
Die Staats- und Universitätsbibliothek Bremen
Ein lebendiger Ort für Geschichte, Wissen und Gemeinschaft
Die Staats- und Universitätsbibliothek Bremen (SuUB) ist weit mehr als ein Ort, an dem Bücher lagern. Hier treffen jahrhundertealte Handschriften auf innovative digitale Projekte. Eine lebendige Gemeinschaft von Nutzenden und Mitarbeitenden gestaltet das Wissen von gestern und heute aktiv mit. Die Bibliothek an der Universität Bremen bietet allen Interessierten moderne Räume für Austausch, Wissensgewinnung und konzentriertes Arbeiten.
Räume mit Geschichte und neuem Flair

Wo früher noch graue Kopierer standen, erwartet die Gäste der SuUB heute eine große, helle und angenehme Eingangshalle sowie viele Räumlichkeiten auf mehreren Etagen. In einem nahegelegenen Ausstellungsraum präsentiert die Bibliothek regelmäßig besondere Stücke aus ihren wertvollen Beständen.
Eine kürzlich gezeigte Ausstellung widmete sich beispielsweise mittelalterlichen Handschriften. Die historischen Originale sind gut geschützt in klimatisierten Tresoren untergebracht. Sie werden nur behutsam für interessierte Besucherinnen und Besucher zugänglich gemacht. Diese Verbindung von Bewahrung und Zugänglichkeit macht die SuUB zu einem kulturellen Schatz für Bremen.
Die Mitarbeitenden der Bibliothek erarbeiten die Ausstellungen teilweise in Kooperation mit anderen Einrichtungen, aber auch in Eigenregie. Sie haben immer einen bibliothekarischen Bezug oder präsentieren besondere Bestände der SuUB Bremen. Der Besuch der Ausstellungen ist zu den jeweiligen Öffnungszeiten der Bibliothek möglich. Der Eintritt ist frei.
Fachliche Kompetenz in Buchbinderei und Restaurierung
Ein besonderes Augenmerk gilt dem Erhalt der Sammlung. Die Bibliothek beherbergt dafür auch eigene Werkstätten: Die Buchbinderei kümmert sich um den Schutz und die Reparatur von aktuellen Büchern und Medien, während Restauratorinnen und Restauratoren sich um kostbare, oft jahrhundertealte Schätze kümmern. Sie arbeiten mit traditionellen Techniken, die das „Immaterielle Kulturerbe“ des Buchbinderhandwerks lebendig halten. So ist das kulturelle Erbe Bremens in der Staats- und Universitätsbibliothek in besten Händen. Ein 2016 errichteter Magazinturm schafft auf insgesamt 25 Kilometern Regalfläche ausreichend Platz für die Unterbringung der Bestände. Die markante Fassade ist dabei mit weiß eloxierten Metallplatten verkleidet, die reliefartig Wörter erkennen lassen.
Offen für alle Menschen

Ob Studierende, Forschende oder kulturinteressierte Bürgerinnen und Bürger: Die Bibliothek steht nicht nur der Universität Bremen, sondern der gesamten Stadtgesellschaft offen. Zwar sind nicht alle rund drei Millionen Printmedien frei zugänglich, aber über den Onlinekatalog lassen sich auch Schätze aus dem Magazin unkompliziert bestellen und vor Ort nutzen.
Besonders gefragt sind in der SuUB die ruhigen Lernplätze, die oft schon früh morgens besetzt sind – ein Zeichen für die hohe Wertschätzung, die dieser Ort genießt. Weit über 600.000 Menschen besuchen die SuUb im Jahr (Stand 2023). In den Räumlichkeiten finden sich insgesamt über 1300 Lernplätze. Viele weitere beeindruckende Zahlen aus dem Betrieb der Wissenseinrichtung erfahren Interessierte in diesem Dokument.
Von analog zu digital: Zukunftsweisende Projekte
Die Digitalisierung historischer Handschriften, Karten und anderer Unikate ist ein fortlaufender Prozess. So sind zum Beispiel mittelalterliche Handschriften und alte Bremer Theaterzettel bereits online frei zugänglich – ein großer Gewinn für Forschende weltweit. Eine Digitalisierungswerkstatt arbeitet daran, besondere Wünsche zu erfüllen und einzelne Seiten für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler digital bereitzustellen. Das „digitale Wunschbuch“ ist dabei ein innovatives Angebot, bei dem sich Interessierte komplett urheberrechtsfreie Werke gegen eine geringe Gebühr für den eigenen Zwecke digitalisieren lassen können.
Ein lebendiger Arbeitsplatz mit vielfältigen Aufgaben

Rund 130 Mitarbeitende an mehreren Standorten im Land Bremen sorgen für den Betrieb und die Weiterentwicklung der Staats- und Universitätsbibliothek. Neben klassischen Aufgaben wie Katalogisierung und Erwerb gibt es Spezialistinnen und Spezialisten für digitale Dienste, Schulungen und Beratungen – zum Beispiel zum Thema „Open Access“. So unterstützt die Bibliothek nicht nur die Nutzung von Wissen, sondern auch die faire und freie Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten. Bundesweit ist die SuUb zudem eine der ersten Bibliotheken, die auf das Open-Source-System „FOLIO“ umgestiegen ist. Es ersetzt herstellergebundene Systeme und erlaubt, Funktionen in Eigenregie und mit internem Aufwand weiterzuentwickeln. Das erfolgreiche System spart langfristig Kosten und macht unabhängiger.
Eine digitale wie menschliche Zukunft
Bremen ist in diesem Juni Gastgeberin eines bundesweiten Bibliothekskongresses, bei dem sich mehrere Tausend Fachleute aus dem deutschsprachigen Raum treffen, austauschen und neue Trends diskutieren. Dank der technischen Entwicklungen steht es im Bereich der Weiterentwicklung der Bibliothek an der Universität nie still. Geplant ist zum Beispiel die Gestaltung weiterer Bereiche mit neuen Möbeln, die die Aufenthaltsqualität noch weiter erhöhen. Natürlich spielt auch die Digitalisierung eine immer größere Rolle, doch die menschliche Beratung und die persönliche Atmosphäre bleiben in der SuUB unverzichtbar.
Viele weitere Infos gibt es auf der Internetseite der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen.
Ein Jahresausweis für die SuUB kostet maximal 20 Euro. Wer bereits einen Ausweis der Stadtbibliothek Bremen hat, kann diesen kostenlos in einen Jahresausweis für die Staats- und Universitätsbibliothek umwandeln. Für Schülerinnen und Schüler, Studierende sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der staatlichen bremischen Hochschulen ist der Ausweis kostenlos.
Zu erreichen ist die Institution leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag von 8 bis 22 Uhr, Samstag von 10 bis 20 Uhr und Sonntag (Lernraum ohne Service) von 10 bis 18 Uhr.
Dieser Beitrag ist Teil unseres Themenspecials „Bibliotheken in Bremen“. Sind Sie interessiert an mehr Artikeln dieser Art? Schauen Sie sich unsere Sammlung von Beiträgen rund ums Thema an.