
Bremen Bücher: „Einfacher Energie sparen zu Hause“
Rega Kerner gibt praktische Tipps für den Alltag
Romanzen, Krimis, Sci-Fi-Abenteuer, Ratgeber – die Welt der Bücher ist vielfältig. Und viele von ihnen kommen aus Bremen. In unserer Serie stellen wir daher Autorinnen und Autoren aus der Hansestadt vor. Dieses Mal ist es Rega Kerner. Die Seemannstochter hat bereits einige maritime Romane und Kinderbücher geschrieben. In ihrem neuen Ratgeber „Einfacher Energie sparen zu Hause: Praktische Tipps für den Alltag“ beschreibt sie, wie sie selbst nachhaltig lebt und Kosten spart.
Rega Kerner bezeichnet sich selbst als „Berufesammlerin“. Sie hat in den Bereichen Film, Theater, Musical und Jugendarbeit gearbeitet. Zudem wirkte sie bei verschiedenen Multimedia- und Internetprojekten mit. Als Fähr- und Steuerfrau blieb sie ihrem Element Wasser treu. Doch das Schreiben stand allerdings immer an erster Stelle. Sie lebt gemeinsam mit ihrer Tochter in einer Wohnung und auf dem Wohnboot „Noortje“ im Vegesacker Museumshaven.
In den Jahren als Binnenschifferin hat sie den bewussten Umgang mit begrenzten Energiereserven gelernt. Rega Kerner und ihre Tochter verbrauchen weitaus weniger Strom und Gas als andere Bremer Haushalte. Uns gibt die Autorin ein paar Tipps, die wir selbst beherzigen können.
„Das Buch ist mein bestmöglicher Beitrag gegen die Krise“

Frau Kerner, wann und wie ist die Idee zu Ihrem Buch entstanden?
Rega Kerner: Die Grundidee kam mir Ende Februar, als ich mich bei Kriegsausbruch in der Ukraine fragte, ob ich irgendetwas tun könnte. Dass wir auf eine Energiekrise zusteuern, war für mich schnell klar. Da die Stadtwerke mir jedes Jahr wieder mit ihrer Statistik bestätigen, dass ich ungefähr nur halb so viel verbrauche wie der Durchschnitt vergleichbarer Haushalte, kam mir der Gedanke, zu recherchieren: Wieso ist das eigentlich so?
Anfänglich hatte ich nur eine kleine Liste mit Tipps plus ein motivierendes Gedicht auf einer Website geplant. Doch ich entschied mich zusätzlich für eine Veröffentlichung, um hoffentlich noch ein paar mehr Menschen damit helfen zu können. Das Buch ist folglich mein bestmöglicher Beitrag gegen die Krise.
„Energiesparen nicht als Belastung oder Zumutung, sondern als Herausforderung sehen“
Welche drei Maßnahmen kann jede und jeder ohne viel Aufwand sofort beherzigen?
Die einfachste Maßnahme ist, sich den weit verbreiteten Gedanken „das lohnt nicht“ abzugewöhnen. Sprich: vermehrt auf die Kleinigkeiten zu achten, aus deren Summe sich ein guter Teil der Rechnung ergibt. Man sollte trotz Frust über die aktuelle Lage versuchen, Energiesparen nicht als Belastung oder Zumutung, sondern als Herausforderung zu sehen. Denn je nach innerer Haltung purzeln die Kilowattstunden leichter – manchmal wie von selbst. Dazu zählt, alle Stand-by-Geräte ausfindig zu machen und auszuschalten beziehungsweise aus der Steckdose zu ziehen, wann immer sie nicht wirklich gebraucht werden.

Ich wähle zudem beispielsweise häufiger Gerichte, die möglichst wenige Herdplatten benötigen, aber genauso lecker sind. Denn jede zusätzliche Kochstelle ist eine Verdopplung der ersten, bis hin zum Vierfachen pro Mahlzeit! Das macht schon einen krassen Unterschied. Oder: Hinterher neben den Platten auch das Kochgeschirr, Töpfe und Deckel nebeneinander ausgebreitet auf Zimmertemperatur abkühlen lassen, bevor man alles abspült. Sie geben eine Menge Wärme an die Küche ab. Das spart Heizkosten.
Welches ist Ihrer Meinung nach das überflüssigste Haushaltsgerät, auf das man bedenkenlos verzichten kann?
Das ist meiner Meinung nach der Wäschetrockner. Weil er etwas tut, das sich genauso gut ganz von selbst erledigt – und das auch noch mit extrem hohem Energieaufwand, der fast alle anderen Großverbraucher locker übertrumpft. Aber selbst da gibt es natürlich individuelle Ausnahmen: zum Beispiel in kleinen Wohnungen ohne Aufhängemöglichkeit draußen oder im Keller, mit ohnehin schon zu hoher Luftfeuchtigkeit durch zu viele Menschen oder Ähnliches.
Es gibt zudem einen Haufen exotischer Küchenhilfsgeräte, von denen einige vermutlich noch überflüssiger sind – insbesondere, wenn sie in kleineren Haushalten hinterher mehr Zeit zum Zerlegen und Reinigen beanspruchen als durch ihren Gebrauch gewonnen wurde. Über diese kann ich aber konkret wenig sagen, weil ich sie aus eben diesem Grund nie hatte.