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Die Tanzlehrerin Zami Ola Inoussa bietet Tanzkurse für Kinder in Bremen Nord an. Das Foto zeigt sie, wie sie vor dem Spiegel Tanzschritte macht und lächelt.
Kristina Lohmeyer-Bumb

Mitreißende Moves, Selbstvertrauen und jede Menge Spaß

Zami Ola Inoussa bietet Tanzkurse für Kinder in Bremen-Nord an

Mit frischem Schwung und voller Begeisterung für Bewegung zur Musik bietet Zami Ola Inoussa seit Kurzem Tanzkurse für Kinder und Jugendliche in Bremen-Lesum an. „move287“ heißt das Projekt der 26-Jährigen Nordbremerin, das jeden Mittwoch in den Räumlichkeiten der Kulturinitiative Lesum, kurz Kulle, stattfindet. Was mit eigenen Kindheitsträumen begann, ist heute ein kreatives Angebot, das Körper und Köpfe in Bewegung bringt. Im Gespräch mit SPOT erzählt Zami Ola Inoussa, wie das Tanzen ihr Leben geprägt hat, wie sie ihre Kurse gestaltet – und was es für sie bedeutet, jungen Menschen Raum für Ausdruck und Selbstvertrauen zu geben.

Das AI-generierte Bild zeigt eine Gruppe fröhlicher Kinder beim Tanzen. Symbolbild für Tanzkurse für Kinder in Bremen Nord
Die Tanzkurse für Kinder und Jugendliche finden jeden Mittwoch statt. Freepik

SPOT: Was bieten Sie bei move287 genau an – und wer kann teilnehmen?

Zami Ola Inoussa: Ich biete Tanzkurse für Kinder und Jugendliche an. Momentan gibt es zwei Gruppen: eine für 8- bis 11-Jährige und eine für 12- bis 15-Jährige. Inhaltlich machen wir eine Mischung aus Modern Dance, Jazz und Contemporary. Das heißt, es gibt Elemente vom Ballett, aber auch viel aus dem modernen Tanz – mal eher fließend, mal kraftvoller. Die Kurse finden immer mittwochs in der Kulle statt. Die jüngere Gruppe tanzt von 15.30 bis 16.30 Uhr, die ältere direkt danach bis 17.30 Uhr. Der Monatsbeitrag liegt bei 25 Euro. Aktuell sind noch Plätze frei. Für Mittwochs ab 17.30 Uhr plane ich einen Kurs für Ältere ab 16 Jahren an. Dieser ist zurzeit noch im Aufbau und ich freue mich über weitere Interessierte.

Wie läuft eine typische Stunde bei Ihren Tanzkursen für Kinder ab?

Am Anfang setzen wir uns im Kreis und ich frage, wie es allen geht. Das ist mir wichtig, damit ich weiß, wie die Stimmung ist. Danach wärmen wir uns auf und es folgen ein paar technische Übungen: Drehungen, Sprünge, Bewegungen am Boden. Dann geht’s an die Choreo. Die üben wir dann ein paar Wochen, bis eine neue kommt. Ganz am Ende machen wir oft Improvisation. Ich gebe dann eine kreative Aufgabe – zum Beispiel sollten sich die Kinder zuletzt ein Blatt von draußen suchen und sich vorstellen, was das alles erlebt haben könnte. Daraus entstehen dann eigene Bewegungen. So kommt die Fantasie ins Spiel.

Gelegentlich lade ich die Eltern ein, damit sie sehen, was wir gemacht haben. Und ich wünsche mir, dass die Kinder auch mal öffentlich auftreten – aber nur, wenn sie das selbst wollen.

Zami Ola Inousse macht eine Tanzbewegung und lächelt. Sie bietet Tanzkurse für Kinder in Bremen-Nord an.
Zami Ola Inoussa blickt schon auf 20 Jahre Tanzerfahrung zurück. Sie unterrichtet mit viel Spaß und Schwung. Kristina Bumb

Wie sind Sie selbst zum Tanzen gekommen – und zur Idee, zu unterrichten?

