Energetische Sanierung: Welche Maßnahmen sind bei älteren Häusern sinnvoll?
Typische Baustellen bei Gebäuden mit älterem Baujahr
Ein Haus mit älterem Baujahr hat oft Charme und Charakter. Aber genauso häufig entwickeln sich mit der Zeit Probleme – gerade im Hinblick auf die Energiebilanz. Schließlich sind Materialien und Technik irgendwann veraltet und entsprechen nicht mehr den aktuellen Standards. Welche Maßnahmen zur energetischen Sanierung wann sinnvoll sind, berichten Werner Müller von der früheren Bauberatung namens bauraum und Harald Klussmeier vom Büro für Bautechnik.
„Grob gesagt lassen sich Gebäude in die Zeit mit Baujahr vor 1978 und nach 1978 einteilen“, erläutert die beiden Experten. „Vor dem Jahr 1978 waren Gebäude meist ungedämmt.“ Bei diesen sei grundsätzlich eine Dämmung notwendig – von der Kellerdecke bis zum Dach. „Bei Fenstern ist es häufig so, dass diese zwischendurch schon einmal erneuert wurden. Hier gilt circa 1995 als zeitliche Grenze.“ Anschließend seien Wärmeschutzverglasungen zum Einsatz gekommen.
Bei Gebäuden ab dem Baujahr 1978 bis in die 90er-Jahre gelte die Empfehlung, bei Sanierungen die bereits vorhandenen minimalen Dämmungen zu erneuern beziehungsweise zu verstärken. „Und ab Baujahr 1990 lohnen sich Verbesserungen ganz besonders bei sowieso anfallenden Sanierungsarbeiten“, betonen die Energiefachleute. Wenn gedämmt werde, solle nach Möglichkeit immer ein sehr hoher Standard gelten. „So erhöhen Sie den Wohnkomfort und verringern den Wärmebedarf Ihres Hauses für Jahrzehnte. Die Erhöhung des Energiestandards steigert zudem den Wert des Gebäudes.“
Beim Thema Heizung könne man notwendige energetische Maßnahmen nicht zwingend am Baujahr festmachen, erklären Werner Müller und Harald Klussmeier. Stattdessen sollten Eigentümerinnen und Eigentümer Heizungsanlagen spätestens nach 30 Jahren durch moderne und effiziente Modelle ersetzen. Ihr Rat: „Abzuwarten, bis die Heizung endgültig kaputt geht, ist keine wirklich gute Idee. In der Regel fällt diese nämlich aus, wenn Sie sie wirklich brauchen – nämlich mitten im Winter.“
Im Zuge einer anstehenden Heizungserneuerung sei es sinnvoll, gleich eine Energieberatung in Anspruch zu nehmen. „Fragen Sie den Energieberater beziehungsweise die Energieberaterin dann auch nach alternativen Möglichkeiten, zum Beispiel eine Wärmepumpe.“
Dieser Beitrag ist Teil unseres Themenspecials „Nachhaltigkeit“. Sind Sie interessiert an mehr Artikeln dieser Art? Schauen Sie sich unsere Sammlung von Beiträgen rund ums Thema an.