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Kukoon Park
Kukoon

Endlich wieder Kultur in der Neustadt

Kulturzentrum Kukoon lockt mit Veranstaltungen und außergewöhnlichem kulinarischem Angebot

Das Kukoon ist in jeder Hinsicht etwas Besonderes. Von der Kultur bis zum gastronomischen Konzept erfreut sich das Kulturzentrum in der Neustadt großer Beliebtheit. Der Name Kukoon setzt sich aus den Anfangsbuchstaben von „KUltur KOmbinat Offene Neustadt“ zusammen.  Die Räumlichkeiten stehen für Begegnungen und zum Austausch zur Verfügung. Aber im und am Buntentorsteinweg 29 findet noch viel mehr statt.

Kukoon
Die Räumlichkeiten laden im Kukoon mit einem gemütlichen Ambiente ein. Kukoon

„Das Besondere an uns ist unser Teamgefüge“, sagt Artur Ruder. Eine klare Hierarche im Kukoon? Fehlanzeige. „Fast alle Entscheidungen – auch die finanziellen – fällen wir im Konsens“, so einer der Geschäftsführer des Kulturzentrums.

Für ihn selbst ist das Kukoon eine Herzensangelegenheit, die Tradition des Hauses fortzusetzen. „Im Alltag geht es für uns darum, den Spagat zwischen Gastronomie und Kultur hinzubekommen.“ Der Plan sei ursprünglich gewesen, mit den Einnahmen der Gastronomie die Kultur zu finanzieren.  „Inzwischen bekommen wir auch städtische Förderungen. Diese reichen aber bei Weitem nicht aus.“ Ob die beiden Tätigkeitsbereiche auf lange Sicht unabhängig voneinander betrieben werden können, stehe in den Sternen. „Das hängt davon ab, wie sich die nächsten Jahre entwickeln“, sagt Ruder.

Kein Verzehr vorgegeben

Wer sich im Kukoon aufhält, muss dort das gastronomische Angebot nicht in Anspruch nehmen. Es sei laut Ruder etwa möglich, dort zu verweilen beziehungsweise zu arbeiten und das Internet der Einrichtung zu nutzen. Eigene Getränke und Speisen sind ebenso gestattet – das gilt allerdings nur für den Park.

Das Kukoon selbst ist in den Sommermonaten geschlossen. Es wird erst am 2. September wieder geöffnet. Stattdessen steht den Gästen bis zum 28. August der Park in den Neustadtswallanlagen zur Verfügung. Als zweiter Standort kommt vom 20. Juni bis zum 17. Juli der Park am Altenwall hinter der Kunsthalle dazu. Dort wird es musikalisch zugehen, geplant sind vier bis fünf Konzerte pro Woche.

Konzerte und Theater die Ausnahme

Im kulturellen Programm tauchen zu einem großen Teil Lesungen und Diskussionen auf. „Das ist auch ganz gezielt so gewählt“, sagt Ruder. „Es dreht sich vieles um politische und soziale Fragen sowie um das Weltgeschehen.“ Konzerte und Theater seien hingegen die Ausnahme.

Nun hofft der Geschäftsführer, dass die Leute aus der Neustadt wieder verstärkt den Weg zum Kukoon finden. „Vor der Pandemie haben sich viele geschlossene Gesellschaften bei uns angemeldet“, sagt Ruder. „Unsere Räumlichkeiten waren für private Veranstaltungen über Monate im Voraus ausgebucht. Leider hat Corona dann alles komplett zerschlagen.“

Essen und klönen

Doch jetzt geht es unter freiem Himmel weiter: Den Auftakt einer Reihe an Events im Park machte Anfang Juni „Afghan Voices“. Dabei handelte es sich um eine Diskussionsrunde über Geschichten von leidgeplagten Menschen aus Afghanistan.

Was steht als Nächstes an? „International Picknick“ lautet das Motto beispielsweise am Freitag, 10. Juni. Von 14 bis 19 Uhr feiert der „Offene Lernort für Geflüchtete und Neuzugewanderte“ sein Debüt. Wer sich für Geflüchtete einsetzt und entsprechende Angebote betreut, kann einen gemeinsamen Nachmittag mit Gleichgesinnten verbringen. Es wird gegessen und geklönt.

