
Die Mühle Oberneuland
Wahrzeichen des Stadtteils wird ab Ende 2025 saniert

Die Mühle Oberneuland ist ein markantes Wahrzeichen im Bremer Stadtteil Oberneuland und blickt auf eine lange Geschichte zurück. An ihrem heutigen Standort wurde 1614 die erste Getreidewindmühle des Bremer Landgebiets errichtet. Diese ursprüngliche Bockwindmühle, bei der das gesamte Gehäuse je nach Windrichtung gedreht werden konnte, wurde 1840 durch einen Brand zerstört. Im Jahr 1848 erfolgte der Neubau einer Holländermühle, auch Kappenwindmühle genannt, bei der nur noch die Kappe nach dem Wind ausgerichtet wird. Die Mühle steht unter Denkmalschutz und ist im Besitz des Focke-Museums. Zum Ende des Jahres stehen umfangreiche Sanierungsarbeiten an dem Bauwerk an.
Historisches Mühlengebäude ist Außenstelle des Focke-Museums
Seit 1970 dient die Mühle als Außenstelle des Focke-Museums und beherbergt die Dauerausstellung „Vom Korn zum Brot“. Diese Ausstellung vermittelt anschaulich den Prozess der Getreideverarbeitung und des Brotbackens. Jährlich nehmen zahlreiche Schulklassen und Kindergartengruppen an Führungen mit interaktiven Aktionen teil, um die Geschichte des Müllereiwesens und der Getreideernte zu erleben. Jeden Sonntag ist die Mühle von 11 Uhr bis 17 Uhr für die Öffentlichkeit geöffnet. Sonderöffnungstage sind in diesem Jahr der 29. Mai (Himmelfahrt) und der 9. Juni (Pfingstmontag).
Mühle mit bewegter Geschichte

Wie kommen eigentlich die Getreidekörner ins Brot – und was haben Windmühlen damit zu tun? In der Mühle Oberneuland können die großen und kleinen Gäste erleben, wie früher mittels Windkraft aus Getreide Mehl gemahlen wurde, das anschließend zu Brot verarbeitet wurde. Der im Originalzustand erhaltene Steinboden zeugt von der langen und bewegten Historie des Gebäudes. Von der Familie Waldthausen 1964 an die Stadtgemeinde Bremen geschenkt, wurde die instandgesetzte und funktionsfähige Mühle als Außenstelle des Bremischen Focke-Museums eingerichtet und 1970 der Öffentlichkeit übergeben.

Das historische Bauwerk steht seit 1973 unter Denkmalschutz und ist ein bedeutendes technikgeschichtliches Denkmal in der Hansestadt. Für Ende 2025 sind nun laut Focke-Museum umfangreiche Sanierungsarbeiten geplant, um die Mühle Oberneuland weitgehend in ihrem Originalzustand zu erhalten. Dazu gehört unter anderem die Wiederherstellung stillgelegter Teile des historischen Mahlwerks. Bei den Baumaßnahmen werden die Interessen der Landesdenkmalpflege, des Landesbehindertenbeauftragten und des Brandschutzes berücksichtigt.
Umfangreiche Sanierung der Mühle startet Ende 2025
Die Sanierung umfasst die Sicherung von Setzungsrissen in den Außenwänden sowie die Erneuerung schadhafter Stellen in der Holzkonstruktion, der Flügelwelle, der Flügel, der Galerie, der Regenrinnen und des Reetdaches. Außerdem ist eine Modernisierung der elektrischen Installationen im Innenbereich geplant. Zudem steht die Barrierefreiheit im Fokus, insbesondere bei den sanierungsbedürftigen Toilettenanlagen und der Zuwegung im Außenbereich der Mühle Oberneuland.
Die Mühle Oberneuland ist nicht nur ein technisches Denkmal, sondern auch ein lebendiger Lernort für die Menschen in Bremen. Die Geschichte der Müllerei und des Brotbackens wird in diesem Jahr also noch für Gäste jeden Alters erfahrbar, bis dann Ende des Jahres der Umbau startet. Im Rahmen des Förderprogramms KulturInvest 2024 erhält Bremen dafür über 650.000 Euro vom Bund. Die Gesamtkosten des Umbaus belaufen sich auf über 1,3 Millionen Euro. Die Arbeiten sollen im dritten Quartal 2026 abgeschlossen sein und damit den Weiterbetrieb der Mühle Oberneuland für die kommenden 25 bis 40 Jahre sichern. Gleichzeitig machen sie sie attraktiver und für ein breiteres Publikum zugänglich.
Mehr Informationen finden sich auf der Internetseite der Mühle Oberneuland.