Trauerland mit neuem Zuhause
Bessere Vernetzung und effektivere Zusammenarbeit zwischen den Teams möglich
Ein langgehegter Traum ist für den gemeinnützigen Verein Trauerland – Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche in Erfüllung gegangen. Denn er hat ein neues Zuhause gefunden – und zwar an der Schwachhauser Heerstraße 268a. Dort können die pädagogischen Kräfte sowie das kaufmännische Team nun unter einem Dach arbeiten.
Die Freude darüber ist groß, allerdings mit einem Wehrmutstropfen: „Am liebsten würden wir alle Familien, alle Ehrenamtlichen, alle Unterstützerinnen und Unterstützer sowie alle interessierten Bremerinnen und Bremer einladen, das neue Haus mit uns zu feiern. Aber aufgrund der aktuellen Lage ist das in naher Zukunft natürlich nicht möglich“, sagt Simin Zarbafi-Blömer, geschäftsführender Vorstand von Trauerland. Doch auch der Verein ist in Zeiten der Corona-Pandemie kreativ geworden.
Lichterkette als symbolischer Abschied und Aufbruch
Mit einer Art Lichterkette entlang der Schwachhauser Heerstraße von den alten Gruppen- und Beratungsräumen zu dem neuen Trauerland-Haus hat der Verein den Weg zum neuen Standort erleuchtet. Zweieinhalb Kilometer liegen zwischen den beiden Standorten. Auf dieser Strecke standen verteilt Trauerland-Familien und Ehrenamtliche mit Windlichtern. Auch in einigen Geschäften und Wohnungen erstrahlte ein Licht im Fenster oder vor der Tür. „Es war schön, wie uns die Menschen mit ihren Kerzen und Lichtern den Weg geleuchtet haben“, erzählt Trauerland-Gründerin Beate Alefeld-Gerges. „Für uns war dies der Abschluss des alten und der symbolische Beginn eines neuen Trauerland-Kapitels“, sagt Simin Zarbafi-Blömer.
Die Vorteile am neuen Standort
„Wir haben uns schon ein bisschen eingelebt. Das Meiste ist bereits an seinem Platz – zumindest in den Räumen, die wir am häufigsten nutzen“, berichtet Silke Boos, Leitung Öffentlichkeitsarbeit. „Im Keller stehen aber auch noch sehr viele Kartons. Da müssen wir dann noch ein paar Regale aufbauen und die Sachen einsortieren.“
Der Grund für den Umzug war die bisherige räumliche Trennung zwischen dem kaufmännischen und dem pädagogischen Team. „Wir mussten also zum Beispiel für Besprechungen zwischen Schwachhausen und dem Volkshaus in Walle pendeln. Das hat viel Zeit gekostet“, so Boos. Nun könnten sich die Teams viel besser vernetzen, besprechen und über den kurzen Weg Synergien schaffen. „Und das ist genau das, was wir uns gewünscht haben. Es macht vieles einfacher“, betont Boos.
Mehr Platz für weitere Angebote gebe es zwar nicht am Standort, aber einen großen Garten. „Den wollen wir auch mit in die Gruppenarbeit einbeziehen.“
Hoffen auf Normalität
Doch wann die Gruppenarbeit im neuen Gebäude mit trauernden Kindern und Jugendlichen in vollem Umfang aufgenommen werden kann, weiß aktuell niemand. „Erst einmal ist mit Blick auf die Corona-Pandemie für 2021 das Ziel, ein Stück Normalität zurückzubekommen. Denn wir haben eine Liste mit Menschen, die gern bei uns in die Gruppen einsteigen möchten und die wir im Moment nicht aufnehmen können. Jetzt im Shutdown mussten wir unsere Angebote aufgrund der Auflagen wieder ganz einstellen“, so Boos. „Wir hoffen aber sehr, dass wir bald wieder starten können – wenn wahrscheinlich auch lediglich mit eingeschränkten Angeboten und weniger Teilnehmenden in den Gruppen.“
Und sobald es möglich sei, wollten sie natürlich auch die Einzugsfeier nachholen, betont Boos. „Wir möchten dann einen Tag der offenen Tür samt Feier veranstalten – und allen zeigen, wie schön es hier ist.“