Kultur im Park

Zwei Tage später folgt mit „Ernte? Hilfe!“ ein Theaterstück über Nahrung, Migration und Kapitalismus. Im Fokus: rumänische Erntearbeiterinnen und Erntearbeiter, die hierzulande auf den Feldern unter widrigen Bedingungen im Einsatz sind. Beginn ist am 12. Juni um 17 Uhr. Die Autorinnen Judith Coffey und Vivien Laumann stellen am 17. Juni ab 19 Uhr ihr Buch „Gojnomativität. Warum wir anders über Antisemitismus sprechen müssen“ vor. Im Anschluss wird mit den beiden Berlinerinnen diskutiert.

Auch der Juli und der August halten diverse spannende Veranstaltungen in Kultur und Co. bereit. Die aktuellen Events sind immer online auf der Seite des Kukoon zu finden.

Lesungen und Workshops

Kukoon Programme
Das Programm hält viele Veranstaltungen bereit. In erster Linie finden dort Vorträge und Lesungen statt. Kukoon

Bei der „Galaxie der Bücher – Bremer Lesefestival für Kinder und Jugendliche“ tauchen Kids und Teens von 5 bis 14 Jahren in das Thema Weltraum ein. Vorgesehen sind am 2. Juli zwischen 10 und 19 Uhr Lesungen und Workshops.

„Innenstadt? Was geht (ab) …“ lädt ein zu Vorträgen und Diskussionen über Nachhaltigkeit und die Zukunftsfähigkeit von Innenstädten. Die Berliner Architektin Saskia Hebert stimmt mit einem Vortrag auf das Thema ein. Los geht es am 13. Juli um 18 Uhr.

Deutschpop zum Abschluss

Sportlich geht es bei „Yalla! Fußball, Politik und Fankultur in Israel“ zu. Der Sportjournalist Felix Tamsut stammt aus Israel und lebt mittlerweile in Deutschland. Er spricht am 23. August ab 19 Uhr über die Fankultur in seiner Heimat.

Den krönenden Schlusspunkt im Park bildet am 27. August ab 19 Uhr der deutsche Pop. Gastgeber Frank Apunkt Schneider liefert reihenweise Thesen über die Entwicklung der deutschen Popmusik. Vor sieben Jahren brachte er das Buch „Deutschpop halt’s Maul! Für eine Ästhetik der Verkrampfung“ heraus.

Gesunde Küche

Kukoon
Gerichte, Kuchen und Desserts werden im Kukoon zu fairen Preisen angeboten. Kukoon

Dem Kukoon ist neben der Kultur die kulinarische Seite wichtig. Gäste können sich etwa auf einen wöchentlich wechselnden Mittagstisch freuen. Vegetarisch oder vegan, stets frisch und immer mit Dessert lautet dort die Prämisse. „Unsere ökologische Art zu kochen,  ist unser Alleinstellungsmerkmal“, erklärt Artur Ruder. In der Küche kommen demzufolge fast nur regionale Produkte aus ökologischer Erzeugung zum Einsatz.

Wer etwas zu feiern hat, kann den Raum dafür im Kukoon anmieten. Das Cateringangebot – für 15 bis 200 Personen – hält für jeden Anlass etwas Passendes bereit.

Bürgerhaus Weserterrassen Bremen
Bürgerhaus Weserterrassen bietet vielfältiges Programm

Das Bürgerhaus Weserterrassen hat wohl einen der exponiertesten und schönsten Standorte aller Bürgerhäuser in Bremen. Direkt am Osterdeich gelegen, bietet sich den Gästen ein tolles Panorama auf die Weser und das Weserstadion. Wir konnten uns mit Sprecher Yannic Arens über das derzeitige Angebot und die Perspektiven für den Verein unterhalten.

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,,Ein Kultur-Leuchtturm für die ganze Stadt”

Zugegeben, der Eingang ist etwas schwer zu finden – noch. Denn wenn sich ab dem 1. Juni die Tore des "Irgendwo"-Festivals in der Neustadt zum dritten Mal öffnen, dürfte dieser Ort vielen Menschen bald bekannt sein. In direkter Nähe zum Raumfahrtkonzern OHB bespielen die Verantwortlichen des Festivals in der Amelie-Beese-Straße über die Sommermonate ein Gelände von etwa 5000 Quadratmetern.

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Alle Veranstaltungen des Kukoon gibt es hier.

Autorenbild Guido Finke

Von Guido Finke

Meine Heimat ist das idyllische Hude – „zum Malen schön“ lautet hier das Motto. Ansonsten dreht sich bei mir als Fan der EWE Baskets Oldenburg und des SV Werder vieles um den Sport.

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