Das Zirkusviertel in Bremen
Vielfältige Freizeitgestaltung durch Zirkuskurse in der Gruppe
In der heutigen Bildungslandschaft steht Leistung oft im Vordergrund. Eltern suchen daher nach Wegen, die kindliche und jugendliche Entwicklung auf vielfältige Weise zu fördern. Das Zirkusviertel in Bremen bietet seit fast vierzehn Jahren ein buntes Programm für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Familien. Gegründet wurde die Institution von Eddy Behrens, der bereits selbst früh in seiner Jugend mit dem Jonglieren begann.
Das Zirkusviertel besteht bereits seit vielen Jahren in Bremen
„Mit der Zeit wurde ich besser und alles professioneller. Ich bin dann für Auftritte in Deutschland und ganz Europa unterwegs gewesen“, berichtet uns Behrens im Gespräch in der Schildstraße im Bremer Viertel. Während eines Studiums im Bereich Soziale Arbeit kam dem Bremer dann in den Sinn, sein Können und Wissen im Bereich Zirkus an junge Menschen und Erwachsene weiterzugeben. „Ich wollte nach den vielen Reisen einfach irgendwo ankommen, hatte Spaß an der Arbeit mit Menschen und habe 2011 das Zirkusviertel gegründet“, erzählt er. Nach und nach kamen immer mehr interessierte Menschen in der Hansestadt hinzu und inzwischen sind laut dem Verantwortlichen knapp 200 bis 250 Menschen mit dem Zirkusviertel auf irgendeine Art verbunden. „Circa 12 bis 15 Personen sind dabei mit Kursen, Projekten und der Verwaltung beschäftigt“, sagt Behrens.
Die Zirkusschule bietet aktuell an mehreren Standorten in der Hansestadt ein buntes Kursprogramm und Ferienangebot an. Laut Behrens geht es erstmal darum, den Zirkus zu entdecken. Der Unterricht ist dabei auf das jeweilige Alter und die Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen abgestimmt. Das Zirkusviertel in Bremen bietet dabei zahlreiche Vorteile, die über das Erlernen neuer Fertigkeiten wie Jonglieren und Balancieren hinausgehen. Kinder und Jugendliche, die Zirkuskünste erlernen, entwickeln eine ausgeprägte Koordination, Flexibilität und Kraft. Dies ist besonders wichtig in einer Zeit, in der viele Kinder ihre Freizeit immer mehr vor Bildschirmen verbringen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist laut Behrens die Förderung von Teamarbeit und sozialer Interaktion. Die Kurse werden in Gruppen durchgeführt, was von den Teilnehmenden verlangt, eng zusammenzuarbeiten und sich gegenseitig zu vertrauen. Dies stärkt nicht nur das Selbstbewusstsein, sondern fördert auch den respektvollen Umgang miteinander.
Zirkusschule vermittelt viele Fähigkeiten für junge Menschen
„Der Zirkus bietet einfach eine große Vielfalt. Für jeden findet sich etwas, was interessant ist. Der eine hat eher Lust auf Akrobatik, der andere hat vielleicht Lust, in Richtung Jonglage zu gehen“, berichtet uns der Leiter des Zirkusviertels in der Hansestadt. „Bei uns liegt ein starker Fokus auf die Gruppe, also auf Hilfsbereitschaft, auf Teamgeist. Es gibt viele Herausforderungen, die man allein gar nicht schaffen kann. Wenn man sich beispielsweise die Laufkugel nimmt, also eine große Kugel, auf die man klettern kann, auf der man balancieren kann. Dazu brauche ich am Anfang Hilfe, um den Lernprozess in Gang zu bringen. Irgendwann bin ich an dem Punkt, dass ich die große Kugel alleine beherrschen kann, aber es kommt sehr viel auf das miteinander an“, berichtet der Leiter aus dem Kursalltag.
„Herausforderungen scheinen manchmal unmöglich, aber wenn man dran bleibt und die richtige Begleitung hat, kann man vieles schaffen, was man vielleicht vorher gar nicht dachte“, verspricht der Künstler. Das Zirkusviertel bietet dafür eine kreative Plattform, auf der Kinder und Jugendliche ihre Fantasie und Ausdruckskraft ausleben können. Ob sie als Clown in eine lustige Rolle schlüpfen oder als Jongleur ihr Geschick zeigen – die jungen Menschen lernen, sich durch Kunst und Bewegung auszudrücken. „Bei unseren Projekten gibt es in der Regel am Ende auch eine Aufführung vor Publikum, dort können dann alle Teilnehmenden zeigen, was sie gelernt haben“, sagt Behrens. Für Eltern, die sich eventuell unschlüssig sind, ob die Zirkusschule etwas für das eigene Kind ist, hat der Gründer einen klaren Rat: „Ausprobieren! Einfach bei uns im Büro per Telefon oder via E-Mail melden. Wir schauen dann individuell, wo mal in die Gruppen reingeschnuppert werden kann und ob es einem gefällt“, verspricht der Leiter.
Junge Menschen wachsen gemeinsam in den Zirkuskursen auf
Die Kurse im Zirkusviertel sind fortlaufend und die jungen Menschen wachsen gemeinsam in den jeweiligen Gruppen auf. „Es entstehen viele Freundschaften bei uns und wir haben schon Teilnehmende gehabt, die mit vier bei uns angefangen haben und inzwischen 18 Jahre alt sind“, erzählt Behrens stolz. Der monatliche Beitrag für ein Kursangebot der Zirkusschule beginnt bei 35 Euro. Der Beitrag kann dabei nach Selbsteinschätzung auch höher gewählt werden. „Dieses Prinzip beruht auf gegenseitigem Vertrauen und bietet die Chance, den Beitrag an die persönliche Situation anzupassen. Auch ist der Einsatz des Bremen–Pass ist bei uns möglich“, sagt der Leiter des Zirkusviertels in Bremen. Sollte die finanzielle Belastung trotzdem zu hoch sein, können die Verantwortlichen einen Kontakt zu einer unterstützenden Stiftung vermitteln.
Weitere Informationen zum Thema finden sich auf der Internetseite des Zirkusviertel in Bremen.