Historisches Blumenthal
Spannendes aus der Geschichte des Stadtteils
Wer schon immer etwas über die Geschichte des Stadtteils Blumenthal erfahren wollte, kann bei der Veranstaltung „Historisches Blumenthal“ in der Stadtteilfiliale kostenlos einem spannenden Vortrag beiwohnen. Rainer Frankenberg, Detlef Gorn und Uwe Pelchen nehmen die Teilnehmenden am 10. Oktober, ab 19 Uhr in den Räumlichkeiten der Sparkasse an der Landrat-Christians-Straße mit auf eine Reise in die Vergangenheit des nördlichsten Stadtteil Bremens.
Bremen-Blumenthal mit langer Historie
Blumenthal blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Der Stadtteil, der heute rund 33.000 Einwohner zählt, war einst ein ländliches Dorf und entwickelte sich über die Jahrhunderte zu einem industriellen Zentrum mit bedeutender maritimer Tradition. Der historische Wandel von einem bäuerlichen Dorf zu einem wichtigen Industriestandort lässt sich anhand mehrerer prägender Epochen nachvollziehen. Die ersten schriftlichen Erwähnungen Blumenthals reichen dabei bis ins 13. Jahrhundert zurück. Der Name deutete damals den Ursprung als „blühendes Tal“ an und verweist auf die fruchtbaren Böden und die landwirtschaftliche Prägung der Gegend.
Das Dorf lag günstig an der Weser und erleichterte damit den Transport landwirtschaftlicher Produkte in die Hansestadt Bremen und ins Umland. Die Weser war nicht nur eine wichtige Handelsroute, sondern auch eine Lebensader, die die Region mit Fisch und Wasser versorgte. Die entscheidende Wende für Blumenthal kam im 19. Jahrhundert mit der Industrialisierung. Besonders die Gründung der Bremer Woll-Kämmerei im Jahr 1883 markierte den Beginn einer neuen Ära. Die Woll-Kämmerei entwickelte sich zu einem der größten Arbeitgeber in der Region und lockte viele Arbeitskräfte an, was zu einem schnellen Bevölkerungswachstum im Stadtteil führte. Blumenthal wandelte sich von einem landwirtschaftlichen Dorf zu einem industriellen Zentrum, das vor allem durch die Textilindustrie geprägt war. Auch der Schiffbau spielte eine bedeutende Rolle und durch die Nähe zur Weser und die Expansion des Bremer Hafens wurde der Stadtteil zu einem wichtigen Standort für den Bau und der Reparatur von Schiffen.
Strukturelle Veränderungen verursachen Wandel vor Ort
Bevor Blumenthal 1939 im Zuge der Gebietsreform nach Bremen eingemeindet wurde, war der Ort eine eigenständige Landgemeinde im preußischen Landkreis Blumenthal. Dadurch verlor Blumenthal zwar seine Selbstständigkeit, gewann aber gleichzeitig an Bedeutung als Stadtteil der Hansestadt. Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg war geprägt von einem erneuten Wachstum der Industrie, aber auch von strukturellen Veränderungen. Die Textilindustrie verlor jedoch zunehmend an Bedeutung, und viele Betriebe mussten schließen. Die Verarbeitung von Rohwolle in der Woll-Kämmerei wurde am 27. Februar 2009 nach 125 Jahren eingestellt. Viele weitere ehemalige Industriegebiete entwickelten sich in den vergangenen Jahrzehnten zu Wohngebieten. Derweil bieten inzwischen viele Grünflächen und Parks den Einwohnenden des nördlichen Stadtteil Bremens Möglichkeiten zur Erholung.
Wer mehr über die spannende Historie von Blumenthal erfahren möchte, kann sich zum kostenlosen Vortrag in der Stadtteilfiliale anmelden. Diese Anmeldung kann telefonisch unter 0421 / 1 79 – 62 25, per Mail an stadtteilfiliale.blumenthal@sparkasse-bremen.de oder online auf dieser Seite erfolgen.