
Ein Start der etwas anderen Art für die Stadtteilfiliale Lesum
Eine Eröffnung ohne Kundinnen und Kunden – wenn Corona die Pläne durchkreuzt
Alles war vorbereitet und die Vorfreude riesig. Doch als am 25. Mai die Pforten der Stadtteilfiliale Lesum nach einer langen Umbauphase endlich öffneten, blieben sie doch irgendwie zu. Denn aufgrund der Beschränkungen im Rahmen der andauernden Corona-Pandemie musste nicht nur die große Eröffnungsfeier abgesagt waren, sondern alles andere auch.
Ein stiller Beginn
„Unsere Eröffnung musste leider recht klanglos stattfinden“, fasst Jan Hoffmann zusammen, Sprecher der Stadtteilfiliale Lesum. „Wir haben einfach aufgemacht, ohne einen feierlichen Akt. Jetzt nehmen wir wieder die ersten Beratungstermine wahr. Aber natürlich würden wir gern viel mehr anbieten als das.“ Denn so war und ist es schließlich auch angedacht.
„Wir hatten wirklich viel Herzblut in die Vorbereitungen gesteckt – und zwar nicht nur für die Eröffnungsfeier“, erklärt Katja Nebelung-Krogmann, Community-Assistenz. „Für die ersten zweieinhalb Monate hatten wir tolle Veranstaltungen auf die Beine gestellt. Alles war in trockenen Tüchern. Doch aufgrund von Corona mussten wir unsere Pläne erst einmal zurückstellen.“
Reingucken, ja – reingehen, nein
Trotz abgesagter Eröffnungsfeier ist der Startschuss der Stadtteilfiliale nicht an den Menschen in Lesum vorbeigegangen. „Unsere Kundinnen und Kunden nehmen unsere Termine gern in Anspruch und haben sich über die vorangegangene Eröffnung der Zweigstelle auch gefreut“, so Hoffmann. Doch der Bereich der Stadtteilfiliale sei abgesperrt. „Denn wir können wegen der derzeitigen Situation einfach nicht gewährleisten, dass Interessierte an den Community-Tisch gehen oder in unserem neuen Wohnzimmerbereich Platz nehmen“, erklärt der Sprecher der Filiale. „Ich sehe viele Menschen, die hier interessiert hineinschauen und auch gern einfach hereinkommen würden, um sich das Ganze anzusehen. Aber momentan dürfen wir nur Kunden und Kundinnen mit einem Termin einlassen.“ Die Hände sind also gebunden. Das betrifft auch Veranstaltungen.

„Als Zwischenlösung bietet die Sparkasse Bremen Online-Veranstaltungen an“, erklärt Katja Nebelung-Krogmann. „An diesen Webinaren können unsere Kundinnen und Kunden bequem von zu Hause aus teilnehmen.“ So sind unter anderem digitale Vorträge mit Dr. Sascha Otto, dem Leiter des Wertpapier- und Portfoliomanagements der Sparkasse Bremen, geplant. Am 18. Juni findet ein Webinar zum Thema künstliche Intelligenz statt und am 8. Juli zum Thema „Die Zeit ist günstig – Kapitalmärkte nach Corona-Schock“ – bei diesem Vortrag agiert Roland Kanwicher als Moderator. „Wir sind gerade dabei, noch weitere Partnerinnen und Partner zu gewinnen, die Lust haben, unser Online-Angebot zu verstärken“, erläutert Katja Nebelung-Krogmann.
Ein Ort zum Treffen
An Lesum schätzt der Sprecher der Stadtteilfiliale Hoffmann insbesondere den dörflichen Charakter. „Vor Ort leben zahlreiche Menschen, die ihr gesamtes Leben in diesem Stadtteil verbracht haben. Es gibt hier viele Traditionen“, sagt er. „Anstatt in die großen Einkaufszentren zu fahren, gehen die Leute lieber zu den alteingesessenen, kleinen Geschäften. Der Wochenmarkt ist auch immer gut besucht. Es existiert eine richtige Gemeinschaft in Lesum.“ Und die Sparkasse Bremen gehört dazu.
„Was uns besonders ausmacht, ist die Tatsache, dass wir mit unserer Stadtteilfiliale einen Veranstaltungsraum bieten können“, erklärt Hoffman. Denn das sei etwas, was ein wenig gefehlt habe. „In Lesum gibt es sehr viele Vereine, aber nicht so wirklich Platz, um sich auch mal zu treffen.“ Die Stadtteilfiliale solle zu solch einem Ort werden. „Ich hoffe, dass wir hier eine Art Zentrum bilden können und den Raum zur Verfügung stellen, damit sich Vereine und Menschen hier bei uns vernetzen können. Das wird in Zukunft unsere Stärke sein.“

Optimistisch bleiben
Und auch wenn Jan Hoffmann, Katja Nebelung-Krogmann und all ihre Kolleginnen und Kollegen am liebsten sofort loslegen würden, müssen sie abwarten. „Ich schätze, vor Herbst werden wir keine Veranstaltungen durchführen können“, mutmaßt die Community-Assistentin. Aber sobald die Krise überstanden und die Beschränkungen Geschichte sind, soll es losgehen. „Und dann werden wir richtig durchstarten!“, sagt Hoffmann zuversichtlich.