Vereine in Bremen: Kulle Lesum

Der Kulturverein Lesum ist ein Aktivposten im Stadtteil

Konzerte, Flohmärkte, Kung Fu, Bauchtanz, Malen, Lerngruppen und vieles mehr bietet die Kulturiniative Lesum – kurz Kulle Lesum. In ihrem Domizil stellt sie Räumlichkeiten für diverse Kurse und Gruppenangebote zur Verfügung. Außerdem sind die Vereinsaktiven bei Veranstaltungen in Lesum immer mit an Bord. Ganz vorne dabei und eine kleine Berühmtheit im Ort: der chinesische Löwe der Kung-Fu-Gruppe.

Das Ziel der Vereinsgründung: Zum bunten Leben im Ort beitragen

Den Namen Kulle Lesum haben wohl alle im Stadtteil und darüber hinaus schon einmal gehört. Aber noch nicht alle haben den Kulturverein schon in seinen Räumlichkeiten an der Hindenburgstraße 16 besucht. Das liegt sicher auch daran, dass das Gebäude etwas versteckt hinter dem Standort des Martinshofs liegt. Inmitten von viel Grün und gleich neben dem Schützenverein Lesum sowie dem Wohnmobilstellplatz befindet sich das flache, langgestreckte Gebäude. „Hier waren in den 80er-Jahren die Mobilbauklassen der ehemaligen Realschule ansässig“, erklärt Ingeborg Osterhof. Sie ist im Vorstand des kleinen, aber regen Vereins aktiv und ein Mitglied der ersten Stunde.

„Wir saßen damals in einem Lesumer Restaurant und stellten fest: Wir wollen etwas machen, um den Ort kulturell noch mehr zu beleben. Rund 40 Jahre ist das jetzt her“, erzählt die quirlige Lesumerin. Während der Stadtteil heute belebt ist und Publikum aus dem weiten Umkreis anlockt, wirkte er damals noch ruhig und verschlafen. Als die neu gegründete Kulturinitiative auf das leer stehende Schulbauwerk stieß, war sie begeistert. Zwei helle Räume offerieren viel Platz für Sport- und Kursangebote. Ein eingezäuntes Außengelände gehört ebenfalls dazu. „Wir haben dann jede Menge auf die Beine gestellt. Unsere Bauchtanzfeste und die Vorführung der ‚Feuerzangenbowle‘ im Advent waren Kult. Zeitweilig hatten wir sogar ABM-Kräfte, die mit angepackt haben“, sagt Ingeborg Osterhof.

Kulle Lesum: Ehrenamtlich für Kinder, Erwachsene und Ältere aktiv

Heute besteht die Kulle Lesum aus einem Dutzend Mitglieder. Doch dass der Verein klein ist, heißt nicht, dass in dem Domizil an der Hindenburgstraße nichts los ist. Im Gegenteil: Die Mitglieder und sein Vorstand sind höchst tatkräftig und stellen Jahr für Jahr ein attraktives Programm auf die Beine. „Wir bieten interessierten Kursleiterinnen und Kursleitern gute Räumlichkeiten zu einer günstigen Miete an. Wer länger als sechs Monate dabei ist, den tragen wir als Mitglied ein. Auch die Beiträge sind günstig“, schildert Annette Groddeck, Kassenwartin aus dem ehrenamtlichen Vorstand. Übrigens können die Räumlichkeiten auch für Feiern zum Beispiel von Privatleuten gemietet werden.

Das Veranstaltungsprogramm umfasst regelmäßige Kurse, monatliche Flohmärkte und einmalige Veranstaltungen im Jahreslauf von Konzert über Kasperletheater bis hin zur Kunstausstellung. „Die Resonanz ist immer toll. Das liegt sicher auch am Ambiente und am familiären Umgang, den wir hier mit viel Freude pflegen“, sagt Ingeborg Osterhof. Die Vereinsmitglieder treffen sich in ihrer Freizeit gern in ihren Räumlichkeiten und trinken auch einfach mal nur einen Kaffee. „So bin ich auch dazu gekommen. Ich kannte jemanden, der aktiv war, wurde gefragt, ob ich helfen kann – und bin geblieben“, lacht Annette Groddeck, die schon viele Jahre in der Kulle Lesum dabei ist.

