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Nahaufnahme eines Projektentwurfs für Nachhaltigkeit der Hochschule Bremen
Anna Husmann (HSB)

Projekte für mehr Nachhaltigkeit an der Hochschule Bremen

„Bremen goes Sustainable” mit „Campusgrün”

Wie kann die Aufenthaltsqualität im Außenbereich der Hochschule Bremen verbessert werden? Mit dieser Frage beschäftigen sich unter dem Motto „Campusgrün“ fünf interdisziplinäre Projektteams. Studierende der Fachbereiche Biologie, Umwelttechnik und Architektur wirken an der Aufgabenstellung, den Campus der Hochschule Bremen nachhaltiger zu gestalten, mit. Konkret bedeutet das, eine begrünte, wetterfeste und robuste Sitzgelegenheit zu entwickeln. Eine weitere Anforderung war, dass die Bepflanzung möglichst unter Biodiversitätsaspekten erfolgt und leicht zu pflegen sein sollte. Das Projekt ist eines mehrerer Reallabore, die im Rahmen von „Bremen goes Sustainable“ (BreGos) stattfinden.

Ein Stück Praxis im Hochschulalltag

Im Wintersemester 23/24 starteten die fünf gemischten Projektteams. Die Architekturstudierenden waren für den Entwurf und die Konstruktion zuständig, die Biologen und Biologinnen für die Auswahl der Pflanzen und die Studierenden des Fachbereichs Umwelttechnik für die Bewässerungstechnik und die Materialauswahl. „Eine absolute Herausforderung für alle in vielerlei Hinsicht“, sagt Prof. Michaela Hoppe, die das Fachgebiet Klimagerechte Architektur vertritt, lachend. „Bei drei beteiligten Fachbereichen war es schon schwierig genug, einen gemeinsamen Tag pro Woche für die Treffen zu finden“, erinnert sie sich.

Bisher waren die Studierenden es gewohnt, nur ihr eigenes Fachwissen bei Entwürfen einfließen zu lassen. „Die Studiengänge sind leider immer noch viel zu theorielastig aufgebaut und wenig über den Tellerrand schauend“, gibt Michaela Hoppe zu bedenken. Um so mehr freut es sie, dass sie gemeinsam mit ihrer Kollegin Dr. Anja Noke, Professorin für Umweltbiotechnik und dem Kollegen aus dem Fachbereich Biologie, Prof. Dr. Thomas Klefoth, das Projekt betreuen darf. „Es ermöglicht den Studierenden, andere Blickwinkel in ihre eigenen Planungen einzubeziehen, praktisch zu arbeiten und ihr Fachwissen um andere Aspekte zu erweitern“, betont sie.

Intensive Zusammenarbeit

Die Studierenden sammelten ihre Ideen in kleinen Projektgruppen und arbeiteten daraus ein gemeinsames Konzept aus. Unterstützt und begleitet wurden sie in dieser Zeit von den drei Lehrenden, denen sie ihre Planungen und Umsetzungen regelmäßig präsentierten. So wurden die jeweiligen Vorentwürfe, die finalen Entwürfe sowie die Werkplanung im Laufe dieser ersten Projektphase immer wieder besprochen.

„Am Ende standen fünf unterschiedliche Modelle zur Auswahl: Die Jury musste entscheiden, welche der Entwürfe es in die nächste Projektphase schafft“, erklärt Michaela Hoppe. Es sei ihnen nicht leichtgefallen, denn die Ideen sprachen alle für sich. Entscheidend war letztendlich ihre Realisierbarkeit, die eingehend geprüft wurde.

Nominiert sind „Green Dragon“ und „Green Inbetween“

„Es war ein Sprung ins kalte Wasser, der sich gelohnt hat“, so die Architekturprofessorin. „Wir profitieren alle sehr von der interdisziplinären Arbeit. Jede Disziplin hat eine andere Perspektive, was ungemein bereichernd ist.“ Das Projekt „Green Dragon“ und das Projekt „Green Inbetween“ haben die erste Hürde genommen. Die Studierenden haben diese inzwischen eigenständig als Mock-ups, sogenannte Demonstrationsmodelle, im Maßstab 1:1 als Ausschnitte angefertigt, um die Umsetzbarkeit zu prüfen. Seit kurzem stehen sie auf dem Campusgelände bereit und können ausprobiert werden.

Projektansicht des "Green Dragon" - einer modularen Sitzgelegenheit
Die modulare Sitzgelegenheit „Green Dragon“ kam in die nächste Runde. Anna Husmann (HSB)
  • „Green Dragon“: Bei diesem Entwurf handelt es sich um eine modulare Sitzlandschaft. In der Grundform ist diese sechseckig. Sie ist modular aufgebaut und vereint Sitzflächen mit Pflanzkästen. „Wir sehen, dass der Bedarf für solch eine Sitzgelegenheit da ist. Sie wird bereits gut angenommen“, freut sich Michaela Hoppe.
  • „Green Inbetween“: Das Projekt  bezieht die Mauer, die das Campusgelände von der Straße trennt, in die Umsetzung ein. Hier wird über die Mauer eine Sitzbank aus Holz gestülpt. Sie lädt von beiden Seiten zum Verweilen ein, da es Sitzflächen genauso zur Straße hin wie zur Mensa gibt. Eine Begrünung ist bei diesem Konzept mittels neu gepflanzter Bäume vorgesehen. Baumspenden sind herzlich willkommen.

Die Mock-ups können im Rahmen der Sommerschau der School of Architecture Bremen ab dem 24. August 2024 für sieben Tage besichtigt werden. Dann werden auf dem Campusgelände alle studentischen Projekte des letzten Jahres der Öffentlichkeit präsentiert.

Realisierungsphase beginnt jetzt

„Ab jetzt beginnt die eigentliche Realisierungsphase. Leider gestaltet sich diese schwierig, da sie an die Semestertaktung gebunden ist und ein Teil der notwendigen Gelder noch fehlt“, sagt Michaela Hoppe. Bei der Umsetzung erfahren die Studenten, ob ihre Entwürfe wirklich praxistauglich sind. Ob sich zum Beispiel die geplanten Schrauben an den vorgesehenen Stellen tatsächlich von Hand hereinschrauben lassen, oder ob womöglich der Platz dafür nicht ausreicht“, sagt Michaela Hoppe. Aber genau das gehöre zum Lernprozess dazu.

Aufnahme der Sitzbank, die auf der Mauer der HS Bremen integriert wird "Green Inbetween"
Das Sitzelement „Green Inbetween“ integriert die Campusmauer der Hochschule Bremen. Anna Husmann (HSB)

Autorin: Daniela Conrady

Dieser Beitrag ist Teil unseres Themenspecials „Nachhaltigkeit“. Sind Sie interessiert an mehr Artikeln dieser Art? Schauen Sie sich unsere Sammlung von Beiträgen rund ums Thema an.

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Von adn_admin

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