Kleingartenvereine in Bremen: Kleingärtnerverein „Walle“ e.V.
Von Kaisenhaus bis Outdoorbühne
Eigenes Obst und Gemüse anbauen, einfach im Garten sitzen oder gemütlich mit Freunden grillen: Wer all das möchte, kann eine Parzelle in einem Kleingartenverein in Bremen kaufen beziehungsweise pachten. In unserer Serie stellen wir Bremer Parzellengebiete vor. Dieses Mal geht es um den Kleingärtner- und Gartenheimverein „Walle“ e.V. Bremen.
Der Verein feiert 2024 sein 110-jähriges Bestehen
Es ist eines der größten Parzellengebiete in Bremen und umfasst 1500 Gärten, die teils in Privathand – also sogenannte Eigenlandparzellen – sind und teils vom Verein verwaltet werden. „Die Größe der Parzellen variiert stark und liegt zwischen 400 und 700 Quadratmetern. Gegründet wurde der ‚Walle‘ e.V. 1914 und feiert damit in diesem Jahr sein 110-jähriges Bestehen“, weiß Matthias Meisner, der seit 30 Jahren einen Kleingarten im Verein hat und bis vor Kurzem Fachberater und Schätzer war.
Unterstützung von Privatpersonen und der Stadt
Eine Besonderheit der Kleingärtnergemeinschaft ist das rege Engagement einzelner Mitglieder sowie Initiativen der Stadt. Die vergangene Umweltsenatorin Maike Schaefer unterstützte beispielsweise die Kleingärtner durch eine gezielte Aufwertung der Grünflächen als Naherholungsgebiete. Dass diese ein voller Erfolg sind, sieht man spätestens während eines Sommerspaziergangs durch das Parzellengebiet in Walle: Leute auf Rädern, Spaziergänger und -gängerinnen und spielende Kinder, wohin man auch blickt. „Wenn ältere Gärten leerstehen, für die sich schwer eine Nachfolge finden lässt, kauft die Stadt diese und gestaltet sie um“, sagt der Parzellist.
Kaisenhäuser und ihre Sorgen
Ebenso im Gebiet des Kleingärtnervereins zu finden sind die Kaisenhäuser. „In unserem Gebiet gibt es noch einige Menschen, die in Kaisenhäusern wohnen. Die Grundstücke sind schwer zu verpachten, und viele Gebäude verfallen. Das liegt daran, dass neue Pächterinnen und Pächter Angst haben, später auf den Abrisskosten sitzen zu bleiben. Aber auch da unterstützt die Stadt unseren Verein“, erklärt Meisner.
Vielfältige Veranstaltungen für die Mitglieder
Während der Saison gibt es allerlei Veranstaltungen und Feste für die zahlreichen Mitglieder. So findet beispielsweise regelmäßig ein Flohmarkt statt, für die Nachwuchsgärtner und -gärtnerinnen gibt es im Sommer ein Kinderfest – und das Saisonende beschließt ein Lampionfest.
„Neben den vom Vorstand organisierten Events gibt es in Kooperation mit einem Nachbarverein regelmäßige Workshops zu verschiedensten Themen wie Obstbaumbeschnitt, Heckenpflege oder eine Samenbörse. Und auf einer Parzelle im Aurikelweg 39 finden im Sommer Konzerte und Lesungen statt. Dort steht dann eine Bar mit einer Bühne. Das sind immer schöne und gut besuchte Veranstaltungen“, weiß Matthias Meisner.
So können sich Interessierte bewerben
Wer nun Interesse an einem kleinen grünen Kleinod bekommen hat, kann sich am besten persönlich in der regelmäßig stattfindenden Sprechstunde beim Vorstand melden. Aber auch ein Kontakt per E-Mail oder telefonisch ist durchaus möglich. „Die allgemeine Auslastung des Vereins ist seit der Pandemie – wie überall – gut angestiegen. Aber es gibt immer wieder gut erhaltene, freie Gärten“, sagt Meisner.
Weitere Informationen sowie aktuelle Veranstaltungen gibt es auf der Website des Vereins Kleingärtner- und Gartenheimvereins „Walle“ e.V.
Dieser Beitrag ist Teil unseres Themenspecials „Vereine in Bremen“. Sind Sie interessiert an mehr Artikeln dieser Art? Schauen Sie sich unsere Sammlung von Beiträgen rund ums Thema an.