Stephan Leenen präsentiert: „Dreckiges Geld“
Bremer Autor liest in der Stadtteilfiliale Blumenthal aus seinem Krimi
Unbekannte programmieren Geldautomaten darauf, dass sie zu einem bestimmten Zeitpunkt den kompletten Bargeldbestand auswerfen – ein Szenario, das sich die Sparkasse Bremen sicherlich keinesfalls wünscht. Doch die trägt es mit Humor und lädt den Autor des Buches „Dreckiges Geld“ in die Stadtteilfiliale Blumenthal ein. Am Donnerstag, 5. September, ist Stephan Leenen ab 19 Uhr zu Gast und trägt Teile aus seinem mittlerweile fünften Roman um sein Ermittlerduo Ralf Ziether und Britt Bredehorst vor.
Stephan Leenen ist Bremer, doch seine Fälle spielen in Berlin. Und dort stoßen seine beiden Hauptfiguren, die Kriminalhauptkommissarin Bredehorst und Kriminalhauptkommissar Ziether immer wieder auf Schurken und Schurkinnen. In diesem Fall ist es die Automatenbande. Stephan Leenen kommt nicht allein nach Blumenthal. Bei seiner Krimilesung begleitet ihn Andreas Pohl musikalisch. Wie es zu dieser Kollaboration kam – und warum der Bremer seine Figuren in Berlin ermitteln lässt, das erzählt der Autor im SPOT-Interview.
Mit „Berlin Untergrund“ haben Sie bereits den sechsten Teil Ihrer Krimireihe veröffentlicht. In der Stadtteilfiliale Blumenthal lesen Sie aber aus dem fünften Teil, oder?
Stephan Leenen: Ja, ich lese aus „Dreckiges Geld“. Darin geht es um eine Geldautomatenbande – und das passt natürlich toll zur Sparkasse.
Sie haben sogar musikalische Unterstützung dabei?
Andreas Pohl ist ein begnadeter Gitarrist. Ich habe die Liedtexte geschrieben – und er macht die Musik dazu und singt auch. Manchmal muss auch ich mitsingen (lacht). Dann kommt eine gute Stimmung rüber. Es sind auch Lieder dabei, bei denen das Publikum mit zum Mitsingen aufgefordert wird. Wir haben zum Beispiel einen Pathologen-Song, der sich ein wenig an dem Münsteraner „Tatort“ orientiert. Der ist ein bisschen schräg. Die Gäste dürfen dann den Refrain mitsingen. Das ist immer toll.
„Ich möchte natürlich auch mal etwas Bremen-Spezifisches machen.“
Das klingt ja nach einer richtig interaktiven Lesung da bei Ihnen.
Das ist richtig! Wir haben total viel Spaß dabei. Das merken die Leute auch. Und in der Sparkasse ist es immer nett. Wir waren schon in den Stadtteilfilialen in Schwachhausen und in Horn-Lehe. Da waren auch die Mitarbeitenden der Sparkasse immer sehr angetan.
Sie haben alle sechs Bücher in Eigenregie herausgebracht?
Am Anfang hatte ich einen kleinen Verlag in Berlin. Doch der musste 2018 leider seinen Pforten schließen. Seitdem mache ich alles selbst. Mit der Musik haben wir während der Pandemie angefangen, weil ich immer irgendetwas anderes machen wollte, als nur dazusitzen und zu lesen. Also sagte ich zu meinem befreundeten Nachbarn von gegenüber: „Mensch, dann lass uns doch mal Musik machen!“ Daraufhin habe ich angefangen, die Texte zu schreiben. Mittlerweile gibt es circa zehn Songs.
Die Lieder sind allesamt im Zusammenhang mit Ihren Büchern entstanden?
Ja, genau. Er war natürlich vorher auch schon jahrelang in einer Bluesband und als Straßenmusiker unterwegs. Er hat auch eigene Songs geschrieben. Ab und zu, wenn es passt, bauen wir auch mal einen von seinen Songs ein.
Warum haben Sie sich Berlin als Tatort für Ihre Bücher ausgesucht?
Das hat sich bei mir ergeben, weil ich beruflich und privat früher viel in Berlin zu tun hatte. Berlin ist eine Stadt mit einem internationalen Hintergrund, die sich immer sehr schnell verändert. Da können Sie ganz andere Geschichten schreiben als in Bremen. Das hat sich so angeboten, und dann bin ich dabeigeblieben.
Ich schreibe im Moment an einem Bremer Krimi, aber da muss man mal gucken, wann der herauskommt. Ich möchte natürlich auch mal etwas Bremen-Spezifisches machen.
„Mir ist es wichtig, gesellschaftliche Themen in meinen Geschichten einzubinden.“
Wie und wo finden Sie die Inspiration für Ihre Geschichten?
Das ist eine gute Frage … Ich werde oft von kleinen Zeitungsmeldungen inspiriert. Die manchmal auf die hinteren Seiten rutschen unter „Vermischtes“ oder „Aus aller Welt“. Und da stehen manchmal Sachen drin, die mich so antriggern. Dann fange ich an – und manchmal weiß ich schon, wie das Ende ist. Und manchmal auch noch nicht.
Das Ermittlerteam, also Britt und Ralf, die führen ja mittlerweile in meinem Kopf ein Eigenleben. Ich nenne sie meine „Gedanken-WG“ (lacht). Wenn ich dann anfange zu schreiben, dann stelle ich mir schon vor, was sie machen sollen. Und manchmal machen die etwas ganz anderes, während ich schreibe. Dann verändert sich die Geschichte. Das finde ich immer sehr spannend.
Mir ist es immer wichtig, gesellschaftliche Themen in meinen Geschichten einzubinden. Um die Leute auch ein bisschen aufzurütteln. Bei der Geldautomatenbande ist es tatsächlich ähnlich. Aber ich verrate nicht alles.
Am Donnerstag, 5. September, liest Stephan Leenen ab 19 Uhr aus seinem Roman „Dreckiges Geld“ in der Stadtteilfiliale Blumenthal. Infos zur Veranstaltung gibt es hier bei SPOT.