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Aktiv im Alter Yoga
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Aktiv im Alter: Vielfältige Angebote im Begegnungszentrum

Bürgerhaus Weserterrassen erfreut sich bei Bremerinnen und Bremern großer Beliebtheit

Rad fahren, Turnübungen oder einfach bei einem Spaziergang die Natur erkunden – „Aktiv im Alter“ steht bei vielen Seniorinnen und Senioren hoch im Kurs. Schließlich kommt es vor allem für ältere Menschen stets darauf an, den Alltag mit Bewegung zu gestalten. Auch in Bremen gibt es dafür verschiedene Anlaufpunkte. Eines ist das Bürgerhaus Weserterrassen, das von der Hansestadt Bremen finanziell unterstützt wird. Sibylle Maaß betreut dort das Programm für Seniorinnen und Senioren. Im SPOT-Interview stellt sie es vor.


Worauf konzentriert sich das Bürgerhaus Weserterrassen?

Aktiv im Alter Bewegung
Regelmäßige Bewegung ist für ältere Menschen das A und O. Pixabay

Sibylle Maaß: Wir sind ein Begegnungszentrum für Seniorinnen und Senioren. Es gibt auch andernorts in Bremen, wie etwa in Vegesack und Obervieland, ähnliche Angebote. Hinsichtlich der geplanten Veranstaltungen sprechen wir uns auch regelmäßig untereinander ab. Dabei geht es unter anderem darum, die Vorgaben der senatorischen Dienststelle umzusetzen. Ein ganz wichtiger Punkt ist, den Menschen zu vermitteln, dass das Seniorenbildungszentrum nicht erst für 80- oder 90-Jährige geeignet ist. Dieses Klischee hält sich leider nach wie vor. Wir sind auch Anlaufstelle für Gäste, die zum Beispiel gesundheitlich bedingt vorzeitig aus dem Berufsleben ausgeschieden sind.

 


„Wir wundern uns immer: Was machen die Männer eigentlich? Die können doch nicht nur allein zu Hause auf der Couch sitzen und aus dem Fenster gucken.“


Welche Personenkreise kommen noch zu Ihnen?

Sibylle Maaß: Das ist im Grunde der gesamte Rentenbereich. Allerdings werden die einzelnen Programme überwiegend von alleinstehenden Damen in Anspruch genommen. Wir wundern uns immer: Was machen die Männer eigentlich? Die können doch nicht nur allein zu Hause auf der Couch sitzen und aus dem Fenster gucken. Frauen haben offenbar vermehrt das Bedürfnis, gemeinsam etwas zu tun und sich mit Gleichgesinnten zu unterhalten. Neben den Männern sind zudem die fehlenden Personen mit Migrationshintergrund zu hinterfragen. Diese tauchen in unseren Begegnungszentren wenig auf. Dabei würden wir gern etwas für sie tun und ein gemeinsames Programm entwickeln. Positiv zu erwähnen ist überdies, dass uns viele jüngere Rentnerinnen und Rentner ehrenamtlich unterstützen. Die brauchen wir auch, weil die Finanzierung der Einrichtungen so aufgebaut ist, dass das Ehrenamt einen großen Teil einnimmt.

Aktiv im Alter Tablet
Für Seniorinnen und Senioren kommt es auch auf die geistige Fitness an. In speziellen Kursen bekommen sie in Begegnungszentren zum Beispiel die Funktionen eines Tablets beigebracht. Pixabay

Was genau sind das für Angebote, die Sie gestalten?

Sibylle Maaß: Einmal pro Woche gibt es zum Beispiel den Seniorenprogrammtag. Der ist immer bunt gespickt: Singen von Shantys, Bingo spielen oder wir chartern einen Bus und fahren an die Nordsee. Beliebt sind auch Vorlesungen und Filmvorführungen. Kürzlich hatten wir die Polizei zu Besuch, die viele nützliche Tipps gegeben hat. Wir setzen dabei regelmäßig Wünsche und Ideen der Gäste um – Smartphone- und Computerkurse sowie Gedächtnistraining etwa. Denn nicht selten ist es so, dass es keine Enkel in der Familie gibt, und dann nehmen unsere Gäste die Tipps in den Kursen dankend an.

Und wie sieht es mit aktiven Fitnesseinheiten aus?

Sibylle Maaß: Auch in dem Bereich lassen wir uns einiges einfallen, um die Gesundheit der Gäste zu fördern. Derzeit stehen beispielsweise Sitzgymnastik für die Hochaltrigen sowie Walking im Kursplan. Die Bewegungs- und Gymnastikangebote finden meist in unserem großen Saal statt – wobei auch hier die Frauen in der Überhand sind. Insgesamt werden die Aktivangebote sehr gut angenommen. In der Regel handelt es sich um Halbjahreskurse, für die eine Anmeldung erforderlich ist. Teilweise sind sie schnell ausgebucht, weil wir einen guten Zulauf aus allen Stadtteilen registrieren.


„Wenn man allein lebt, freut man sich auf einen Tag, an dem man ein Ziel und eine fröhliche Gesellschaft hat und wo man sich über die Themen des Alltags austauschen kann.“


Wie wichtig sind die Freizeitmöglichkeiten für Ältere in Bremen?

Sibylle Maaß: Austausch und Bewegung sind sehr wichtig. In erster Linie geht es um die Gespräche mit anderen Menschen. Wenn man allein lebt, freut man sich auf einen Tag, an dem man ein Ziel und eine fröhliche Gesellschaft hat und wo man sich über die Themen des Alltags austauschen kann. Für viele ist das ein Highlight!

Was glauben Sie, sind ältere Menschen heute fitter als früher?

Sibylle Maaß: Das lässt sich schwer sagen. Es hängt immer vom Naturell einer Person ab. Rentnerinnen und Rentner, die früher schon im Turnverein waren, versuchen oft auch im Alter, sich viel zu bewegen. Wer hingegen früher faul war, wird nicht plötzlich seinen Sportsgeist entdecken. Was man in seinem Leben erlebt und erfahren hat, trägt man auch ins Alter fort.

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Autorenbild Guido Finke

Von Guido Finke

Meine Heimat ist das idyllische Hude – „zum Malen schön“ lautet hier das Motto. Ansonsten dreht sich bei mir als Fan der EWE Baskets Oldenburg und des SV Werder vieles um den Sport.

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