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Herzenswunschambulanz e. V.

Mit kleinen Gesten große Freude bereiten

Die Bremer Herzenswunschambulanz kümmert sich um besondere Anliegen

Oft sind es im Leben die kleinen Gesten und Unternehmungen, die Freude und Glück spenden. Doch speziell ältere und kranke Menschen brauchen für solche Momente Hilfe. Diese bietet die Herzenswunschambulanz. Seit 2018 erfüllt der Verein ganz unterschiedliche Wünsche und stiftet so Freude durch besondere Erlebnisse.

„Wir erfüllen Wünsche für Menschen, die sich diese nicht mehr selbst erfüllen können. Das sind meist Menschen mit einer schweren Erkrankung sowie Seniorinnen und Senioren, die im Pflegeheim leben, aber auch zu Hause. Sie fallen bei Unterstützungsangeboten oft durch das Raster von Hilfsorganisationen“, erzählt Christiane Hauert von der Herzenswunschambulanz.

Viele würden sich dabei gar nicht selbst mit einem Wunsch an die Herzenswunschambulanz wenden, vielmehr sind es oft Angehörige oder Bekannte. Die Aktiven im Verein freuen sich sehr, wenn sich jemand für andere einsetzt. Aber das Ziel sei auch, dahingehend zu ermutigen, dass Menschen für sich selbst anrufen und sagen: „Ich haben einen Wunsch für mich.“ Viele würden sich davor aber scheuen, so Christiane Hauert.

Ins Museum und aufs Eis

Herzenswunschambulanz
Mit Unterstützung der Herzenswunschambulanz Bremen konnte eine 90-jährige Seniorin ihre Ausstellung besuchen. Herzenswunschambulanz

Doch egal, wie der Wunsch an den Verein herangetragen wird: Die Mitglieder nehmen ihn auf und schauen, ob er zu erfüllen ist. Ein Beispiel ist der Ausflug einer 90-jährigen Dame zu ihrer eigenen Ausstellung nach Worpswede. Die Seniorin hatte künstlerische Teppiche geknüpft, die im Barkenhoff gezeigt wurden. Vor der Fahrt dorthin hatte sie sich laut Christiane Hauert aber gescheut. Also hat die Schwiegertochter die Herzenswunschambulanz ins Boot geholt. Gemeinsam sei man dann mit zwei Autos und einer Bekannten aus dem Altenheim nach Worpswede gefahren. „Wir hatten einen wunderschönen Tag. Die Dame hat das unglaublich genossen und sich richtig jung gefühlt“, berichtet Christiane Hauert.

In einem anderen Fall wollte eine Rollstuhlfahrerin gern einmal aufs Eis. „Wir sind also mit ihr ins Paradice gefahren. Das war ein Riesenspaß, auch wenn wir am Anfang etwas unsicher waren, wenn der Rollstuhl weggerutscht ist“, schildert sie ein weiteres Erlebnis. Christiane Hauert betont: „Das sind Erfahrungen, die im Gedächtnis bleiben. Davon zehren die Menschen unglaublich lange.“

Eingeschränktes Engagement aufgrund von Corona

Aktuell ist die Arbeit der Herzenswunschambulanz Corona-bedingt eingeschränkt.  „Wir sammeln natürlich weiter Wünsche, dürfen allerdings nicht in die Heime und nicht ins betreute Wohnen. Privatpersonen zu besuchen, ginge unter Einhaltung der Hygienevorschriften. „Doch viele halten sich hier zurück, was natürlich richtig ist“, so Christiane Hauert. Aber sei es im Rahmen von Corona möglich, erfülle der Verein auch jetzt Wünsche. Abgesagt werden musste im November 2020 leider eine große Modenschau für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer. „Diese holen wir nach, sobald es möglich ist“, sagt Christiane Hauert.

Der Verein und seine Unterstützerinnen und Unterstützer

Die Herzenswunschambulanz gibt es als eingetragenen Verein seit 2016. Zwei Jahre später sei man nach diversen Vorarbeiten an die Öffentlichkeit gegangen – im Rahmen der Freiwilligenbörse „Aktivoli“. „Dort haben wir Mitglieder geworben und uns vorgestellt. Heute haben wir einen stabilen Grundstamm von rund zehn Aktiven“, erzählt Christiane Hauert. Dazu komme derzeit ein unterstützender Kreis von 30 bis 40 Menschen. Diese würden zwar nicht regelmäßig an der Vereinsarbeit teilnehmen, böten aber ihre Fähigkeiten an.

„Da sind alle möglichen Berufe vertreten – zum Beispiel Ärzte und Ärztinnen sowie Pflegekräfte. Das ist uns ganz wichtig, da sie bei Wunscherfüllungen helfen, bei denen medizinisches Fachpersonal nötig ist. Es unterstützen uns aber auch Musikerinnen und Musiker, Friseurfachkräfte sowie viele mehr.“ Und dann gebe es noch den Kreis von Förderinnen und Förderer. „Darunter ist etwa eine alte Dame, die wir gar nicht persönlich kennen, die aber jeden Monat 5 Euro spendet.“ Christiane Hauert betont: „Auch hier hilft jeder Beitrag, um schöne Momente zu ermöglichen.“

Wünsche und Spenden

Wer einen Wunsch für sich oder jemand anderen hat, kann sich telefonisch unter  04 21/69 59 84 37 melden oder sich per E-Mail an kontakt@herzenswunschambulanz.de an den Verein wenden.

Weitere Informationen und die Möglichkeit zum Mitwirken und Spenden gibt es auf der Website der Herzenswunschambulanz.

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Autorenbild Steffi Urban

Von Steffi Urban

Vom Harz in die Hansestadt: Inzwischen lebe ich seit mehr als zehn Jahren in Bremen und entdecke mit Kamera und Klapprad immer noch tolle neue Ecken.

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