welche der zur Wahl zugelassenen Parteien den eigenen politischen Positionen am nächsten stehen. Mitte April ging der aktuelle Wahl-O-Mat für die kommende Bürgerschaftswahl in der Hansestadt online.

„Die Arbeit an dem Tool startet dabei circa zehn Monate vor der Wahl mit der Suche einer Redaktion aus Jung- und Erstwählenden sowie Landesfachleuten.“ So beschreibt Linda Blöchl, stellvertretende Amtsleiterin, den aufwendigen Prozess, der hinter dem Wahl-O-Mat steht. Ein wissenschaftliches Team sowie Mitarbeitende aus Bundes- und Landeszentrale für politische Bildung erarbeiten innerhalb dieser Zeit in einem mehrstufigen Verfahren 38 Thesen zur Landespolitik. „Das Team bereitet dazu Partei- und Wahlprogramme auf und stellt auch Hintergrundinformationen zur Verfügung“ berichtet Blöchl.

Landeszentrale für politische Bildung betreibt Wahl-O-Mat Bremen

Wahl-O-Mat Bürgerschaftswahl Bremen
Der Wahl-O-Mat erfreut sich großer Beliebtheit in der Bremer Bevölkerung. Landeszentrale für politische Bildung Bremen

Das Online-Tool bietet eine Möglichkeit, auf digitalem Weg über Politik zu informieren und Menschen zu mitdenken anzuregen. Dadurch trägt es zur Stärkung der Demokratie in Deutschland bei. Die Landesbehörde ist in ihrer Arbeit jedoch politisch vollkommen neutral und unabhängig. Neben dem Wahl-O-Mat tritt die Landeszentrale für politische Bildung dabei vor allen Dingen mit vielfältigen weiteren Projekten wie der „Schule ohne Rassismus“ sowie zahlreichen Veranstaltungen und Veröffentlichungen in Erscheinung.

„Politik geht alle etwas an, denn sie entscheidet über alle Bereiche unseres Lebens. Sie entscheidet beispielsweise, ob Jugendzentren gebaut oder wie viel Ressourcen für Bildung zur Verfügung stehen“, sagt Blöchl. „Politik bietet viele unterschiedliche Möglichkeiten, sich einzubringen und Einfluss auf die Gesellschaft zu nehmen, in der man leben möchte. Demokratische Politik braucht aktive Menschen, die ihre Sichtweisen einbringen“, fordert die Expertin. „Auch Jugend muss dabei repräsentiert sein, am besten durch junge Leute.“

Stolpersteine und Denkort Bunker Valentin erinnern an NS-Opfer

Stolperstein Bremen
Die Stolpersteine in Bremen sind ein Projekt der Landeszentrale für politische Bildung und dem Verein „Erinnern für die Zukunft“. Landeszentrale für politische Bildung Bremen

Auch die sogenannten Stolpersteine dürften als Projekt der Landeszentrale für politische Bildung ebenfalls vielen Menschen in der Hansestadt bekannt sein. Seit 2004 werden unter diesem Namen in Zusammenarbeit mit dem Verein „Erinnern für die Zukunft“ zehn Zentimeter große Betonquader mit einer Messingtafel in die Bürgersteige Bremens eingelassen – immer genau dort, wo Opfer der NS-Gewaltherrschaft einmal zu Hause waren. In Bremen liegen inzwischen bereits 760 Steine. Sie sollen helfen, die Vergangenheit zu bewahren und die Geschichte nicht zu vergessen.

Mit dem Denkort Bunker Valentin in Bremen-Farge betreibt die Landeszentrale für politische Bildung auch einen Ort des direkten Erlebens. Die Ruine der ehemaligen U-Boot-Werft der deutschen Kriegsmarine aus dem Zweiten Weltkrieg ist mit über 35.000 Quadratmetern der größte freistehende Bunker in Deutschland. Beim Bau und Betrieb der Anlage wurden Zwangsarbeitende aus ganz Europa eingesetzt. Mehr als 1100 von ihnen starben während der Bauarbeiten an Unterernährung, Krankheiten und durch willkürliche Tötungen. „Wie nur wenige andere Bauwerke steht er für die Ausbeutung von Menschen im sogenannten Totalen Krieg“, sagt Blöchl über den Denkort im Bremer Norden.  An 25 Stationen führt auf dem Gelände heute ein Rundweg mit historischen Fotos, Zeitzeugendokumenten und Erklärungen durch die Geschichte des Bunkers.


Viele weitere Informationen und Veranstaltungen finden sich auf der Internetseite der Landeszentrale für politische Bildung in Bremen.

Denkort Bunker Valentin in Farge, Weserseite
Außergewöhnliche Sehenswürdigkeiten: Denkort Bunker „Valentin“

In unserer Reihe „Außergewöhnliche Sehenswürdigkeiten in Bremen“ geht es um die Ruine einer U-Boot-Werft aus dem Zweiten Weltkrieg in Farge, die heute als Gedenkstätte und Lernort fungiert: den Bunker „Valentin“.

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Autorenbild Tjark Worthmann

Von Tjark Worthmann

Ich fahre am liebsten mit der Vespa oder der Schwalbe durch unsere schöne Hansestadt und entdecke dabei immer wieder geheime Wege und versteckte Orte.

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