Blühfeld in Arsten – der Natur zuliebe
Landwirt Jan-Gerd Bätjer sucht weitere Patinnen und Paten
Ein Paradies für mehr Artenvielfalt – und das direkt vor den Toren Bremens: In Arsten, genauer gesagt an der Arster Heerstraße/Ecke Riederdamm summen Heerscharen an Bienen mit ihren Artgenossen um die Wette. Doch auch Schmetterlinge und viele andere Insekten fühlen sich auf dem extra für sie angelegten Areal sehr wohl. In Zeiten von immer weniger Lebensräumen für die nützlichen Insekten entstehen auch andernorts Blühfelder mit Nahrung für die tierischen Bewohnerinnen und Bewohner.
Es ist ein spannendes Projekt, das Jan-Gerd Bätjer auf seinen Ackerflächen betreibt. Schon seit mehr als 20 Jahren kümmert sich der emsige Landwirt auf einem vergleichsweise überschaubaren Teil der Ackerfläche um den Schutz der Natur – zunächst in Eigenregie.
Nach einer längeren Anlaufzeit fruchtet die Idee
„Im Jahr 2019 habe ich mir überlegt, andere Menschen mit ins Boot zu holen, die sich dann mit einem Obolus beteiligen“, sagt Bätjer. Gesagt, getan: Zwar war der Zuspruch eingangs gering, sodass die angepeilten 19 Patenschaften nicht erreicht wurden.
Die Geduld zahlte sich aber schließlich aus: Seit 2020 trägt sich das Blühfeld dank der finanziellen Unterstützung einiger naturverbundener Bürgerinnen und Bürger. Die aktuellen Patenschaften verteilen sich auf einer 8.000 Quadratmeter großen Fläche. „Diese Fläche bleibt auch bestehen, es kommt höchstens noch etwas dazu“, sagt Bätjer und hofft auf weitere Unterstützung.
Wie sich das Projekt entwickelt, können die Patinnen und Paten gelegentlich mit dem Ideengeber persönlich vor Ort begutachten. „Ich erkläre den Menschen gern im Detail, was auf dem Blühfeld gerade geschieht“, so Bätjer. Er erläutert an einem vorher vereinbarten Besichtigungstermin beispielsweise, welche Tiere und Pflanzen auf seinem Feld ansässig sind.
Wie funktioniert das Blühfeld in Arsten?
Die Patinnen und Paten übernehmen mindestens 100 Quadratmeter Fläche für einen Jahresbeitrag in Höhe von 50 Euro. „Ich stelle das Land zur Verfügung, kaufe das Saatgut und sähe die Pflanzen aus“, erklärt Jan-Gerd Bätjer. „Allerdings halte ich eine einjährige Laufzeit im Grunde für zu kurz. Schließlich locken wir die Bienen und Insekten ja an, damit sie hier auch ihre Eier legen. Folglich lasse ich das Feld immer ein oder zwei weitere Jahre stehen.“
Auf keinen Fall wolle der Landwirt nach Ablauf der Patenschaft in der Nähe des Blühstreifens mit Pflanzenschutzmitteln hantieren, um die Ackerfläche anderweitig zu nutzen. Abseits der Blumen und Insekten werde auf dem hinteren Teil des Feldes Mitte Oktober Getreide eingedrillt. „Ich benötige daher bis zu diesem Zeitpunkt eine Zusage, wer sich als Patin oder Pate beteiligen möchte. Dann weiß ich, wie viel Platz ich für die Blühfläche reservieren muss“, so der Naturliebhaber. Der finanzielle Beitrag für eine Patenschaft werde erst im Frühjahr fällig, wenn die Kosten für Saatgut und Co. anfallen.
Kontaktaufnahme per E-Mail
Wer das Projekt unterstützen möchte – ob Privatpersonen oder auch Betriebe – wendet sich am besten per E-Mail (jgbaetjer@googlemail.com) an Jan-Gerd Bätjer.
Sein Tipp an alle Menschen, die in Arsten unterwegs sind: „Verweilen Sie doch einmal bei trockenem Wetter für einige Minuten auf dem Blühfeld – das ist Natur pur!“
Gibt es noch weitere Blühfelder in Bremen?
Bienen und Hummeln nehmen die Blumen auf Blühfeldern gut an. Erfreulicherweise sind in Bremen noch weitere Projekte entstanden. Ebenso wie Jan-Gerd Bätjer greift auch der Hof Kaemena in Oberneuland auf Blühpatenschaften zurück, um einen nachhaltigen Beitrag zum Artenschutz zu leisten.
Dieser Beitrag ist Teil unseres Themenspecials „Nachhaltigkeit“. Sind Sie interessiert an mehr Artikeln dieser Art? Schauen Sie sich unsere Sammlung von Beiträgen rund ums Thema an.