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nachhaltige Elektrogeräte Küche
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Nachhaltige Elektrogeräte – was ist dabei zu beachten?

Umweltschutz in der Herstellung und bei der Nutzung als zentraler Faktor

Ressourcen schonen und Energie sparen, das sind wohl die zwei zentralen Kernpunkte von Nachhaltigkeit. Und diese bestimmen immer mehr unser Leben – zum Schutz der Umwelt sowie zur Verlangsamung des Klimawandels. Dabei steht verstärkt die Flut von elektrischen Geräten im Fokus. Doch was bedeutet Nachhaltigkeit bei Kühlschrank, Waschmaschine, Handy, Smart-TV, Computer und Co? Und was sollte bei der Anschaffung und Nutzung beachtet werden? Wir geben im Folgenden Tipps zu nachhaltigen Elektrogeräten.

Was macht ein Elektrogerät in der Herstellung nachhaltig?

Nachhaltige Elektrogeräte Haushalt
Im Haushalt finden sich unzählige Elektrogeräte. Wem Nachhaltigkeit wichtig ist, der sollte Produktionsprozesse sowie Energieverbrauch beachten. Freepik

Vor der Anschaffung sollte sich  sich jede und jeder fragen: Brauche ich überhaupt zum Beispiel alle zwei Jahre einen neuen Fernseher, oder reicht der alte noch? Und geht das alte Gerät irreparabel kaputt, tut es nicht auch ein gebrauchtes „neues“? Denn insbesondere die Produktion ist oft wenig nachhaltig.

Bei der Herstellung kommt es vor diesem Hintergrund zum Beispiel darauf an, welche Rohstoffe verwendet werden. Nachhaltig ist etwa der Einsatz von recycelten Materialien und von schnell nachwachsenden Rohstoffen. Doch die Realität ist oft noch eine andere. Denn zum einen wird auf Rohstoffe wie Lithium, Kupfer, Gold und Silber gesetzt, deren Abbau die Umwelt belastet. Zum anderen erfordert die Produktion der Ware einen hohen Energieaufwand und verursacht die Emission von Treibhausgasen.

Umweltfreundlich ist es daher, Geräte wie fair produzierte Smartphones zu kaufen. In ihnen werden zum Beispiel aus Elektroschrott recycelte Materialien verwendet. Ein weiteres Kriterium sollte – nicht nur bei Handys, sondern generell – die Langlebigkeit sein. Das bedeutet: Die Produkte können in ihre Einzelteile zerlegt werden. Diese können so ausgetauscht beziehungsweise repariert werden. Hier gibt es seit einigen Jahren Hilfe in sogenannten Repair-Cafés. Darüber hinaus bietet das Internet Hilfe in quasi allen Reparaturfragen – etwa auf der Website iFixit. Dort existiert eine weltweite Gemeinschaft, die Anleitungen und Reparaturhinweise einstellt.

Verbraucherinnen und Verbraucher können zudem darauf achten, ob regenerative Energie statt etwa Öl und Gas im Produktionsprozess eingesetzt wurden. Und natürlich geht es letztlich auch um den sparsamen Energieverbrauch im Alltagseinsatz der Geräte.

Was macht ein Elektrogerät in der Nutzung nachhaltig?

Wie viel Strom verbraucht der Kühlschrank oder der Wäschetrockner, wie viel Wasser die Spülmaschine? Demnach sollten elektrische Geräte so energieeffizient wie möglich sein.  Auskunft darüber geben zum Beispiel die Energieeffizienzklassen. Diese reichen nach der neuen Skalierung von A (am sparsamsten) bis G (höchster Verbrauch). In der Regel sind neue Produkte energieeffizienter als alte. Doch Obacht:  Oft werden bei einer Neuanschaffung größere Geräte oder solche mit mehr Funktionen gekauft. So kommt es vor, dass der Gesamtstrom- oder Wasserverbrauch gar nicht sinkt und im schlechtesten Fall sogar steigt. Deswegen raten Umweltexpertinnen und Umweltexperten: Immer nur die wirklich notwendige Größe kaufen, also zum Beispiel nicht für einen Singlehaushalt das größte Waschmaschinenmodell.

