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Tjark Worthmann

Boulevardtheater Bremen bietet Komödien, Musik und mehr

Wenn es mal richtig lustig werden soll

Das neue Tabakquartier beherbergt seit September 2021 das Boulevardtheater Bremen. Der zweite Standort des Weyher Theaters setzt seitdem die Geschichte des größten und erfolgreichsten Privattheaters Niedersachsens in der Hansestadt fort. Aus den alten Fabrik- und Lagerhallen der ehemaligen Tabakfabrik Brinkmann ist in den vergangenen Jahren in Woltmershausen ein vielfältiges Wohn- und Arbeitsquartier entstanden. In der Halle 1 des teilweise denkmalgeschützten Komplexes ist in direkter Nachbarschaft zu den Bremer Philharmonikern das Boulevardtheater Bremen beheimatet.

Mehr als 90 Menschen arbeiten am Weyher Theater und Boulevardtheater Bremen

Kruppa Boulevardtheater
Kay Kruppa ist Intendant des Weyher Theaters und des Boulevardtheaters Bremen. Boulevardtheater Bremen

„Klar, es ist alles derzeit am Wachsen hier“, erzählt Kay Kruppa im Gespräch über das lebendige Tabakquartier. Der Intendant erfuhr erstmals vor einigen Jahren durch Clemens Paul von dem großangelegten Bauprojekt im Bremer Süden. Der Verantwortliche bei Justus Grosse ist langjähriger Theatergänger und großer Fan des Weyher Theaters und erkannte die Möglichkeiten für einen zweiten Standort der Kultureinrichtung in der Hansestadt. „Er hat uns gefragt, ob wir nicht Lust hätten mitzumachen“, erinnert sich Kruppa. „Wer nicht wächst, schrumpft“, sagte er sich nach dem Treffen und erarbeitete mit seinem damaligen Geschäftspartner und Dramaturg Frank Pinkus erste Konzepte und Ideen, wie das wohl alles funktionieren könnte. „Wir konnten bei den Umbaumaßnahmen ausschlaggebenden Einfluss nehmen. Das war natürlich toll“, sagt Kruppa über den Entstehungsprozess des Hauses im Tabakquartier. Zusammen mit dem Standort in Weyhe arbeiten inzwischen mehr als 90 Menschen für den Theatermacher.

Tragischer Schicksalsschlag für das Team des Boulevardtheaters

Die Geschichte des Bühnenprogramms des Boulevardtheaters begann jedoch mit einem Schicksalsschlag: Kruppas Kollege und langjähriger Freund Pinkus verstarb kurz vor der Premiere des Boulevardtheaters in Bremen an einem Herzinfarkt auf der Bühne und hinterließ eine riesige Lücke bei allen Menschen, die ihn kannten. „Das war hart. Wir mussten alles umstricken und ich musste schauen, wie kriege ich das alles allein hin“, resümiert der Intendant traurig. „Zum Glück hat das dann sehr gut funktioniert“, ergänzt er.

„Ich liebe es, Menschen zum Lachen zu bringen und zu unterhalten“

Der Saal des Boulevardtheaters im Tabakquartier Bremen. Tjark Worthmann

Trotz des tragisches Starts erleben heute 376 Gäste an regelmäßigen Terminen  im Theater- und Komödienhaus lustige und unterhaltsame Schauspielkunst. „Unsere Besucherinnen und Besucher kommen von überall her und ich freue mich, dass wir hier Teil des pulsierenden Stadtteils sein können“, berichtet Kruppa, der übrigens schon als kleiner Junge die Bühne suchte. Vor 21 Jahren hing er dann seinen ursprünglichen Beruf als Jurist an den Nagel. „Ich liebe es, Menschen zum Lachen zu bringen und zu unterhalten“, sagt der künstlerische Leiter, der oft auch noch selbst auf der Bühne steht und am liebsten in Komödien schauspielert. „Ich wäre gern nochmal Tatort-Kommissar“, träumt Kruppa. „Aber einer, der sich selbst nicht ganz so wichtig und ernst nimmt“, deutet er bereits mögliche Charaktereigenschaften für die Rolle an.

Vielfältiges Programm für eine Menge Spaß

Derzeit läuft im Boulevardtheater das Stück „Und immer wieder zahlt das Amt“, in dem Eric den Sozialstaat ausnutzt, aber plötzlich in Nachweispflichtnöte gerät. Anfang Mai startet mit „Kim, Mel und Lou“ eine musikalische Komödie über den digitalen Stammtisch dreier Frauen. Ebenfalls im Mai beginnt mit dem Stück „Die Fete endet nie“ eine musikalische Hommage an die 80er-Jahre und den französischen Film „La Boum“. Dabei steht dann sogar eine Liveband auf der Bühne des Boulevardtheaters Bremen im Tabakquartier.


Viele weitere Informationen finden sich auf der Internetseite des Boulevardtheaters Bremen.

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Autorenbild Tjark Worthmann

Von Tjark Worthmann

Ich fahre am liebsten mit der Vespa oder der Schwalbe durch unsere schöne Hansestadt und entdecke dabei immer wieder geheime Wege und versteckte Orte.

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