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Polizei Bremen
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Bernhild Pakheiser ist Kontaktpolizistin im Revier Horn

„KOPs“ bei der Polizei Bremen: Jeden Tag spannende Aufgaben

Kontaktpolizistinnen und Kontaktpolizisten (KOP) sind im Bundesland Bremen für die Betreuung und Präventionsarbeit in den Stadtteilen zuständig. Bereits seit 1999 sind diese Beamtinnen und Beamten aus dem Kontaktdienst als Bindeglied zwischen Bevölkerung und Polizeiwache in den Straßen der Hansestadt unterwegs. In unserer Serie sprechen wir mit den „KOPs“ in Bremen und stellen ihre Arbeit vor Ort vor.

In dieser Ausgabe unterhielten wir uns mit Bernhild Pakheiser. Die Polizistin ist Kontaktbeamtin im Revier Horn und gibt im Interview einen interessanten Einblick über die Arbeit vor Ort.


Gibt es feste Punkte in Ihrem Tagesablauf im Kontaktdienst?

Kontaktpolizistin Lehesterdeich
Bernhild Pakheiser ist Kontaktpolizistin am Lehesterdeich und berichtet im Interview aus ihrem Arbeitsalltag. Polizeirevier Horn

Bernhild Pakheiser: Ich betreue den Stadtteil Lehesterdeich und vertretungsweise auch den Bereich Borgfeld. Wenn nicht schon früh am Tag Termine anliegen, informiere ich mich über Polizeieinsätze, insbesondere im Bremer Osten und meinem Stadtteil, damit ich den Bürgern und Bürgerinnen gegenüber aussagefähig bin. Außerdem kann ich so schon eventuelle Nachsorgen bei Opfern und Geschädigten von Straftaten planen. Danach bin ich zu Fuß, mit dem Fahrrad oder auch mit dem Streifenwagen in meinen Bezirk unterwegs, um beispielsweise die Opfernachsorgen durchzuführen. Des Weiteren bin ich dann für die Menschen vor Ort ansprechbar und versuche Sachverhalte, die mich auf anderen Wegen erreichen, zu bearbeiten. Dazu gehören auch Verwarnungen von Verkehrsteilnehmenden.

Wie sehen die Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme für die Bevölkerung aus?

Bernhild Pakheiser: Bei meinen Präsenzstreifen vor Ort werde ich oft direkt von den Menschen angesprochen. Dabei geht es dann unter anderem um Verkehrsprobleme, Auskünfte über Ansprechpersonen bei anderen Behörden oder Institutionen. Aber auch um Polizeieinsätze im Stadtteil, die eventuell Besorgnis ausgelöst haben oder auch um direkte Anliegen der Menschen. Anfragen, die mich per E-Mail und Telefon erreichen, betreffen überwiegend akute persönliche Probleme wie zum Beispiel Nachbarschaftsstreitigkeiten. Soweit es mir möglich ist, versuche ich dann zeitnah zu helfen.


Der Kontaktdienst erreicht auch junge Menschen


Sie sind auch oft an Schulen und Kindergärten präsent …

Bernhild Pakheiser: Genau. Ich verbringe viel Zeit in den Schulen und Kindergärten meines Stadtteils. Der regelmäßige Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen ist für mich ein wichtiger Punkt in meinem dienstlichen Alltag. Dabei geht es bei den Kleinsten aus den Kitas meist um das Kennenlernen und den Abbau von eventuell vorhandenen Hemmungen gegenüber der Polizei. In der Grundschule unterstützen wir bei verkehrserzieherischen Maßnahmen. Bei den Erstklässlern ist das die Schulwegbegehung (gelbe Füße) und in der vierten Klasse der spezielle Fahrradführerschein. An weiterführenden Schulen bin ich Ansprechpartnerin bei Themen wie Jugendschutz, soziale Medien und Drogen. Dazu werden zum Beispiel gezielt Unterrichtsstunden von mir gestaltet, um mit den Schülerinnen und Schülern über diese Themen ins Gespräch zu kommen, die Rechtslage darzustellen und mit ihnen gemeinsam Verhaltensmaßnahmen zu erarbeiten. Ein weiteres Angebot für den 5. Jahrgang ist das Gewaltpräventionskonzept „Nicht mit mir“. Dort erhalte ich immer wieder positive Rückmeldungen von allen Beteiligten.