Um Geräte nachhaltig zu verwenden, können auch die gemeinsame Nutzung beziehungsweise das Ausleihen infrage kommen. Dieses System ist beispielsweise bereits bei Autos etabliert. Aber auch seltener benötigte Geräte wie Rasenmäher, Bohrmaschine und elektrische Heckenschere kann man sich zum Beispiel mit der Nachbarschaft teilen.

Wie erkenne ich nachhaltige Elektrogeräte?

Nachhaltige Elektrogeräte Blauer Engel
Labels wie der Blaue Engel helfen, nachhaltige Elektrogeräte zu erkennen. Blauer Engel

Einheitliche Labels und Klassifizierungen für nachhaltige Gerätschaften gibt es noch nicht. Aber neben den bereits erwähnten Effizienzklassen dienen verschiedene Labels und Gütezeichen zum Erkennen nachhaltiger Elektrogeräte. Das bekannteste ist wohl der Blaue Engel. Bei Wasserkochern, Kaffeemaschinen und Haartrocknern kennzeichnet der Blaue Engel zum Beispiel die energiesparendsten Produkte. Aber auch Langlebigkeit und Reparierbarkeit sind Teil der Bewertung.

Eine weitere Informationsquelle ist die Website Ecotopten. Dort werden die Top-Produkte in Sachen Energieeffizienz und Umweltschutz aufgezeigt – inklusive Energiespartipps.

Weitere Beispiele, um nachhaltige Elektrogeräte zu erkennen, sind laut Verbraucherzentrale EU-Ecolabel/Euroblume sowie das TCO-Siegel. „Mithilfe des EU-Umweltzeichens sollen Verbraucherinnen und Verbraucher umweltfreundliche und gesunde Produkte und Dienstleistungen identifizieren können“, heißt es dort. Zu finden ist das Label etwa auf Computern und Fernsehern.

Das schwedische Qualitäts- und Umweltsiegel TCO hat laut der Verbraucherzentrale weltweite Bedeutung. Geprüft werde die Benutzbarkeit und Umweltfreundlichkeit eines Produktes wie auch die seines Herstellungsprozesses.  Es findet für PCs, Notebooks und Bildschirme Verwendung.

Wohin mit aussortierten elektrischen Geräten?

Sind Fernseher, Kaffeemaschine, Rasenmäher und Co irreparabel kaputt, gehören sie auf den Elektroschrott – und nicht in den Hausmüll. Oft beinhalten die Geräte giftige Substanzen, aber eben auch noch wertvolle Rohstoffe, insbesondere Metalle.  Diese lassen sich mit der entsprechenden Technik gewinnbringend recyceln – und sind so wieder nutzbar.

Funktionieren die alten, ausgemusterten Modelle noch, sollten sie im Nutzungskreislauf erhalten bleiben – durch Verschenken oder den Verkauf.

Checkliste zur Nachhaltigkeit von Elektrogeräten:

  • Hat das Modell eine gute Effizienzklasse?
  • Liegt ein seröses Label oder Zertifikat vor, das auch Umweltstandards in der Produktion bewertet?
  • Muss es wirklich ein neues Modell sein?
  • Gibt es gebrauchte Alternativen?
  • Besteht die Möglichkeit, Elektrogeräte auszuleihen oder gemeinsam zu nutzen?
  • Lässt sich ein defektes Gerät reparieren?

Dieser Beitrag ist Teil unseres Themenspecials „Mein Zuhause“. Sind Sie interessiert an mehr Artikeln dieser Art? Schauen Sie sich unsere Sammlung von Beiträgen rund ums Thema an.

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Autorenbild Steffi Urban

Von Steffi Urban

Vom Harz in die Hansestadt: Inzwischen lebe ich seit mehr als zehn Jahren in Bremen und entdecke mit Kamera und Klapprad immer noch tolle neue Ecken.

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