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Bremer Ruderverein von 1882

Vereine in Bremen: Das ist der Bremer Ruderverein von 1882

Seit fast 140 Jahren auf Weser und Werdersee unterwegs

Rund 50 Millionen Deutsche sind Mitglied in einem Verein und engagieren sich dort in ihrer Freizeit. In unserer Themenwelt stellen wir Vereine in Bremen vor – dieses Mal den Bremer Ruderverein von 1882 e.V..

Der Bremer Ruderverein von 1882 besitzt eine lange Historie und erfreut sich auch in modernen Zeiten einem guten Zuspruch zahlreicher Mitglieder. Wir trafen uns mit dem Präsidenten Günther Brandt auf ein Gespräch im Bootshaus an der Werderstraße.

Präsident Ruderverein Bremen
Günther Brandt ist seit 12 Jahren Präsident des Bremer Rudervereins von 1882. Bremer Ruderverein von 1882

Fast 140 Jahre liegt die Gründung des Bremer Ruderverein von 1882 durch 19 junge Männer nun schon zurück. Sie wollten den bereits in England sehr erfolgreichen Sport auch in die Hansestadt und damit in den Norden Deutschlands bringen. Diese akademisch und großbürgerlich geprägte Sportart schaffte es dann auch schnell, sich in der Bremer Gesellschaft zu etablieren. „Die damaligen Mitgliederlisten lesen sich auch heute noch wie ein ‚Who is Who‘ der bremischen Wirtschaft und Politik der damaligen Zeit“, berichtet uns Günther Brandt.

Der 78-Jährige ist seit 12 Jahren Präsident des Bremer Rudervereins von 1882. Seit seiner Kindheit ist der Verein ein Teil seines Lebens: „Mein Vater und meine Brüder waren damals schon Ruderer, da war es für mich eine Selbstverständlichkeit, hier einzutreten“, erzählt Brandt, der noch zwei oder drei Mal die Woche selbst auf dem Wasser im Achter unterwegs ist. „Hier im Ruderverein habe ich in während meiner Jugend Freunde kennengelernt, die ich heute noch habe“, erinnert er sich. Zusammen nehmen sie regelmäßig an Regatten in Amsterdam, Berlin und Hamburg teil. „Im September geht es auf die Mosel, und auch in London sind wir schon zusammen gefahren“, berichtet Brandt über die Gemeinschaft.


„Viele probieren es aus und bleiben dann bei uns hängen.“


Anbau Ruderverein Bremen
Der neue Anbau auf dem Geländes des Bremer Rudervereins von 1882. Tjark Worthmann

Die umfangreiche Unterstützung des Leistungssports führte in den jungen Jahren des Vereins schnell zu einem starken Wachstum und Erfolgen. Laut Vereinshistorie wurden die ersten Siege bereits im Jahr 1883 errungen. Weitere 13 Jahre später wurde durch das Mitglied Willy Klebahn die erste Deutsche Meisterschaft im Einer gewonnen. „In den 50er-Jahren waren wir der größte Ruderverein in Deutschland“, sagt der Präsident. Derzeit liegen die Mitgliederzahlen relativ konstant zwischen 400 und 500. „Wir haben keine Nachwuchsprobleme. Besonders in der Altersklasse 25 bis 45 ist der Rudersport sehr populär“, berichtet er. „Viele probieren es einfach mal aus und bleiben dann bei uns hängen. Wir haben sehr viele Stammmitglieder“, freut er sich.

Der Einstieg ins Rudern ist übrigens leicht: Bereits ab einem Alter von 10 Jahren kann es auf dem Wasser im Ruderboot losgehen. Kindertrainer im Verein kümmern sich um die Jüngsten bei den Fahrten auf dem Werdersee. Erwachsene melden sich einfach zum Schnupperkurs beim Bremer Ruderverein an und können dann relativ schnell feststellen, ob es was für sie ist. Der Vereinsbeitrag für aktive Mitglieder beträgt 420 Euro im Jahr. Neben dem Gebrauch von Leihbooten, Riemen und Skull können diese dann auch den vereinseigenen Kraftraum Schuppen 17 und den neuen großen Gymnastikraum mit Ruderer-Ergometern nutzen. Der Blick auf die vorbeiziehende Weser und den Osterdeich ist dabei inklusive.


„Man muss gut zusammenarbeiten und einen Rhythmus finden.“


Bootshaus Werderstraße
Die zahlreichen Boote des Rudervereins lagern im großen Bootshaus und können von Mitgliedern jederzeit ausgeliehen werden. Tjark Worthmann

„Wir sind ein ganzheitlicher Sportverein, und rudern trainiert alle Muskeln im Körper“, erklärt Brandt. „Man ist an der frischen Luft und der ganze Körper ist in Bewegung“, beschreibt er die Faszination am Rudersport. „Das ist keine Einzelsportart, man ist stark aufeinander angewiesen und muss gut zusammenarbeiten und einen gemeinsamen Rhythmus finden. Einfach die Pinsel (Ruder) hochmachen geht natürlich nicht“, sagt Brandt lächelnd und spielt dabei auf die Instabilität der bis zu 40.000 Euro teuren Boote der renommierten Empacher Bootswerft an.

In Kürze wird der neue Anbau des Bremer Ruderverein von 1882 eingeweiht, und Ende des Jahres erleichtert ein näher gelegener Anleger den Transfer der Boote von dem Vereinsgelände an der Werderstraße zum Werdersee. Der Präsident ist aber weiter rührig: „Es gibt immer noch genug zu tun bei uns“, sagt Brandt und freut sich auf weitere spannende Aufgaben im zukünftigen Vereinsleben des Bremer Rudervereins direkt an der Weser.

Weitere Infos und Eindrücke über den Bremer Ruderverein von 1882 erhalten Interessierte in der folgenden Fotogalerie und auf der Seite des Vereins. 

Dieser Beitrag ist Teil unseres Themenspecials „Vereine in Bremen“. Sind Sie interessiert an mehr Artikeln dieser Art? Schauen Sie sich unsere Sammlung von Beiträgen rund ums Thema an.

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Autorenbild Tjark Worthmann

Von Tjark Worthmann

Ich fahre am liebsten mit der Vespa oder der Schwalbe durch unsere schöne Hansestadt und entdecke dabei immer wieder geheime Wege und versteckte Orte.

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