Welche Art von Anfragen erhalten Sie aus der Bevölkerung im Kontaktdienst?

Bernhild Pakheiser: Die Anfragen aus der Bevölkerung beziehen sich auf die unterschiedlichsten Begebenheiten. Sie reichen vom aufgefundenen schrottreifen Fahrrad über eine Ablagerung von Sperrmüll oder Verkehrsprobleme im öffentlichen Raum bis hin zu Lärmbelästigungen und Nachbarschaftsstreitigkeiten im privaten Bereich. Die Gründe sind vielfältig und bedürfen zumeist einer individuellen Lösung.


„Das Schöne an meiner Tätigkeit ist die Vielfalt!“


Was macht  Ihren Bezirk (Lehesterdeich) für Sie aus?

Bernhild Pakheiser: Mein Bezirk ist der Übergang vom eher städtischen in den ländlichen Bereich und wird durch eine gehobene Wohnumgebung geprägt. Vom Wohnblock über das Reihenhaus bis zum Einfamilienhaus mit großem Grundstück kann man hier alles finden. Genauso verhält es sich mit den Anwohnenden in diesem Stadtteil. Er ist bunt gemischt und durch viele gemeinsame Aktionen auch sehr lebendig. Der Kontakt zwischen Bevölkerung und Polizei ist dabei sehr gut. Ich mag es, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Ich fühle mich akzeptiert und bin sehr gerne Kontaktpolizistin in meinem Stadtteil. Das Schöne an meiner Tätigkeit ist die Vielfalt!


„Wir sind wichtige Personen im Stadtteil.“


Gibt es auch mal kuriose Anfragen aus der Bevölkerung?

Bernhild Pakheiser: Es gibt teilweise schon Anfragen, die einen zum Schmunzeln bringen. Ein Hahn der zu früh kräht, ist dafür ein gutes Beispiel. Aber Tieren kann man keine Zeiten vorgeben und Tierlaute sind in einem zumutbaren Ausmaß zu akzeptieren, gerade wenn man sich für die Wohnlage im Randbereich einer Stadt entschieden hat. Trotzdem können die Tierhalterinnen und Tierhalter Maßnahmen ergreifen, die zur Reduzierung dieses Lärms führen.

Wie wichtig sind die Kontaktpolizistinnen und Kontaktpolizisten vor Ort?

Bernhild Pakheiser: Wir sind sehr wichtige Personen im Stadtteil. Für viele sind wir nicht nur das Gesicht des Stadtteils, sondern auch der Erstkontakt zur Polizei. Durch den direkten Draht zur Bevölkerung können wir aufkeimende Probleme frühzeitig wahrnehmen und bestenfalls schon im Anfangsstadium lösen. Die Dankbarkeit von den Menschen, denen ich so bereits helfen konnte, ist für mich ein großer Ansporn, um diese Aufgabe auch weiterhin mit viel Elan auszuüben.

Haben Sie Wünsche an die Bevölkerung vor Ort?

Bernhild Pakheiser: Ich würde mir wünschen, dass vorbildliches Verhalten in der Öffentlichkeit nicht mehr nur eine Ausnahme ist, sondern vielmehr zur Regel wird. Jeder Erwachsene in unserer Gesellschaft hat vor allen Dingen den Kindern gegenüber eine Vorbildfunktion. Kinder brauchen Vorbilder – leider vergessen das viele Menschen. Erst vor Kurzem sah ich beispielsweise eine junge Frau mit zwei kleinen Kindern an der Hand, die bei rotem Lichtzeichen die Straße überquerte und auf meine Ansprache hin auch noch gereizt reagierte.

Unsere Reihe zu Kontaktpolizeibeamten
Unsere Reihe zu Kontaktpolizeibeamten

Wir stellen auf SPOT Kontaktpolizeibeamte aus den verschiedenen Stadtteilen in Bremen vor.

Alle bisherigen Beiträge zum Thema

Informationen zu der Arbeit des Kontaktdienstes und weiteren Themen rund um die Polizei Bremen finden sich auf www.polizei.bremen.de und www.polizei-beratung.de.

 

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Autorenbild Tjark Worthmann

Von Tjark Worthmann

Ich fahre am liebsten mit der Vespa oder der Schwalbe durch unsere schöne Hansestadt und entdecke dabei immer wieder geheime Wege und versteckte Orte.

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