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Silvester – internationale Bräuche und Traditionen
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Silvesterbräuche aus aller Welt

SPOT wünscht allen Leserinnen und Lesern einen guten Rutsch und ein frohes neues Jahr!

Für viele Deutsche gehören bestimmte Dinge einfach zu Silvester: Berliner essen, Glückssymbole wie Klee und Schornsteinfeger verschenken oder Wachsgießen (ehemals Bleigießen), um in die entstandenen Formen Vorhersagen für das neue Jahr zu interpretieren. Für viele Familien ist zudem der Sketch „Dinner For One“ von 1963 traditionell Teils des Programms am 31. Dezember. Das ist – trotz der britischen Herkunft der Darsteller von Miss Sophie und ihrem Butler James – übrigens ein rein deutscher Brauch. Von Asche im Glas bis zu Mandarinen im Meer: andere Länder, andere Sitten – das gilt auch und vor allem zu Silvester.

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Spanien: Traube um Traube

Silvester – internationale Bräuche und TraditionenWas Weintrauben mit dem Jahreswechsel zu tun haben? In Spanien jede Menge: Um Mitternacht muss mit jedem der zwölf Glockenschläge eine Traube gegessen werden, die jeweils einen Wunsch erfüllen soll. Aber vorsicht, nicht zu sehr schlingen – wer sich verschluckt oder verzählt, den erwartet im neuen Jahr Pech.

Russland: Asche im Glas

In Russland schreibt man einen Wunsch auf einen Zettel und verbrennt diesen. Die Asche wird in einem Glas gesammelt und mit Champagner aufgefüllt. Damit der Wunsch wahr wird, muss das Glas um Mitternacht vor dem letzten Glockenschlag ausgetrunken sein.

China: Drachen, Hausputz, Mandarinen

Silvester – internationale Bräuche und TraditionenDas chinesische Neujahrsfest fällt schon kalendarisch aus dem Rahmen. Statt am 31. Dezember liegt es im Land der Mitte 2020 auf dem 25. Januar. Das Datum für den wichtigsten chinesischen Feiertag ändert sich jährlich, da es nach einem traditionellen Lunisolarkalender berechnet wird. Dann wird möglichst viel in Rot dekoriert – die Farbe steht für Glück und Freude. Dazu werden traditionelle Drachen- und Löwentänze aufgeführt und Mandarinen verschenkt. Deren chinesischer Name klingt nämlich so ähnlich wie das chinesische Wort für „Glück“. In roten Umschlägen werden Geldgeschenke vor allem an Kinder verteilt. Wie in Deutschland werden böse Geister vertrieben – allerdings mit einem Hausputz statt Böllern. Damit dann das Glück ins Zuhause findet, werden eine Stunde vor Mitternacht die Fenster geöffnet.

Italien: Rote Wäsche

Silvester – internationale Bräuche und Traditionen

In Italien ist der Brauch verbreitet, zum Jahreswechsel rote Unterwäsche zu tragen. Diese soll allerdings nicht selbst gekauft und am 1. Januar weggeworfen werden. Warum? Fürs Glück natürlich!

Griechenland: Münze im Brot

Die Griechen backen traditionellerweise zum neuen Jahr ein Basiliusbrot. Im Teig ist eine Münze versteckt. Und wer die in seiner Brotscheibe findet, kann auf Glück im neuen Jahr hoffen. Das winkt auch dem, der bei den vielen Spielen an Neujahr gewinnt – ob mit Karten oder Würfeln, zu Hause oder im Kasino.

Brasilien: Kerzen und Wellen

Silvester – internationale Bräuche und TraditionenFür die Brasilianer sind die Farben des Jahreswechsels vor allem Weiß (Frieden und Reinheit) sowie Gelb (Geldsegen). Sie finden sich in der Kleiderwahl und den Kerzen wieder, die traditionell angezündet werden. Eine andere Art und Weise, um Glück im neuen Jahr zu erlangen, erscheint typisch brasilianisch: Man geht an den Strand. Mit jeder Welle, die man dort überspringt, geht ein Wunsch in Erfüllung.

