Meine Favoriten

Theater Bremen
Jörg Landsberg

Zu Gast im Theater Bremen am Goetheplatz

Eine Strahlkraft weit über die Stadtgrenzen hinaus

Das Theater Bremen gilt in der Hansestadt als ein Ort der Vielfalt und des künstlerischen Experimentierens. Es vereint Tradition mit zeitgenössischer Innovation und bietet Menschen aus Nah und Fern ein breites Spektrum an Theatererlebnissen. Ein Blick hinter die Kulissen und ein Gespräch mit dem Intendanten Michael Börgerding bieten weitere spannende Einblicke in einen der kulturellen Mittelpunkte der Hansestadt.

Michael Börgerding ist Generalintendant des Theater am Goetheplatz

Theater Bremen
Michael Börgerding ist seit 2012 der Generalintendant des Theater Bremen. Theater Bremen

Das Theater Bremen ist deutschlandweit bekannt für ein vielfältiges Repertoire, das von klassischen Stücken über zeitgenössische Dramen bis hin zu experimentellen Inszenierungen reicht. Jede Spielzeit präsentiert eine sorgfältig kuratierte Auswahl an Stücken, die ein breites Publikum ansprechen und auch immer zum Nachdenken anregen. Vor Kurzem stellten die Verantwortlichen die kommenden Stücke vor. „Wir machen Theater für die Stadt Bremen und für alle, die nach Bremen kommen“, beschreibt Michael Börgerding die Aufgabenstellung des staatlich finanzierten Hauses im Bremer Viertel. „Es ist ein Opernhaus, ein Schauspielhaus, ein Kinder- und Jugendtheater und ein Tanzhaus, und das ist im Vergleich relativ ungewöhnlich, dass ein so großes Theater vier Sparten in sich beherbergt“, so der Intendant. Trotz deutlich geringerem Etat wie etwa Häuser in Hannover oder Hamburg, hält das Theater Bremen in seinen Augen sehr gut mit. Börgerding kommt gebürtig aus Lohne im Landkreis Vechta und studierte an der Universität Göttingen. Nach einem Engagement am dortigen Jungen Theater als Dramaturg und Regisseur ging er als Dramaturg zum Niedersächsischen Staatstheater Hannover und wurde Mitglied der Direktion des Thalia Theaters in Hamburg. Seit 2012 ist er Generalintendant des Theaters in Bremen.

Rund 1000 Veranstaltungen im Theater Bremen pro Spielzeit

In den vier Sparten hat das Haus in der Hansestadt knapp 30 Premieren pro Spielzeit. Diese Abschnitte beginnen dabei wie ein Schuljahr im Sommer und enden ebenso in dieser Zeit nur ein Jahr später. Neben den klassischen Theaterabenden stehen eine Vielzahl von Sonderveranstaltungen wie Gastspiele, Lesungen, Konzerte, öffentliche Diskussionen, Projekte aus den Stadtteilen und selbst veranstaltete sowie in enger Kooperation mit unterschiedlichen Partnern organisierte Festivals statt. „Insgesamt kommen wir dabei auf rund 1000 Veranstaltungen pro Spielzeit“, erzählt Börgerding.

Neben den knapp 440 Mitarbeitenden des Theaters kommen je nach Veranstaltungskalender auch noch zahlreiche Gäste auf das Gelände am Goetheplatz. In der laufenden Spielzeit hat das Theater am Ostertorsteinweg zudem um die 30 Auszubildenden in der Veranstaltungstechnik, der Schneiderei, Tischlerei, Schlosserei, Raumausstattung, Theatermalerei, Maskenbildnerei und Bürokaufleute. Dazu kommen mehrere Menschen, die ihr FSJ im Theaterbetrieb absolvieren und um die 100 Praktikantinnen und Praktikanten pro Spielzeit. „Unter unserem Dach gibt es um die 90 verschiedenen Berufe“, berichtet der Intendant stolz.

Theater Bremen profitiert von zentrierter Gemeinsamkeit vor Ort

Theater Bremen
Der Saal im Theater Bremen hat circa 800 Sitzplätze. Jörg Landsberg

Den starken Zusammenhalt im Team des Theaters hebt er im Gespräch immer wieder hervor. Laut Börgerding haben das auch vielleicht die Kämpfe ums finanzielle Überleben des Theaters in den vergangenen Jahrzehnten begründet. „Wir sind hier gemeinsam an einem großen Ort mitten in der Stadt zentriert zusammen. Klar, wir hätten schon noch gern eine weitere Probebühne und eigentlich noch eine weitere Spielstätte“, führt er über den Platzmangel im Viertel aus. „Aber ich finde, es ist ein echter Gewinn, dass sich alle untereinander kennen und man immer die Chance hat, jemanden zu treffen.“

Künstlerisch möchte das Theater in diesem Sommer neben dem neuen spannenden Programm der Spielzeit auch auf die Fußball-Europameisterschaft eingehen. „Bei einem Stück geht es um Fangesänge und Gemeinschaftsgefühl“, deutet Börgerding erwartungsvoll an. Das bekannte und beliebte Kinder- und Jugendtheater Moks konnte in den vergangenen Jahren zweimal den wichtigsten deutschen Bühnenpreis FAUST gewinnen. Schauspieler Patrick Zielke erhielt für den Baron Ochs im „Rosenkavalier“ ebenfalls die begehrte Auszeichnung. Inszenierungen des Theater Bremens waren zudem auf vielen Festivals und Theatertagen in Städten wie Bozen, Ludwigshafen, Brünn, Gütersloh, Hamburg, Budapest, Turnhout und Vilnius zu Gast.

Die Zukunft des Theater Bremen erscheint also ebenso vielversprechend wie aufregend. In einer sich ständig verändernden Welt bleibt die spezielle Atmosphäre einer Bühne und eines Saals für viele Menschen eine Konstante, die sie zusammenbringt, verbindet und zum Nachdenken anregt. Das Theater Bremen stellt mit seinem breiten Angebot dabei eine wichtige Säule in der Kulturlandschaft der Hansestadt dar.

 

Mehr Informationen zum Theater Bremen und zu den Inszenierungen finden sich auf dieser Seite im Internet.

Übrigens: Studierende der Uni Bremen, Hochschule Bremen, HfK Bremen und HKS Otterberg können ab sieben Tage vor der jeweiligen Vorstellung oder Premiere Freikarten buchen, da der Eintritt durch einen Teil des Semesterbeitrags abgegolten ist. Schüler und Schülerinnen bekommen im Theater Bremen ermäßigte Karten (9 Euro). Die regulären Kartenpreise variieren je nach Stück und Preiskategorie.

Das könnte Sie auch interessieren

Autorenbild Tjark Worthmann

Von Tjark Worthmann

Ich fahre am liebsten mit der Vespa oder der Schwalbe durch unsere schöne Hansestadt und entdecke dabei immer wieder geheime Wege und versteckte Orte.

Mehr Artikel von Tjark
Zu den Filial-Events

Nutz doch die SPOT App!