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Bremen historisch: Der Arbeitskreis Bremer Archive

Eine Vereinigung mit ganz viel Geschichte

Wir sind in unserer Serie „Bremen historisch“ dieses Mal beim Arbeitskreis Bremer Archive. In Bremen gibt es eine reiche und lebendige Archivlandschaft mit über 50 Einrichtungen im ganzen Bundesland. Rund 40 Archive haben sich zu einem Arbeitskreis zusammengeschlossen, der die breite Palette von frei zugänglichen Archiven abdeckt.

Dabei reicht das Angebot von lokal bis international bedeutenden Archiven, einschließlich des Staatsarchivs, der Archive in Kultur-, Bildungs- und Forschungseinrichtungen sowie der Stadtteil- und Heimatarchive. Viele der Archive sind klein und werden von Einzel- oder Zwei-Personen-Teams betrieben, von denen einige ehrenamtlich tätig sind.

Arbeitskreis Bremer Archive
Albert Caspari (links) und Bettina Brach sind zwei von vielen engagierten Menschen aus dem Arbeitskreis Bremer Archive. Tjark Worthmann

„Langfristig steht die Frage im Raum, wie der Bestand dieser kleinen Archive gesichert werden kann“, gibt Bettina Brach zu bedenken. Die Engagierte im Arbeitskreis Bremer Archive ist hauptberuflich für das Zentrum der Künstlerpublikationen im Museum Weserburg tätig. „Viele haben das eigene Archiv natürlich sehr gut im Kopf, aber nicht unbedingt im digitalen Computer gesichert. Wir möchten mit unserer Arbeit etwas dazu beitragen, dass die Schätze aus den Archiven über Generationen hinweg bewahrt bleiben“, sagt Brach.

Archive profitieren von der Zusammenarbeit

Der Arbeitskreis Bremer Archive hat sich zum Ziel gesetzt, die Bedeutung der Archive für die kulturelle Vielfalt Bremens hervorzuheben und ihre Funktion als historische Zentren, die für alle zugänglich sind, zu betonen. Zu den zentralen Aufgaben des Arbeitskreises gehört die gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit, einschließlich der Mitgestaltung des bundesweiten „Tag der Archive“ sowie die gegenseitige Unterstützung in archivischen Fragen. Regelmäßige Treffen dienen dem Informationsaustausch und der Vorbereitung gemeinsamer Veranstaltungen. Die Teilnahme am Arbeitskreis ist kostenlos, und jedes Archiv beteiligt sich nach seinen eigenen Interessen und Möglichkeiten an den gemeinsamen Aktivitäten.

„Wir profitieren sehr viel von Kooperationen untereinander, vielleicht auch, weil wir in den jeweiligen Archiven so unterschiedlich sind“, erklärt Albert Caspari den Nutzen der regelmäßigen Vernetzung und des Austausches. Caspari ist Vorsitzender des Vereins Infobalt e.V., der sich für die Stärkung der Zusammenarbeit mit den baltischen Staaten Lettland, Litauen und Estland einsetzt.

Große Ausstellung zum Thema Kommunikation

Derzeit präsentiert der Arbeitskreis Bremer Archive zusammen mit Radio Bremen beispielsweise im Shopping-Center Weserpark historische und aktuelle Formen der Kommunikation in einer Ausstellung: Auf mehr als 60 Schautafeln zeigen die Archive bis zum 1. Juli Briefe, Fotos, Interviews, Langspielplatten, Plakate, Telegramme, Zeitungsausschnitte und viele weitere Exponate. Das Spektrum reicht vom US-amerikanischen Sender AFN, Kirchenfunk und Campusradio über Kunst als Kommunikation, dem Bremer „Eiffelturm“ in Walle und dem „W“ auf dem Werder-Trikot bis hin zu Satelliten in der Raumfahrt. Es entsteht ein vielfältiges Bild der technischen, gesellschaftlichen und sprachlichen Veränderungen unserer Kommunikation in den vergangenen 100 bis 200 Jahren. „Wir möchten mit der Ausstellung einen besonderen Blick auf das kulturelle Erbe der Stadt und des Landes Bremen werfen und diesen durch überregionale und internationale Themen ergänzen, heißt es von den Verantwortlichen seitens des Arbeitskreis Bremer Archive.

Arbeitskreis Bremer Archive für Arbeit ausgezeichnet

Im Mai erhielt der Arbeitskreis Bremer Archive den Preis für Heimatforschung. Verliehen von der wissenschaftlichen Gesellschaft Bremens (Wittheit) und Bremer Vereinen, soll diese Auszeichnung explizit darauf aufmerksam machen, in welchem Umfang sich die Bremer Archive und die dort engagierten Menschen seit mehr als 20 Jahren für die Sicherung historischer Quellen in der Hansestadt und für einen offenen Zugang zu diesen kulturellen Zeugnissen einsetzen.

„Jedes Archiv ist ja im Grunde immer froh, wenn mal etwas von dem eigenen Material für Forschungen oder ähnliche Dinge benutzt wird“, erzählt Caspari aus dem Alltag der Archivarbeit. „Viele bewahren schließlich echte Schätze in ihren Regalen“, ergänzt Brach. „Niemand  möchte etwas unter Verschluss halten. Alle Archive sind eigentlich offen und freuen sich auf interessierte Menschen und ihre Fragen“, halten beide zusammen fest.


Weitere Informationen erhalten Interessierte auf der Website des Arbeitskreises Bremer Archive.

„Bremen historisch“ auf SPOT
„Bremen historisch“ auf SPOT

In unserer Serie „Bremen historisch“ forschen wir tief in den Geschichtsbüchern der Stadtteile Bremens. Engagierte Menschen in der ganzen Hansestadt sorgen an vielen Orten mit ihren Archiven und intensiver ehrenamtlicher Arbeit dafür, dass wichtige lokale Geschehnisse für die Zukunft erhalten bleiben.

Alle Beiträge der Reihe „Bremen historisch“

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Autorenbild Tjark Worthmann

Von Tjark Worthmann

Ich fahre am liebsten mit der Vespa oder der Schwalbe durch unsere schöne Hansestadt und entdecke dabei immer wieder geheime Wege und versteckte Orte.

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