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Tag der Aktie
Pixabay, Gerhard Altmann

Tag der Aktie 2019

Die Fachleute der Sparkasse Bremen beraten bei der Anlage in Wertpapieren

Viele Menschen glauben, dass Wertpapiere spekulativ und gefährlich sind. Dabei gibt es gute Gründe, in Aktien zu investieren: Anleger sind direkt am Erfolg eines Unternehmens beteiligt. Darüber hinaus schütten viele Gesellschaften einen Teil ihrer Gewinne jährlich als Dividenden an ihre Aktionäre aus.


Damit Laien die Angst vor dem Kauf genommen wird, wurde der „Tag der Aktie“ ins Leben gerufen. Dieser findet am Montag, 18. März, statt. Das Besondere an diesem Tag ist, dass Kapitalanleger ausgewählte Wertpapiere gebührenfrei kaufen können.

Interessierte können individuelle Strategien für ihre Anlage mit den Expertinnen und Experten der Sparkasse Bremen entwickeln. Diese beraten rund um die Depoteröffnung und den Aktienkauf. Wir haben mit Dr. Sascha Otto gesprochen, der seit 2012 erfolgreich das Wertpapier- und Portfoliomanagement leitet.

Herr Dr. Otto, worauf sollten Einsteiger beim Aktienkauf achten?

Für Menschen, die zum ersten Mal mit dem Gedanken spielen, in Aktien anzulegen, stellt die Auswahl des „richtigen“ Wertpapiers ein unüberwindbares Hindernis dar. Eine Vielzahl an Einflussfaktoren auf ein Unternehmen gilt es zu bewerten, um die Wahrscheinlichkeit eines lukrativen Investments zu erhöhen.

Dabei ist in allererster Linie zwischen qualitativer und quantitativer Analyse zu unterscheiden. Erstere befasst sich mit der Auswertung von betriebswirtschaftlichen Daten und dem ökonomischen Umfeld eines Unternehmens. Die quantitative Analyse hingegen nutzt mathematische Modelle zur Bestimmung des fairen Preises. Komplettiert werden diese beiden Analysearten durch die sogenannte Charttechnik, die anhand eines Kursverlaufes versucht, die nächste Bewegung vorherzusagen.

Man erkennt sehr schnell, dass die Auswahl der richtigen Aktie ein sehr kniffliges Unterfangen darstellt, das Fähigkeiten zur Bewertung der Fakten, aber auch

Dr. Sascha Otto
Dr. Sascha Otto leitet das Wertpapier- und Portfoliomanagement der Sparkasse Bremen AG. Foto: Michael Ihle

Erfahrungen mit deren Umgang voraussetzt. Vor diesem Hintergrund gibt es schon seit Langem verschiedene Produktarten mit aktienähnlichem Charakter, wie zum Beispiel Zertifikate und Aktienfonds. Dabei greifen Interessierte auf die Expertise von Profis zurück.

Warum zahlt sich Ungeduld beim Aktienhandel nicht aus?

„Kaufen, wenn der Preis niedrig ist. Verkaufen, wenn der Preis hoch ist.“ Was sich einfach anhört, ist in der Praxis extrem schwierig. Gerade eine lange Leidenszeit über mehrere Monate oder sogar Jahre kann Anlegern psychisch stark zusetzen. Häufig wird die Aktie dann vorschnell verkauft der Anleger nimmt an einer Erholung nicht mehr teil.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Beantwortung der Frage: „Würde ich die Aktie mit dem vorhandenen Wissen und der aktuellen Bewertung noch einmal kaufen?“ Ein „Nein“ sollte einen sofortigen Verkauf nach sich ziehen. Ein „Ja“ bedeutet ein Halten des Wertes.

Warum sind Aktien im Bereich Vermögensaufbau die erste Wahl?

Wir leben schon seit Längerem in einem extremen Niedrigzinsumfeld in Europa. Diese Situation wird sich in absehbarer Zeit aus unserer Sicht auch nicht ändern. Was für Hauskäufer eine gute Nachricht ist, stellt sich für Anleger genau gegenteilig dar. Zusätzlich wirkt die Inflation negativ auf das Vermögen.

Aktien schwanken zwar im Kurs, zahlen aber häufig eine jährliche Dividende, die als Verzinsung für das eingesetzte Kapital gesehen werden kann. Diese liegt beim DAX bei über 3 Prozent. Daneben ist über einen langen Anlagehorizont (>10 Jahre) davon auszugehen, dass eine Aktie trotz zwischenzeitlich möglicher Kursrückgänge im Wert ansteigt.

Der Aktienhandel ist eine langfristige Angelegenheit. Foto: Pixabay, Gerd Altmann

Aber selbst wenn Sie die erwartete Entwicklung der Aktienkurse außer Acht lassen, lohnt die Anlage in Aktien gerade wegen der Dividende. Dies können Sie mit dem Kauf einer vermieteten Immobilie vergleichen. Hier spekulieren Sie auch nicht auf Preissteigerungen (also die Aktienkursentwicklungen), sondern möchten in der Regel Mieteinnahmen (also die Dividende) verdienen.

Wie hoch ist die durchschnittliche Jahresrendite?

Der amerikanische Dow Jones gilt als der älteste Aktienindex der Welt und wurde erstmals 1896 notiert. Seit dieser Zeit legte er durchschnittlich jährlich circa 6 Prozent zu. Rechnet man die durchschnittlich erzielte Dividende von 3 Prozent im Jahr hinzu, konnte sich der Anleger über durchschnittlich jährlich 9 Prozent freuen. Für den DAX (deutscher Leitindex) werden aktuell rund 8 Prozent angenommen (Kursgewinn und Dividende).

Autorenbild Linda Bussmann

Von Linda Bussmann

Ich bin eine waschechte Ostfriesin und überzeugte Norddeutsche. Vor vielen Jahren zog es mich in die Hansestadt. Bremen ist seitdem meine zweite Heimat geworden.

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