
Haustiere im Garten halten – artgerecht und verantwortungsvoll
Mehr Auslauf und Schutz für Kaninchen, Schildkröten und Co
Haustiere im Garten zu halten, ist durchaus möglich. Wie Herrchen und Frauchen wollen auch Mietzi, Moppel, Hansi und Coco gern an die frische Luft. Doch bevor Schildkröten, Kaninchen und Wellensittiche einfach einmal für ein paar Stunden ins Grüne gesetzt werden, gilt es, einiges zu beachten.

Kinder lieben Tiere. Neben Hunden und Katzen stehen beispielsweise Kaninchen, Meerschweinchen und Schildkröten ganz oben auf den Wunschlisten der Kleinen. Diese – und noch einige andere – zählen zu den Kleintieren, die sich im Garten halten lassen. Doch es braucht etwas mehr Vorbereitung, als die Vierbeiner einfach auf den Rasen zu setzen.
Verantwortungsvoller Umgang mit Haustieren

Bevor ein Tier zum Familienmitglied wird, sollte vorab geklärt werden, ob es rechtlich gesehen überhaupt in die Mietwohnung oder ins Eigenheim einziehen darf. Ein Blick ins örtliche Baurecht, in die Hausordnung sowie eine Absprache mit den Nachbarinnen und Nachbarn sind dabei sinnvoll. Ist der Neuzugang dann eingezogen, steht an erster Stelle die artgerechte Tierhaltung.
Jedes Geschöpf hat seine eigenen Ansprüche – und die gilt es, zu erfüllen:
- Verantwortung: Wer ein Tier hat, muss sich auch kümmern. Und das rund um die Uhr. Im Vorfeld sollte darüber nachgedacht werden, wer die Pflege übernimmt, wenn es zum Beispiel in den Urlaub geht.
- Platz: Tierhalterinnen und Tierhalter müssen für genügend Auslauf und Platz im Stall und Käfig sorgen.
- Gesellschaft: Auch Tiere können vereinsamen. Vor dem Kauf unbedingt in Erfahrung bringen, wie viele Artgenossen notwendig sind, damit sich Zwei- und Vierbeiner wohlfühlen.
- Zeit: Sich kümmern, Stall und Käfig säubern, Futter besorgen, Spielen und Streicheleinheiten – Haustiere sind nicht nur Familienmitglieder, sie wollen auch wie diese behandelt werden.
- Kosten: Die Ausstattung, Spielzeug, Futter und der Besuch bei einer Tierärztin oder einem Tierarzt wollen bezahlt werden.
Haustiere im Garten: Unterkunft und Spielwiese

Kleintiere wie beispielsweise Kaninchen, Schildkröten, Meerschweinchen und Vögel können durchaus im Garten ein Zuhause finden. Wenn auch die Arten der Unterkünfte und Auslaufbereiche dabei sehr unterschiedlich sind. Ein paar Dinge sind bei allen Tierarten zu beachten: Egal, ob Zwei- oder Vierbeiner – sie benötigen Schattenplätze, falls es zu warm draußen wird, genügend Trinkwasser, Wetterschutz vor Wind und Regen, eine artgerechte Einrichtung und Sicherheit vor Feinden. Vor dem Freilauf sollte der Garten zudem nach Pflanzen durchsucht werden, die für die Haustiere bei Verzehr giftig sein könnten.
Eine Hundehütte für Bello

Sie bietet Schutz vor Sonne, Kälte, Wind und Regen. Eine Hundehütte ist ein Rückzugsort für die Fellnasen. Sie ist zum Schlafen, Ausruhen, Spielen und Fressen da. Die Größe ist wichtig, der Hund sollte sich zumindest darin drehen und ausstrecken können.
Ein Stall als Rückzugsort
Es ist immer mehr ein Trend, sich Hühner im Garten zu halten. Nicht nur, um sonntags zwei Frühstückseier zu ergattern. Denn Hühner sind zudem gute Schädlingsvernichter. Sie fressen Schnecken, Raupen und Engerlinge, die im Garten einiges anrichten können. Doch durchpflügen sie auch selbst gern Böden und Gärten. Wer seinen Ziergarten vor scharrenden Hühnern schützen möchte, sollte Zäune aufstellen. Als Unterkunft dient ein Hühnerstall, der regelmäßig gereinigt werden muss.

So auch bei Kaninchen: Die Ställe für die Langohren sollten regelmäßig gereinigt werden. Und auf die Größe kommt es an, denn oft haben Kaninchen zu wenig Platz. Daher wird Tierhalterinnen und Tierhaltern zusätzlich zu einem Gehege geraten.
Mit Zäunen den Auslauf für Haustiere im Garten sichern
Haustiere brauchen im Garten Begrenzungen, damit sie nicht ausreißen können. Während Zäune Hunde und Hühner in Schach halten, ist bei Kaninchen schon mehr Vorarbeit notwendig. Die hoppelnden Zeitgenossen buddeln nämlich wie die Weltmeister! Dafür reicht schon ein kurzer Moment in freier Wildbahn – und schon haben sich die Tiere in Nachbars Garten gewühlt. Damit dies nicht passiert, sollten die Bereiche, in denen sich Kaninchen aufhalten, tief bis ins Erdreich abgesichert sein.
Ein Gehege schützt vor Fressfeinden

Anstelle von Zäunen sind für Kaninchen – und ebenso für Meerschweinchen – Gehege mit einem engmaschigeren Geflecht besser geeignet. Sie verhindern das Ausbüxen der Tiere. Doch vereiteln diese nicht nur die Flucht der Haustiere. Fressfeinde wie Greifvögel, Marder und Co haben bei einem von allen Seiten geschlossenen Gehege keine Chance.
Bäume, Sträucher und Hütten bieten ebenfalls Schutz – auch vor starker Sonneneinstrahlung und schlechtem Wetter.
Beheiztes Gewächshaus für Haustiere im Garten
Auch Schildkröten lassen sich als Haustiere im Garten halten. Für sie ist ebenfalls ein Gehege mit Futterplatz und Trinkstelle sinnvoll. Doch mögen diese weniger Rasen. Kies und Steinflächen sind ideal. Überdachte Plätze mit Wärmelampen sind ebenso sinnvoll wie ein beheiztes Gewächshaus.
Volieren für gefiederte Freunde
Vögel können das ganze Jahr über in einer Außenvoliere leben. Für Schutzhütte, Flugraum und Futterstelle sollte allerdings ausreichend Platz eingeplant werden. Dazu ist es gegebenenfalls notwendig, sich mit Nachbarn abzusprechen, die sich möglicherweise durch den großen Käfig und durch das Gezwitscher gestört fühlen. Ebenso könnte das Bauamt etwas gegen die Errichtung einer Vogelvoliere haben. Wenn alle Eventualitäten geklärt sind, können sich viele Vogelarten wie etwa Papageien und Wellensittiche über einen Platz an der frischen Luft freuen.
Haustiere im Garten zu halten, ist also möglich, sofern sich alle Familienmitglieder über die Pros und Kontras sowie über die rechtliche und artgerechte Tierhaltung informiert haben.
Dieser Beitrag ist Teil unseres Themenspecials „Mein Zuhause“. Sind Sie interessiert an mehr Artikeln dieser Art? Schauen Sie sich unsere Sammlung von Beiträgen rund ums Thema an.