
MO43: Eine Werkstatt für Wort und Sinn
Ein besonderer Ort für Kinder und Jugendliche
Mitten im Bremer Stadtteil Gröpelingen befindet sich ein besonderer Ort, der Kreativität und Bildung für Kinder und Jugendliche zusammenbringt: das MO43 in der Morgenlandstraße 43 ist eine Werkstatt für Wort und Sinn. Sie bietet jungen Menschen Raum für sprachliche Entfaltung.
„Wir sind ein außerschulischer Lernort zum Thema kulturelle Bildung und Sprachbildung“, berichtet Frauke Kötter aus dem Quartiersbildungszentrum Morgenland (QBZ), in dem das MO43 angesiedelt ist. Jede Woche treffen sich im großen Gemeinschaftsraum Gruppen aus Kitas und Schulen, um in Theaterprojekten, Buchwerkstätten oder Erzählstunden die sprachliche Bildung der Kinder zu fördern.
Verein Kultur vor Ort verantwortet Programm und Ausrichtung des QBZ

Diese Ansätze zur sprachlichen Bildung sind in Gröpelingen sehr wichtig. Aktuell wird bei 66 Prozent aller Kinder ein Jahr vor der Einschulung ein Sprachförderbedarf festgestellt. Sprache ist dabei laut den Verantwortlichen nicht nur als Schlüssel zur Bildung zu verstehen, sondern auch essenziell für gesellschaftliche Teilhabe und Gestaltung. „Unsere Angebote in der MO43 setzen bei der Förderung der sozialen, kulturellen und funktionalen Sprachkompetenzen an“, erklärt Kötter die Aufgaben des Teams von Kultur Vor Ort. Der Verein verantwortet die laufenden Programme der MO43 sowie des QBZ. Zudem sorgt er für zusätzliche Mittel sowie eine gute Zusammenarbeit mit den Partnern der formalen Bildung in Kitas und Schulen des Stadtteils schon seit vielen Jahren.
Neben dem Quartiersbildungszentrum Morgenland existieren in Bremen noch zwei weitere Institutionen dieser Art in Blockdiek und Huchting, die ebenfalls durch die Senatorin für Kinder und Bildung und der Senatorin für Soziales gefördert werden, um damit neue Lernorte in den Stadtteilen vor Ort zu schaffen. „In Beteiligungsprozessen wurde ermittelt, dass die Sprachbildung dabei einen sehr wichtigen Baustein dieser Zentren bilden soll“, berichtet Kötter.
Buntes Programm der MO43 bietet Interaktion für Kinder und Jugendliche

Beim Urban Storytelling besuchen beispielsweise professionelle Erzählerinnen und Erzähler die Grundschulen vor Ort und tragen sprachfördernde Geschichten vor. Jede Gruppe nimmt dabei an acht wöchentlich stattfindenden Erzählstunden teil. Die Geschichten werden dem Sprachstand der Gruppen angepasst sowie passend zu den Interessen der Kinder ausgewählt. Im Laufe des Projektes lernen die Kinder somit verschiedene Geschichten und Präsentationsformen kennen. Im Nachgang üben sie einen spielerischen Umgang mit den Inhalten. „Dieses Projekt bieten wir derzeit flächendeckend an allen Grundschulen in Gröpelingen an und stärken damit die Konzentrationsfähigkeit und Zuhörfähigkeit der Kinder“, sagt Kötter.
Spannende Theaterprojekte ergänzen den Programmkalender der MO43. „Bei zehn bis zwölf Terminen lernen die Kinder und Jugendlichen hier spielerisch darstellende Kompetenzen und Sprachkenntnisse“, berichtet Kötter. „Die jungen Menschen entwickeln dann auch eigene kleine Stücke und führen sie anschließend auf“, erzählt die Leiterin des QBZ.
„Die Kinder sind einfach stolz, wenn sie lange an einem Thema gearbeitet haben und es dann geschafft haben“, berichtet Kötter. Sie können sich in den Gruppen auch noch mal neu erleben. Lehrkräfte, die das Projekt begleiten, können plötzlich einen Schritt zurückgehen und beobachten. Davon profitieren alle Beteiligten und vor allem die jungen Menschen vor Ort: „Mehr als 600 Gröpelinger Kinder haben im vergangenen Jahr an einem Buch-, Theater- oder Erzählprojekt von uns teilgenommen“, berichtet Kötter stolz über die Arbeit der Verantwortlichen in der MO43.