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Photovoltaik – Die Kraft der Sonnen nutzen
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Photovoltaik: Strom vom eigenen Hausdach

Die Kosten einer PV-Anlage im Blick behalten

Viele Menschen haben das eigene Dach bereits mit einer Photovoltaik-Anlage (PV) ausgestattet. Denn sie wollen mithilfe der Sonne Strom gewinnen. Solche Installationen sind aber am Anfang erst einmal komplexe und auch teure Produkte. Sie amortisieren sich meist erst im Laufe einiger Jahre. Doch ist eine Anlage abbezahlt, kommt der Strom dann fast umsonst vom Himmel.

Mit dem Solarkataster für Bremen und Bremerhaven können sich Verbraucherinnen und Verbraucher mit wenigen Klicks anzeigen lassen, ob sich die Flächen auf dem eigenen  Dach für die Nutzung der Sonnenenergie eignen. Wir werfen im Folgenden einen Blick auf die verschiedenen Komponenten einer Photovoltaik-Anlage. Und wir stellen auch eine kostengünstige Alternative für Mieterinnen und Mieter vor.


Solarmodule

PV-Modul – Photovoltaik
Ein Installateur kontrolliert die verbauten Solarmodule. Freepik

Ein Solarmodul erzeugt aus der Sonnenkraft elektrische Energie. Wenn Licht auf die Solarzelle trifft, werden Elektronen angeregt und bewegen sich. Im Inneren der Solarzelle findet dann eine Wechselwirkung zwischen dem Sonnenlicht und dem Halbleiterelement Silicium statt. Hierbei werden elektrische Ladungsträger (Elektronen) freigesetzt. Dadurch fließt Strom, der durch die Metallkontakte an beiden Seiten der Zelle in ein Stromkabel und so ins Haus transportiert wird – und das über eine Lebensdauer von bis zu 25 Jahren und mehr.

Die am Markt am meisten verbreiteten Module sind aus polykristallinen und monokristallinen Solarzellen gefertigt. Die Herstellung von polykristallinen Solarzellen ist dabei preiswerter. Dafür ist ihr Wirkungsgrad etwas geringer (12 bis 16 Prozent). Die Fertigung von monokristallinen Zellen verbraucht mehr Energie. Dementsprechend ist der Preis auch höher anzusiedeln. Allerdings steigt damit auch der Wirkungsgrad (16 bis 20 Prozent). Dadurch benötigen monokristalline Module zur Erzeugung der gleichen Strommenge also weniger Platz auf dem Dach als polykristalline. „Wenn nicht ausreichend Dachfläche zur Verfügung steht, dann ist es ratsam, etwas teurere, aber leistungsstärkere Solarmodule zu wählen“, sagt Raymond Krieger, Energieberater der Verbraucherzentrale Bremen.


Installation und Stromspeicher einer Photovoltaik-Anlage

PV-Speicher – Photovoltaik
Die Installation einer Solaranlage kann auch einen Stromspeicher einbinden. SMA

Die Installation einer Photovoltaik-Anlage sollte von einem Fachbetrieb vorgenommen werden. Denn an einem installierten System kann auch bei bewölktem Himmel durch das einstrahlende Licht eine sehr hohe Gleichspannung anliegen. Dadurch besteht die Gefahr eines lebensgefährlichen Stromschlages.

Laut Verbraucherzentrale Bremen sind die Kosten für die Komplettinstallation eine PV-Anlage angesichts der derzeitig hohen Nachfrage wieder entsprechend gestiegen und auch regional sehr unterschiedlich. „Für eine grobe Schätzung sollte man 1800 bis 2200 Euro pro Kilowattpeak (kWp) kalkulieren“, sagt Raymond Krieger. Mit 1 kWp lassen sich circa 1000 Kilowattstunden (kWh) Strom im Jahr erzeugen. Ein Haushalt mit vier Personen benötigt beispielsweise eine Photovoltaikanlage mit 4 bis 5 kWp Leistung und dementsprechend 30 bis 50 Quadratmeter Platz für eine Solaranlage auf dem Dach. „Die Gesamtinvestition ist auch sehr von den Gegebenheiten vor Ort und dem Stand der Technik abhängig, beispielsweise der vorhandenen Elektroanlage“, so der Experte der Verbraucherzentrale Bremen.

In erster Linie sollte der erzeugte Strom im Haushalt selbst genutzt werden. Ist dies nicht im größeren Umfang möglich, so kann ein Batteriespeicher sinnvoll sein. „Ein Für und Wider ist nicht pauschal zu beantworten, sondern abhängig von den spezifischen Voraussetzungen des einzelnen Haushalts“, erklärt Krieger. „Ist zum Beispiel die Anschaffung eines Elektroautos geplant? Oder soll zukünftig mit Strom geheizt werden? Diese verschiedenen Faktoren spielen eine Rolle bei der Entscheidung für einen Speicher und für die notwendige Speichergröße.“


Balkonkraftwerk mit Photovoltaik

Photovoltaik – Balkonkraftwerke: Kleine Module für die Steckdose
Balkonkraftwerke: Kleine Module für die Steckdose. Yuma

Es ist auch möglich, einen kleinen Teil des Strombedarfs über ein sogenanntes Balkonkraftwerk zu erzeugen. Bei dieser Mini-Solaranlage (maximal 600 Watt) wird der erzeugte Strom mit einem Stecker direkt in das Stromnetz von Haus oder Wohnung eingespeist. „Im Optimalfall können Sie den Jahresverbrauch ihres Kühl-Gefrier-Gerätes darüber abdecken“, berichtet Raymond Krieger über die anmeldpflichtigen Anlagen und die rechtlichen Vorgaben bei Balkonkraftwerken. Für Bremen ist der Messstellenbetreiber wesernetz für eine Einspeisung von Strom ins Netz zuständig.

Die Verbraucherzentralen bietet einen Eignungs-Check Solar für 30 Euro an. Die Internetseite Solar in Bremen zeigt auf, wie Solar-Energie im Land Bremen am besten genutzt werden kann. Ein Solarrechner informiert darüber, wie viel Energie das eigene Hausdach per Photovoltaik liefern könnte.

Dieser Beitrag ist Teil unseres Themenspecials „Mein Zuhause“. Sind Sie interessiert an mehr Artikeln dieser Art? Schauen Sie sich unsere Sammlung von Beiträgen rund ums Thema an.

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Von Tjark Worthmann

Ich fahre am liebsten mit der Vespa oder der Schwalbe durch unsere schöne Hansestadt und entdecke dabei immer wieder geheime Wege und versteckte Orte.

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