Kursprogramm der Kulle Lesum bietet Sport, Tanz, Seminare und mehr

Wer das Kursprogramm auf der Website der Kulturinitiative Lesum studiert, der staunt. Die Ehrenamtlichen stellen von Montag bis Samstag diverse Kurse auf die Beine – darunter Bauchtanz, Kung Fu für Kinder und Erwachsene, eine Gymnastikgruppe der AWO, Edera Pflegekurse für Angehörige von Pflegebedürftigen, Nachhilfe und Lerncoaching für Schülerinnen und Schüler, Tai Chi Chuan, Malen mit der Rolle oder ein Selfcare-Circle. „Ich leite seit vielen Jahren die Bauchtanzgruppe Dschinni’s. Wir sind mit viel Spaß dabei und würden uns über neue Mitstreiterinnen freuen,“ sagt Ingeborg Osterloh. „Ob Anfängerin oder Fortgeschrittene – das ist dabei ganz egal.“

Beliebt sind auch die Angebote von Ulrich Holzen, der vier Mal pro Woche Kurse in Kung Fu für Kinder und Erwachsene sowie zusätzlich Tai Chi Chuan leitet. „Ich habe selbst seit den 80er-Jahren die Kampfkunst erlernt und mich bis zum Lehrergrad ausbilden lassen. Es macht mir einfach Spaß, das Wissen weiterzugeben“, sagt Ulrich Holzen. Seine Kurse bei der Kulle Lesum sind dementsprechend gefragt. Aber es ist immer noch Platz für weitere Aktive – ob fortgeschrittenes Niveau oder für Anfängerinnen und Anfänger. Seit 2018 organisiert der Kung-Fu-Lehrer auch ein großes Turnier in der Schule an der Bördestraße, zu dem jedes Jahr bis zu 90 Sportlerinnen und Sportler aus ganz Deutschland anreisen.

Flohmarkt: Privatleute verkaufen Gebrauchtes und Kurioses

Monatlich bietet die Kulturinitiative Kulle Lesum zudem einen Flohmarkt in ihren gemütlichen Räumlichkeiten an der Hindenburgstraße 16, 28717 Bremen an. Privatleute verkaufen dort Secondhand-Ware. Die Standgebühr beträgt lediglich 2 Euro pro Meter. Die Kulle-Website bietet einen Überblick über die Termine und Kontaktdaten für den Flohmarkt.

„Zum Markt haben wir meist mehr als 20 Stände. Es gibt Bratwurst, Kaffee und Getränke. Außerdem ist die Stimmung immer sehr schön und gemütlich“, erzählt Ingeborg Osterhof.

Kulle Lesum beteiligt sich an Burglesumer Kulturtagen und Wintermarkt

Die Kung-Fu-Schule in der Kulle Lesum besitzt zudem einen traditionellen chinesischen Löwen, der immer wieder bei Festumzügen in Bremen-Nord zu bewundern ist. Das leuchtend gelbe Geschöpf wird von den Kung-Fu-Gruppen zum Beispiel beim Korso zum Vegesacker Markt getragen. „Wir sind auch beim Festumzug zu den Burglesumer Kulturtagen gern mitgelaufen“, blickt Kursleiter Ulrich Holzen zurück. Doch das ist zum Bedauern der Kulle-Aktiven Vergangenheit. „Es wird 2024 erstmals keinen Umzug mehr geben. Dafür wird das Geschehen an den Lesumer Hafen verlagert“, schildert Ingeborg Osterhof. Dennoch ist der Kulturverein natürlich mit von der Partie und beteiligt sich rege am einwöchigen Programm.

Ob der Wintermarkt 2024 wieder stattfinden kann, ist noch unsicher. „2023 haben wir ihn zusammen mit der Lesumer Werbegemeinschaft IGEL organisiert. Doch Ausstellende sind teuer – und Fördergelder rar“, erläutert Ingeborg Osterhof. Doch die Kulle-Aktiven denken schon über Alternativen nach und wollen auch in den kommenden Jahren Lesum mit ihren Ideen bereichern.