Stadtteilinitiative in Horn-Lehe für „coronakonforme Geselligkeit“

Gemeinsam gegen die Einsamkeit in der Pandemie ankämpfen

Corona macht einsam – jedenfalls die durch die Pandemie verordneten Kontaktbeschränkungen. Denn durch diese sind wir dazu gezwungen, die meiste Zeit im eigenen Haushalt zu verbringen. Mit Bekannten und Familienmitgliedern Feste feiern, zusammen zu Abend essen oder sich auch einfach auf einen Kaffee treffen, um zu klönen – vieles, was früher unseren Alltag verschönert hat, ist gerade nicht mehr möglich. Das trifft insbesondere die älteren Menschen hart. Dies haben auch verschiedene Akteure und Akteurinnen in Horn-Lehe festgestellt und deswegen das Programm „coronakonforme Geselligkeit“ auf die Beine gestellt. Darunter ist auch Detlev Busche, der seine Mitbürgerinnen und Mitbürger regelmäßig zum Online-Kaffeeklatsch einlädt.

Wer genau steckt hinter dem Programm „coronakonforme Geselligkeit“?

Dahinter steckt eine Arbeitsgruppe aus Stadtteilpolitikern und -politikerinnen des Beirates Horn-Lehe, den Begegnungsstätten, dem Bürgerverein Horn-Lehe, Freiwilligen, der Universität Bremen, dem Diakonischen Werk, der Sparkasse Bremen, dem Ortsamt Horn-Lehe und vielen anderen wie Detlev Busche, der als sogenannter sachkundiger Bürger Teil des Beirats ist.

Was ist der Online-Kaffeeklatsch?

Im Grunde genommen genau das, was der Name bereits eindeutig suggeriert: ein virtueller Kaffeeklatsch. „Anstatt im Café oder in Privaträumen treffen sich alle Teilnehmenden online – genauer gesagt über Zoom, eine der derzeit führenden Videokonferenz-Apps“, erläutert Detlev Busche. „Wir wollen insbesondere den älteren Menschen in Horn-Lehe, die aufgrund der Pandemie wenig unter Leute kommen, ein wöchentliches Forum bieten. Dort können sie sich untereinander in lockerer Atmosphäre austauschen.“

Wie läuft’s mit dem virtuellen Treffen?

Für seine Idee habe Busche nicht nur schnell Begeisterung im Beirat erhalten, sondern auch engagierte Mitstreitende. Dennoch stünde das Ganze noch am Anfang und sei “ausbaufähig”. „Bei den ersten Treffen waren zwischen vier und sieben Personen dabei“, erzählt Busche. Er wünsche sich natürlich eine größere Beteilung. „Das braucht aber einfach seine Zeit,“ weiß er. Schließlich müsse sich rumsprechen, dass es dieses Angebot überhaupt gibt – und insbesondere müssten so einige der älteren Damen und Herren im Stadtteil zunächst an das Thema digitale Kommunikation herangeführt werden.

Detlev Busche, 72 Jahre alt, ist als selbsternannter „Social-Media-Freak“ eher die Ausnahme. „Das ist wirklich nicht so ganz typisch“, kommentiert er lachend. „Allerdings glaube ich auch, dass die ‘Baby-Boomer’ sich zunehmend mit Messengern wie beispielsweise Whatsapp im Zuge der Pandemie beschäftigen und beschäftigen wollen.“ Manche brauchen nur eben etwas mehr Unterstützung als andere. Und die gibt es – auch von Detlev Busche, der für die Teilnahme am Online-Kaffeeklatsch kurze Erklärvideos konzipiert hat.

Wie geht es mit dem Online-Kaffeeklatsch weiter?

„Ganz generell wollen wir bei unserem virtuellen Klönschnack alles in gemütlicher Runde besprechen, was unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer bewegt“, erzählt Detlev Busche. „Allerdings möchten wir zusätzlich ein kleines Programm erstellen.“ So hat es beispielsweise schon eine virtuelle Führung gegeben: einen digitalen Spaziergang im Hollergrund, ermöglicht durch einen Mitstreiter.

„Wir wollen uns in Zukunft zudem gezielt über Kochrezepte austauschen und auch einmal Menschen aus dem Stadtteil zu Wort kommen lassen, die in Horn-Lehe etwas bewegen“, gibt der Organisator einen Ausblick. „Was macht zum Beispiel eine Leiterin einer Begegnungsstätte – und wie sieht eigentlich die Arbeit in einer der Stadteilfilialen der Sparkasse Bremen aus?“ Darüber hinaus sei die Einbindung von Lesungen in Arbeit. „Ideen von allen Teilnehmenden sind übrigens immer sehr willkommen!“, betont Busche. Er lädt alle Interessierten ein, am virtuellen Treffen teilzunehmen.