Förderpreis für Kinder- und Jugendarbeit: Helga und Reinhard Werner Stiftung

„Wir wollen Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg zu selbstbewussten jungen Erwachsenen begleiten“

Um Kinder und Jugendliche der Stadtteile Mitte und Östliche Vorstadt dreht sich alles bei der Helga und Reinhard Werner Stiftung. Seit 1999 lobt sie jährlich einen Förderpreis für beispielhafte Kinder- und Jugendarbeit in Bremen aus. Jedes Jahr steht dieser unter einem anderen Motto. 2025 heißt es „Gemeinsam gegen einsam“, das damit die zunehmende Isolation von Kindern und Jugendlichen durch soziale Medien aufgreift. 12.000 Euro stehen als Fördergeld zur Verfügung. Bewerbungsschluss ist der 28. April 2025.

„Ankommen“ hieß das Motto des Förderpreises 2024

„Es fasziniert mich immer wieder, was die Organisationen in den Stadtteilen mit Kindern auf die Beine stellen“, sagt Heike Vér, Geschäftsführerin der Helga und Reinhard Werner Stiftung. Sehr beeindruckt war sie im letzten Jahr vom Auftritt ukrainischer Jugendlicher. Im Jugend- und Jugendkulturzentrum Die Friese haben diese, nachdem sie in Bremen angekommen waren, teilweise zum ersten Mal ein Musikinstrument in der Hand gehalten. Kurz darauf präsentierten sie bei der Preisverleihung drei Musikstücke in ihrer Landessprache, eines davon selbst komponiert und getextet. „Es ist so schön, dass es durch diesen Förderpreis möglich wird, Jugendliche zur Musik zu bringen“, betont Heike Vér, die das Musizieren selbst liebt.

Sich begeistern, Verantwortung übernehmen und Neues kennenlernen

Ob Musik oder Sport – das Fördergeld teilt die Jury, die aus Unterstützerinnen und Unterstützern besteht, auf die interessantesten der eingereichten Projekte auf. „Wir wollen Kindern und Jugendlichen ermöglichen, in neue Bereiche hereinzuschauen und Freizeitbeschäftigungen zu finden, die sie begeistern und ihre Persönlichkeitsentwicklung positiv unterstützen“, sagt Kurator Michael Vér.

Durch die Förderung konnte zum Beispiel Die Friese weitere Musikinstrumente für ihre kulturelle Arbeit anschaffen. Geflüchtete Jugendliche bekommen dadurch die Möglichkeit zur Aufarbeitung vom Erlebten mittels der Musik. Auch das Theater 11 beschäftigt sich mit Themen, die Jugendliche bewegen, und damit, wie sie diese mit darstellendem Spiel, Tanz sowie Pantomime ausdrücken können. „Neben künstlerischen Aktivitäten unterstützen wir aber auch den Sport und die Literatur“, sagt Michael Vér weiter.

Dank an die Sponsorinnen und Sponsoren

„Wir danken unseren langjährigen Sponsorinnen und Sponsoren für die gute Zusammenarbeit, die mit ihrer Unterstützung diese vielfältigen Projekte erst möglich machen“, betont Michael Vér. „Alle Spendengelder kommen vollständig den Kindern und Jugendlichen in den Stadtteilen zugute“, betont er. „Wir freuen uns über jede neue Projektidee“, ist sich das Ehepaar Vér einig. Wer mit Kindern und Jugendlichen arbeiten möchte, sei herzlich dazu eingeladen, sein Konzept auf ein bis zwei Seiten vorzustellen und bei der Helga und Reinhard Werner Stiftung einzureichen, damit sich junge Leute in vielen Projekten ausprobieren können.

„Wir wollen Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg zu selbstbewussten jungen Erwachsenen begleiten. Wir möchten ihnen helfen, ihre Begabungen zu entdecken und weiterzuentwickeln und ihnen vermitteln, wie wichtig es ist, Verantwortung zu übernehmen“, so Michael Vér weiter – ganz im Sinne der Stiftungsgründer.

Der Stiftungsgedanke

Heike und Michael Vér haben die Leitung der Stiftung Anfang 2023 übernommen. Sie führen diese mit dergleichen Leidenschaft weiter wie die Stiftungsgründer Helga und Reinhard Werner. Das ist vielleicht auch so, weil Michael Vér als Pflegesohn des ehemaligen Lehrerehepaars diese Begeisterung persönlich erlebt hat. „Ich bin tief beeindruckt vom Engagement meiner Pflegeeltern, die sich so viele Jahre für Familien im Stadtteil persönlich eingesetzt haben“, berichtet Michael Vér. „Meine Frau und ich wollen die Stiftung in ihrem Sinne fortführen.“

Autorin: Daniela Conrady