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Aufsuchende Altenarbeit Spaziergang
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Aufsuchende Altenarbeit: Seniorinnen und Senioren Gesellschaft leisten und sie unterstützen

Freiwilliges Engagement – Hausbesuche in Obervieland und weiteren Stadtteilen

Viele Seniorinnen und Senioren fühlen sich einsam. Die Gründe dafür sind vielfältig. Sie sind zum Beispiel nicht mehr so mobil, und Angehörige wohnen weit weg. Hier setzt in Bremen die „Aufsuchende Altenarbeit – Hausbesuche“ an – und zwar gleich in mehreren Stadtteilen. Dazu gehören Obervieland, Bremen-Mitte, Gröpelingen, Hemelingen, Marßel, Neustadt, Osterholz und die Vahr.

Wie funktioniert die „Aufsuchende Altenarbeit“?

Aufsuchende Altenarbeit Hausbesuch
„Aufsuchende Altenarbeit“: Hausbesuche und gemeinsame Aktivitäten helfen gegen die Einsamkeit von Seniorinnen und Senioren. Pixabay

Das Angebot stammt von der offenen und ambulanten Altenhilfe der Stadt Bremen. Diese „Aufsuchende Altenarbeit“ organisieren dabei soziale Träger, Freiwillige führen sie durch. Eine hauptamtliche Koordinatorin ist dann die Ansprechpartnerin für das Angebot im Stadtteil.

Die „Aufsuchende Altenarbeit – Hausbesuche“ existiert bereits seit 2009. Ältere Bremerinnen und Bremer werden seitdem von Ehrenamtlichen nicht nur besucht, sondern auch auf Besorgungen und bei Aktivitäten begleitet sowie bei verschiedenen Angelegenheiten beraten.

Konkret geht es darum, älteren Menschen Gesellschaft zu leisten, Zeit für Gespräche mit ihnen zu haben, mit ihnen spazieren zu gehen und Veranstaltungen zu besuchen. Weitere Hilfen sind zum Beispiel die Begleitung bei Besuchen von Arztpraxen und beim Einkaufen. Zudem gibt es Tipps für weitere Unterstützungsmöglichkeiten. Nicht dazu gehören allerdings hauswirtschaftliche und pflegerische Tätigkeiten. Wichtig zu wissen: Das Angebot ist kostenlos. 

„In Obervieland sind es rund 25 Freiwillige, die auf Hausbesuche gehen und Ältere begleiten. Hinzu kommen noch rund zehn weitere, die zum Beispiel bei Veranstaltungen helfen“, erzählt Nelli Ernst, die seit drei Jahren dabei ist. Unter den ehrenamtlich Helfenden sind jüngere wie auch ältere Frauen und Männern. Sie besuchen und begleiten laut Nelli Ernst in Obervieland aktuell circa 75 Seniorinnen und Senioren. Diese seien in der Regel mindestens 65 Jahre alt.

Nachbarschaftliche Kontakte knüpfen

Die Mitarbeitenden der „Aufsuchenden Altenarbeit“ in den Stadtteilen sind für Seniorinnen und Senioren eine Anlaufstelle, an die sie sich mit Fragen, Sorgen und der Bitte um Hilfe wenden können. So werden in den Bremer Quartieren nachbarschaftliche Kontakte gefördert sowie Begegnungen geschaffen, die gegen die Einsamkeit helfen.

In welchem Umfang die Besuche und gemeinsamen Aktivitäten stattfinden, kann dabei nach den persönlichen Wünschen abgesprochen werden. „Und die Dankbarkeit ist dafür riesengroß“, betont Nelli Ernst. Zudem sei das Angebot sehr niedrigschwellig, sodass sich die älteren Menschen öffnen und auch Hilfe annehmen. „Wenn uns jemand sagt, es geht gesundheitlich nicht so gut, knüpfen wir zum Beispiel auch Kontakte zu einer Tagespflege.“

„Der Bedarf an Hausbesuchen steigt dabei stetig an“, erzählt die ehrenamtliche Helferin. In den vergangenen drei Jahren seien viele hinzugekommen, die das Angebot nutzen. „Seit Corona wird das noch deutlicher, weil viel mehr ältere Menschen einsam sind.“

Ohne Freiwillige geht nichts

Die „Aufsuchende Altenarbeit“ steht und fällt mit freiwillig Engagierten. Wer daran Interesse hat, bekommt eine entsprechende Einführung sowie Begleitung durch die Koordinatorinnen der „Aufsuchenden Altenarbeit – Hausbesuche“. Zudem gibt es Fortbildungen und Freiwilligentreffen zum Austausch. Die benötigten Fahrkarten für Bus und Bahn werden erstattet. Und Lohn für das Engagement sind die Dankbarkeit, Freude und Wertschätzung der älteren Menschen.

Wer die „Aufsuchende Altenarbeit“ nutzen oder wer freiwillig helfen möchte, findet hier die passenden Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner.

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Autorenbild Steffi Urban

Von Steffi Urban

Vom Harz in die Hansestadt: Inzwischen lebe ich seit mehr als zehn Jahren in Bremen und entdecke mit Kamera und Klapprad immer noch tolle neue Ecken.

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