Die Bremer Philharmoniker werden 200 Jahre alt
Ein runder Geburtstag mit einer Menge Geschichte
Die Bremer Philharmoniker können auf eine traditionsreiche Geschichte zurückblicken. In diesem Jahr feiern die Verantwortlichen um den neuen Intendanten Guido Gärtner mit einem bunten und inspirierenden Konzert- und Rahmenprogramm das 200. Jahr des Bestehens.
Das Ensemble der Hansestadt ist eines der ersten bürgerlich gegründeten Orchester Deutschlands und Europas. Neben der langen Liste von bekannten Musikdirektoren und hochkarätigen Gästen steht besonders der Mut, unkonventionelle Wege zu beschreiten, klar auf der Habenseite des Klangkörpers. In der kommenden Konzertsaison werden nun zahlreiche Werke anderer berühmter Jubilare wie beispielsweise Maurice Ravel, Bedřich Smetana und Charles Ives geehrt. Es stehen Konzerte mit renommierten Wegbegleitern wie Frank Peter Zimmermann, Ulf Schirmer oder Isata Kanneh-Mason, Jeremias Fliedl und Selina Ott im Terminkalender.
Verantwortliche sehen die Philharmoniker in der gesellschaftlichen Pflicht
„In unserer 200. Spielzeit lassen wir jedes Konzert zu einem Fest werden. Wir präsentieren Meilensteine der Musikgeschichte von der Wiener Klassik über die Spätromantik bis zu Kompositionen aus dem 20. und 21. Jahrhundert, die diese Geschichte weiterschreiben“, sagt Generalmusikdirektor Marko Letonja. „Tradition darf nie zum Selbstzweck werden. Wir verstehen unsere lange, ruhmreiche Geschichte als Orchester, das aus der Mitte der Bremischen Bürgerschaft gegründet wurde, vielmehr als Verpflichtung, die Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft anzunehmen“, erklärt Intendant Guido Gärtner. „Zu unserer Identität gehören Brahms und Hindemith ebenso wie die Neugier und der gesellschaftliche Diskurs. In der Glocke und in unserem Domizil im Tabakquartier haben wir den Raum dafür, die integrative Kraft der Musik wirken zu lassen. Dies benötigen wir heute mehr denn je“, so der Intendant bei der Vorstellung der kommenden Saison.
Erstaufführung von Mahler-Werk in der Hansestadt
Die Philharmonische Konzertreihe der Jubiläumsspielzeit wird im September eröffnet. Mit einer „Hommage an den großen Klang“ präsentieren die Musikerinnen und Musiker die „Vier letzten Lieder“ von Richard Strauss und die neunte Symphonie Anton Bruckners. Im November lädt Marko Letonja dann mit Charles Ives und Arnold Schönberg zwei Jubilare als „Geburtstagskinder on stage“. Nach vielen weiteren spannenden Terminen werden der Intendant und sein Ensemble zum Abschluss der Saison ein „Symphonisches Feuerwerk“ zünden: In Kooperation mit der Philharmonischen Gesellschaft Bremen präsentieren die Bremer Philharmoniker die Bremer Erstaufführung der Symphonie Nr. 8 von Gustav Mahler. Das Werk wird erstmals in der Hansestadt aufgeführt.
Bekannte Gäste aus der ganzen Welt kommen zur Jubiläumssaison
Neben Letonja sind auch viele weitere Personen in Bremen zu Gast als Musikverantwortliche. Ulf Schirmer wird mit der Alpensymphonie von Richard Strauss präsentiert, Enrico Onofri rückt Konzertmeisterin Anette Behr-König und Solo-Bratschist Boris Faust mit Mozarts Sinfonia für Violine und Viola in den Mittelpunkt. Und die koreanische Star-Dirigentin Shiyeon Sung orchestriert Mussorgskys Meisterwerk „Bilder einer Ausstellung“. Die wichtigen Veranstaltungsorte der Bremer Philharmoniker sind die Glocke und die Halle 1 im Tabakquartier in Woltmershausen. Die After-Work-Konzerte finden in der kommenden Saison an den Spielorten ebenso eine Fortsetzung wie die Familienkonzerte sowie die PhilX-Konzerte, die mit experimentellem Charakter überraschen.
Über 70 Bremer Schulen nutzen die Musikwerkstatt
Zu einer wahren Erfolgsgeschichte hat sich die Musikwerkstatt der Bremer Philharmoniker entwickelt. An mittlerweile vier Bremer Standorten und bei Projekten in Schulen und Kitas konnten in der vergangenen Spielzeit mehr als 22.000 Kinder und Jugendliche klassische Orchesterinstrumente ausprobieren, in Trommel-Workshops das Zusammenspiel mit Schlaginstrumenten aus aller Welt erleben, an interaktiven Schulkonzerten teilnehmen und in Projektwochen gemeinsame Aufführungen mit dem Orchester einstudieren.
„Das Angebot der Musikwerkstatt umfasst derzeit 14 verschiedene Workshops, 13 Konzerte und 5 Projekte. Mehr als 70 Bremer Schulen haben regelmäßig Kontakt mit dem musikpädagogischen Team des Orchesters, einige davon als Partnerschulen mehrmals im Jahr“, berichtet Marko Gartelmann, Projektleiter der Musikwerkstatt. „Als Orchester sehen wir es seit Gründung der Musikwerkstatt vor bald 20 Jahren als Selbstverständlichkeit, uns in diesem Bereich zu engagieren – mit der universellen Sprache der Musik“, ergänzt Intendant Gärtner.
Kostenlose musikalische Highlights in der Bremer Glocke
Insgesamt werden die Bremer Philharmoniker in ihrer Jubiläumsspielzeit 2024/2025 mit rund 70 öffentlichen Konzerten, gut 450 Veranstaltungen der Musikwerkstatt und etwa 150 Opernvorstellungen im Theater Bremen zu erleben sein. Am Samstag, 22. Juni 2024, präsentieren die Bremer Philharmoniker um 11 Uhr in der Bremer Glocke musikalische Highlights ihrer Jubiläumsspielzeit. Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen und das ausführliche Programm der Spielzeit 2024/2025 sind ab sofort auf der Website der Bremer Philharmoniker zu finden.