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Bilder vom Kinderbuch Anna und die Traumwelt
Franziska Thaufelder/Illustration: Isa Fischer

Kinderbücher aus Bremen: „Anna und die Traumwelt“

Autorin Franziska Thaufelder lässt in ihrem Debüt der Fantasie freien Lauf

Sie sind spannend, lustig, lehrreich und voller Fantasie. Kinderbücher machen das Leben einfach bunter. Die Themen sind so vielfältig wie die Geschichten, die aus ihnen entspringen. In unserer Serie stellen wir Autorinnen und Autoren aus der Hansestadt vor. Dieses Mal ist es Franziska Thaufelder aus Walle, die ihr Debüt „Anna und die Traumwelt“ herausgebracht hat.


Vor 16 Jahren schrieb Franziska Thaufelder munter drauflos. Es sollte eigentlich eine Kurzgeschichte werden, entstanden ist dabei ein ganzer Roman. Jetzt hat die Bremerin ihr Projekt selbst in die Hand genommen und sich ihren Traum nach all der Zeit erfüllt. Sie wählte eine Druckerei und eine Illustratorin aus Bremen. Der Debütroman „Anna und die Traumwelt“ ist 282 Seiten stark geworden – prall gefüllt mit viel Fantasie.

Anna und die Traumwelt: Buchcover
Die Geschichte von „Anna und die Traumwelt“ schrieb Franziska Thaufelder bereits vor 16 Jahren. Nun hat sich die Autorin einen Ruck gegeben und das Werk drucken lassen. Franziska Thaufelder/Illustration: Isa Fischer

Was passiert in der Traumwelt?

Ein Zauberer versucht, die Traumwelt der Menschen zu beherrschen. Dazu benötigt er drei Dinge: einen magischen Spiegel, einen geheimnisvollen Atlas und ein Notizbuch, in dem die Seiten nie weniger werden. Ein junges Mädchen namens Anna hat von ihrer verstorbenen Mutter genau diese drei Gegenstände erhalten. Um sie in die Traumwelt zurückzubringen, begibt sich Anna auf eine abenteuerliche Reise.

An ihrer Seite befinden sich der Drache Malimo und Gnorks, Feen-ähnliche Wesen. Doch der Zauberer gibt nicht auf. Im Finale entscheidet sich, ob das, was sich Anna vorgenommen hat, funktioniert. Siegt das Gute über das Böse?

„Anna und die Traumwelt“ ist eine spannende Geschichte geworden, die nicht nur für Jugendliche ab zwölf Jahren geeignet ist. Erwachsene lassen sich ebenfalls von der Story fesseln. „Unsere Träume sind eigentlich etwas, was uns niemand nehmen kann. Wenn aber jemand von außen sie manipulieren möchte, dann ist es sehr bedrohlich“, findet Franziska Thaufelder.

Wenn aus Langeweile ein Roman entsteht

Franziska Thaufelder ist Lehrerin und arbeitet aktuell als Vertrauensperson für schwerbehinderte Beschäftigte an Schulen im Regionalen Landesamt für Schule und Bildung in Lüneburg. Das Schreiben ist ihr Hobby. Die Geschichte um Anna ist bereits von 16 Jahren entstanden. „Ich hatte schon immer eine blühende Fantasie“, berichtet die Bremerin. „Diese habe ich viele Jahre mit selbst geschriebenen Gedichten ausgelebt, auch in Richtung Poetry-Slam.“

Aufgrund eines Fahrradunfalls musste Thaufelder an der Schulter operiert werden und war zweieinhalb Monate zu Hause. „Zu dem Zeitpunkt war ich allein – und mir war unglaublich langweilig. Ich habe mich mit meinem Laptop auf die Couch gesetzt und angefangen, zu schreiben.“

Die Grundidee war, eine Kurzgeschichte für ihre damals siebenjährige Nichte zu verfassen. Doch die Story wuchs immer mehr. „Die Geschichte ist von allein passiert. Ich habe nichts forciert.“ Als Franziska Thaufelder fertig war, landete der Roman als dickes Bündel, ausgedruckt auf A4-Papier, allerdings in der Schublade. Er geriet dabei in Vergessenheit. „Beim Aufräumen des Büros fiel mir der Ausdruck wieder in die Hände – und der Wunsch kam auf, die Geschichte als Buch drucken zu lassen“, berichtet sie.

Ein eigenes Buch in Eigenregie

Ein Foto der Bremer Autorin Franziska Thaufelder
„Anna und die Traumwelt“ ist das erste Buch der Bremerin Franziska Thaufelder. Franziska Thaufelder

Die 57-jährige Bremerin aus Walle zog los, um ihr Buch zu veröffentlichen. „Alles selbst bezahlt“, sagt sie. Die Künstlerin Isa Fischer aus Findorff hatte einmal ihr Haus gezeichnet. Sie wurde nun auch für das Buchcover kreativ. Bei der Druckerei Girzig+Gottschalk ließ Franziska Thaufelder dann anschließend 500 Exemplare fertigen. „Ich wollte eine Bremensie haben“, so die Autorin. „Einen Teil habe ich verschenkt, den Rest versuche ich jetzt, selbst zu vertreiben.“

Das ist gar nicht so einfach: Die Buchhandlungen sind zwar gewillt, die Bremerin zu unterstützen. Doch Lesungen sind aktuell während der Corona-Pandemie nicht möglich. Es ist schwierig, auf eine Debütantin und ihr neues Werk aufmerksam zu machen.

Das hindert Franziska Thaufelder aber nicht daran, weiterzumachen. „Ideen für eine Weiterführung beziehungsweise für einen Prolog sind bereits vorhanden. Ich habe schon Lust, zu schreiben – es ist jedoch auch eine Zeitfrage“, sagt sie. Aktuell ist sie mit Buchhandlungen in Bremen im Gespräch, damit diese ihren Roman im Portfolio aufnehmen. Und vielleicht ist sogar bald die erste Lesung möglich.

„Anna und die Traumwelt“ ist für Jugendliche ab zwölf Jahren geeignet – und für Erwachsene natürlich ebenfalls. Für 19 Euro gibt es den Roman aktuell in diesen Shops zu kaufen: Findorffer Bücherfenster, Logbuch in Walle, Georg Büchner Buchhandlung im Viertel und Buchhandlung Balke in der Neustadt. Man kann das Buch auch direkt bei der Autorin unter der Mailadresse buchbestellung.traumwelt@swbmail.de bestellen.

Autorenbild Linda Bussmann

Von Linda Bussmann

Ich bin eine waschechte Ostfriesin und überzeugte Norddeutsche. Vor vielen Jahren zog es mich in die Hansestadt. Bremen ist seitdem meine zweite Heimat geworden.

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