
Kultur trifft Kulisse: Ein U-Bahn-Waggon für den Neuen Markt
Wie ein ausrangierter Waggon das Herz der Alten Neustadt beleben soll
Zwischen Bahngleisen und neuen Ideen
In der Alten Neustadt soll ein Ort entstehen, an dem Kultur, Begegnung und Gastronomie unter freiem Himmel zusammenkommen – und das in einem ausgedienten U-Bahn-Waggon. Die Vision des Unternehmers Andreas Friedrich, der außerdem Freizeitwissenschaft studiert: den Neuen Markt zu einem lebendigen Treffpunkt für den Stadtteil und darüber hinaus zu machen.
Ein Kulturkiosk mit Charakter
Ein ausrangierter Münchner U-Bahn-Waggon der A-Serie steht im Mittelpunkt der Idee. Fast 20 Meter lang, soll er künftig nicht mehr Fahrgäste transportieren, sondern Menschen zusammenbringen. Vorgesehen sind rund 25 Sitzplätze im Inneren, ergänzt durch eine kleine Eisdiele und eine Tapasbar. Zusätzlich könnten Konzerte, Ausstellungen und Workshops das kulturelle Programm abrunden.

Der Waggon bleibt dabei nicht allein: Auch der Außenbereich soll mitgedacht werden. Begrünte Aufenthaltsflächen, Tische zum Schachspielen oder einfach zum Verweilen und ein klarer Fokus auf Rücksichtnahme – nach 22 Uhr soll es ruhig bleiben – zeichnen das Konzept aus.
Inspiration aus dem „Defibrillator“
Die Idee eines multifunktionalen Ortes kommt nicht von ungefähr. Bereits mit dem Secondhand-Laden „Defibrillator“ hat Friedrich in der Alten Neustadt bewiesen, wie kreativ und lebendig ein Raum gestaltet werden kann. Dort verschmelzen Café, Spielecke, Leseecke, Nähstation und Friseur zu einem Ort gelebter Nachbarschaft.
Ähnlich vielfältig soll auch der „Kulturkiosk“ auf dem Neuen Markt werden. Dabei geht es dem Ideengeber nicht um Kommerz, sondern um Gemeinschaft: Niemand soll gezwungen sein, etwas zu konsumieren, um Teil des Geschehens zu sein.
Rückhalt aus der Nachbarschaft
Auch der Beirat Neustadt sieht Potenzial in der Idee. Die Kombination aus kulturellem Angebot, Aufenthaltsqualität und sozialem Mehrwert trifft auf positive Resonanz. Besonders heben die Mitglieder die geplante Barrierefreiheit und das inklusive Konzept hervor. Der Wunsch: ein Ort, der die Menschen aus der Nachbarschaft einbezieht und niemanden verdrängt.
Ein Platz mit Zukunft
Noch steht der U-Bahn-Waggon nicht auf dem Neuen Markt. Doch die Vision nimmt Fahrt auf. In den kommenden Monaten soll der Dialog mit Anwohnenden und lokalen Akteurinnen und Akteuren vertieft werden. Ziel ist es, gemeinsam eine tragfähige Planung zu entwickeln, die den Neuen Markt zu einem Ort der Teilhabe und Begegnung macht – mitten in der Alten Neustadt.