Tschechien: Apfelkerne

Silvester – internationale Bräuche und TraditionenEine bestimmte Obstsorte spielt in Tschechien an Silvester eine große Rolle. Dort werden für einen Blick in die Zukunft Äpfel halbiert. Wenn die Kerne ein Kreuz bilden, droht Unglück. Eine Sternform verheißt dagegen ein glückliches nächstes Jahr.

Bulgarien: Schläge mit dem Ast

Dieser Neujahrsbrauch klingt vielleicht brutal, aber soll für Reichtum und Gesundheit sorgen. Die Bulgaren schmücken einen Kirschbaumast. Mit dieser „Surwatschka“ ziehen dann Kinder durch die Nachbarschaft und schlagen den Menschen auf den Rücken. Dafür erhalten sie sogar noch Belohnungen in Form von Süßigkeiten oder Geld.

Schottland: Rosinen und Kohle

Silvester – internationale Bräuche und TraditionenBei den Schotten hat sich zum Jahreswechsel ein sehr spezieller Brauch eingebürgert. Für eine große Portion Glück muss schnell nach Mitternacht ein guter Freund die Türschwelle eines Hauses überschreiten – und dabei möglichst noch eine Flasche Whisky, ein Rosinenbrot und ein Stück Kohle bei sich tragen.

Ecuador: Puppen verbrennen

Weg mit dem Alten, her mit dem Neuen – das ist das Motto in Ecuador. Dort werden am 31. Dezember um Mitternacht Puppen verbrannt, die teils mit Böllern gefüllt sind. Oftmals stellen sie als schlecht Empfundenes dar, etwa Hexen oder unbeliebte Politiker.

Argentinien: Papierregen

Auch in Argentinien werden an Silvester Puppen aus Pappmaché verbrannt. Zudem regnet es in der Hauptstadt Buenos Aires bereits am Mittag des 31. Dezember Papierschnippsel. Alte Unterlagen werden geschreddert und aus dem Fenster geworfen, um Platz für Neues zu machen.

Japan: Gefährliche Reiskuchen und Nudeln für ein langes Leben

Silvester – internationale Bräuche und TraditionenEin beliebter japanischer Neujahrsbrauch ist besonders gefährlich: Zoni, eine Neujahrssuppe. Diese enthält Mochi, klebrige Reiskuchen, an denen jährlich vor allem ältere Menschen ersticken. Die japanischen Behörden warnen daher Seniorinnen und Senioren und raten ihnen, die Mochi zu zerschneiden. Ungefährlicher ist ein anderer kulinarischer Brauch des Landes. Soba-Nudeln sind besonders lang und stehen daher praktischerweise für ein langes Leben. Bedingung dafür: Die oft kalt servierten Buchweizennudeln müssen das letzte Essen im alten Jahr und vor dem Jahreswechsel aufgegessen sein.

Vietnam: Freiheit für Karpfen

Silvester – internationale Bräuche und Traditionen

Während in Deutschland an Silvester viele Karpfen auf den Tisch kommen, erhalten sie in Vietnam an diesem Tag die Freiheit. Dort herrscht nämlich der Glaube vor, dass in jedem Haus ein Gott wohnt – und dieser fliegt am Jahresende gen Himmel, um über die Bewohnerinnen und Bewohner sowie ihre Taten Bericht zu erstatten. Um das zu erleichtern, werden die Fische am 31. Dezember gekauft und dann in einem Gewässer freigelassen.

Autorenbild Alena Mumme

Von Alena Mumme

Ich bin Tagenbaren – meine Eltern und Großeltern sind also wie ich in Bremen geboren und aufgewachsen. Nur spannende Reisen locken mich aus meiner gemütlichen Heimatstadt.

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