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Podcast zum Gruseln: „Geschichten aus dem Altbau“

Kann man Wahrheit und Lüge unterscheiden?

Das Bedürfnis nach Gruselgeschichten ist tief in der menschlichen Natur verwurzelt und bietet eine kontrollierte Möglichkeit, sich zu ängstigen und gleichzeitig Spannung zu erleben. Podcasts haben sich als perfektes Medium erwiesen, um diese Geschichten zu verbreiten. SPOT hat mit Josch Kliemann und Christoph Wellbrock, den Machern von „Geschichten aus dem Altbau“, gesprochen und wollte mehr über das besondere Podcast-Konzept der beiden wissen.


Wie kam die Idee für den Podcast zustande und was ist besonders?

Josch: Wir lernten uns während unseres Studiums kennen und stellten schnell fest, dass wir uns sehr gut unterhalten können. Einige Kollegen sagten immer wieder, wir sollten doch mal einen Podcast machen. Dazu muss man sagen, dass damals überall Truecrime-Podcasts aus der Erde schossen. Von dem ersten Floh, der uns ins Ohr gesetzt wurde, bis zur finalen Umsetzung, verging etwas Zeit. Und uns war von Anfang an klar, dass wir keinen „Laberpodcast“ machen wollen, sondern irgendwas anderes.

Christoph: Wir saßen dann irgendwann in meinem Esszimmer und überlegten, was wir machen könnten. Grundsätzlich spielen wir gerne Videospiele und gucken Horrorfilme – keine allzu schlechte Ausgangslage. Dann stellten wir fest, dass wir beide früher gerne Sendungen wie „Gänsehaut“ und „X Faktor – Das Unfassbare“ geguckt haben. Und plötzlich ging alles ganz schnell und jetzt haben wir schon 112 Folgen produziert.

Josch: Besonders an dem Podcast ist, dass wir pro Folge zwei Geschichten erzählen, aber diese nicht grundsätzlich wahr sein müssen. Im Laufe der Zeit hat sich unser Konzept angepasst und gewandelt. Nun werden alle zwei Wochen die Geschichten aus der vorherigen Folge aufgelöst. Thematisch geht es um paranormale Dinge, Sagen, Legenden und Allerlei anderen Gruselkram. Als kleines Special, konnten wir die Originalstimme des damaligen Moderators Jonathan Frakes für unseren Podcast gewinnen.


„Die wahren Geschichten hingegen kommen auf unterschiedlichsten Wegen zu uns.“


Wie wählt ihr die Geschichten aus?

Josch: Das muss man unterscheiden. Die Geschichten, die nicht wahr sind, kommen aus unserer Feder. Die wahren Geschichten hingegen kommen auf unterschiedlichsten Wegen zu uns: mal aus dem Kollegium oder von Bekannten, oder aber als Produkt einer Online-Recherche. Im Laufe der Zeit haben wir festgestellt, dass das Internet eine gute Quelle für Paranormale-Phänomene ist. Es gibt zahllose Seiten und Netzwerke, die sich darauf spezialisiert haben. Dazu muss man aber sagen, dass wir uns eine gewisse künstlerische Freiheit rausnehmen und die Geschichten aufbereiten und gegebenenfalls anpassen.

Christoph: Das bedeutet nicht, dass wir uns die wahren Geschichten zurechtflunkern. Aber wir passen sie so an, dass sie in unser Konzept passen. Josch hat zum Beispiel mal eine Geschichte zu einem abgefahrenen Syndrom gemacht. Das klingt auf den ersten Blick nicht allzu spannend, war es dann aber.


„Schwierig ist manchmal auch, eine gute Balance zwischen wahren und nicht-wahren Geschichten zu finden.“


Gibt es besondere Herausforderungen bei der Produktion eines paranormalen Podcasts?

Josch: Der Podcast an sich ist sehr zeitintensiv. Wir arbeiten beide 32 Stunden und machen das nur nebenbei. Das Aufnehmen, Schneiden und Produzieren findet in der Regel abends statt und dauert gerne mal vier bis sechs Stunden.

Christoph: Und auch das Schreiben hat uns am Anfang vor eine besondere Herausforderung gestellt. Dadurch, dass wir beide keine Experten in diesem Bereich sind, haben wir am Anfang viel herumprobiert, bis wir stilistisch dort gelandet sind, wo wir jetzt stehen. Mittlerweile haben wir sogar eine Soundkulisse in den einzelnen Episoden. Manchmal ist es schwierig, die richtige Balance zwischen wahren und unwahren Geschichten zu finden und die Hörerinnen und Hörer gut zu unterhalten.

Wie kommt der Podcast an und was bekommt ihr für Rückmeldungen?

Josch: Das Feedback ist unfassbar positiv. Bewertungen, Mails, Nachrichten auf Instagram oder ein Kommentar auf Spotify – die positiven Rückmeldungen machen echt Spaß. Viele Hörenden werden an ihre Kindheit und an X Faktor erinnert. Das ist manchmal schon echt erstaunlich.

Christoph: Neben dem positiven Feedback gibt es auch immer mal wieder gut gemeinte Ratschläge und konstruktive Kritik. Darüber freuen wir uns sehr. Aus dem Podcast ist mittlerweile eine richtige Community gewachsen. Das macht uns sehr stolz. Die Menschen tauschen sich über die Folgen aus, gehen auf unsere Abstimmungen ein oder agieren privat miteinander – besser kann man es sich kaum wünschen.


„Ein Ouija Brett würde ich trotzdem niemals benutzen.“


Wie steht ihr persönlich zu paranormalen Phänomenen? Hat sich eure Sichtweise seit der Podcast-Produktion geändert?

Josch: Ich halte die meisten Sachen für genauso unwahrscheinlich wie zu Beginn. Für viele paranormale Phänomene gibt es Erklärungen oder Theorien. Aber abgesehen davon, würde ich trotzdem nichts provozieren und irgendwelche paranormalen Experimente starten.

Christoph: Das geht mir ähnlich. Bei Geistern, Dämonen oder Formwandlern bin ich raus, daran glaube ich nicht. Aber ein Ouija Brett würde ich trotzdem niemals benutzen.

Josch Kliemann und Christoph Wellbrock von dem Podcast "Geschichten aus dem Altbau"
Josch Kliemann (links) und Christoph Wellbrock sorgen mit dem Podcast „Geschichten aus dem Altbau“ für Gruselmomente. Content aus dem Altbau

Wer jetzt Lust bekommen hat, sich mal so ordentlich zu gruseln, kann den Podcast auf allen gängigen Plattformen hören. Weitere Informationen gibt es auf der Website und bei Instagram.

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Von Sarah Meyer

Als waschechtes Küstenkind liebe ich alles, was der Norden zu bieten hat. Vor einigen Jahren zog es mich von der Wurster Nordseeküste in die Hansestadt – und jetzt schlägt mein Herz für die Weser.

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