Schon in der Grundschule habe ich mit dem Tanzen angefangen – zuerst Hip-Hop, später kamen Jazzdance und Modern Dance dazu. Ich war bei vielen Tanztheaterproduktionen dabei und habe dort meine Leidenschaft für das Tanzen entdeckt. Allerdings musste ich dafür immer von Bremen-Nord in die Bremer Innenstadt fahren, weil es hier kaum Angebote gab, die zu dem passten, was ich machen wollte. Das war auf Dauer frustrierend. Genau das war einer der Gründe, warum ich beschlossen habe, in Bremen-Nord selbst Tanzkurse für Kinder auf die Beine zu stellen. Mein Projekt heißt darum move287 – gemäß der Zahlenfolge der Nordbremer Postleitzahlen.

Trotz meiner langjährigen Erfahrung habe ich mich lange nicht getraut, selbst zu unterrichten. Ich war unsicher, ob ich wirklich etwas weitergeben kann. Irgendwann dachte ich mir: Nach fast 20 Jahren Tanzerfahrung, da ist doch einiges zusammengekommen – und ich arbeite unglaublich gern mit Kindern und Jugendlichen. Also habe ich in einem Sportverein in Ritterhude-Ihlpohl mit einem ersten Angebot angefangen, dann kam eine Tanzschule in Schwanewede dazu, wo ich Hip-Hop unterrichte.

Wo soll die Reise für Sie hingehen? Zielen Sie eine Karriere als Profi-Tänzerin an? 

Ich stehe gerne auf der Bühne. Zuletzt war ich bei Peter Fox Backgroundtänzerin und bin unter anderem beim Deichbrand Festival aufgetreten. Aber das, was mir am meisten Freude macht, ist, die Begeisterung für das Tanzen mit anderen zu teilen und das weiterzugeben.

Drei Jugendliche Mädchen machen Tanzbewegungen. Symbolbild für Tanzkurse für Kinder und Jugendliche in Bremen.
Auch Jugendliche und ältere Interessierte können bei Zami Ola Inoussa Modern Dance lernen. Freepik

Den Traum von einer eigenen Tanzschule habe ich schon, seit ich 14 Jahre alt bin. Lange hielt ich das für eine verrückte Idee, aber irgendwann dachte ich: Warum eigentlich nicht? So entstand move287 mit Tanzkursen für Kinder und Jugendliche. Parallel mache ich zurzeit ein Fernstudium im Bereich Prävention, Sporttherapie und Gesundheitsmanagement – das hilft mir auch dabei, den Kindern in meinen Tanzkursen einen gesunden Umgang mit dem eigenen Körper zu vermitteln.

Was fasziniert Sie am Tanzen?

Ich glaube, es liegt einfach daran, dass ich mich durch das Tanzen ausdrücken kann. Ich bin eher ein ruhiger Mensch und tue mich manchmal schwer damit, Emotionen in Worte zu fassen. Beim Tanzen gelingt mir das viel besser – da kann ich alles rauslassen. Genau das macht mir so viel Freude daran. Und gleichzeitig ist es ein besonderes Gefühl, mit vielen anderen gemeinsam in einem Raum zu stehen und sich zur gleichen Musik zu bewegen. Das macht einfach Spaß.

Erleben Sie auch, dass sich die Kids durch das Tanzen verändern?

Ja, das erlebe ich auf jeden Fall. Manchmal kommen Kinder in den Kurs, und man merkt ihnen an, dass der Tag vielleicht nicht so gut war – sie wirken still oder zurückhaltend. Aber am Ende der Stunde sind sie oft voller Energie und richtig dabei. Das ist schön zu sehen. Auch mir selbst hat das Tanzen unglaublich viel gegeben. Wenn man lernt, auf einer Bühne zu stehen, nimmt man Selbstvertrauen mit – für viele Situationen im Leben. Ich sehe das auch bei den Kindern: Manche wirken anfangs eher schüchtern, aber beim Tanzen blühen sie plötzlich auf. Das ist einfach toll.

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Autorenbild Kristina Bumb

Von Kristina Bumb

Für die Leserinnen und Leser außergewöhnliche Orte erkunden und interessante Menschen kennenlernen – das macht den Beruf der rasenden Reporterin so spannend.

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