
Die Bibliothek in der Wilhelm-Olbers-Oberschule
Die Schulbibliothek mit Stadtteilanbindung

Mitten im schulischen Trubel einer Bremer Stadtteilschule wirkt sie fast wie ein Ruhepol – und ist gleichzeitig mitunter ein belebter Treffpunkt: die Schulbibliothek der Wilhelm-Olbers-Oberschule. Jan Martin Fiegenheim und zwei Kolleginnen leiten die Geschicke der Bibliothek in Hemelingen. Seit 15 Jahren kümmert sich der Verwaltungsangestellte nicht nur um Bücher, sondern auch um das große Ganze. Schulbücher, iPad-Verwaltung, Schülerausweise – all das läuft hier zusammen. Wer ohnehin wegen organisatorischer Anliegen in die Bibliothek kommt, bleibt oft länger. Und vielleicht wandert der Blick dann auch einmal über die Bücherregale. Indem die Bibliothek in viele alltägliche Abläufe der Schule eingebunden ist, entsteht automatisch Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern. „Und wenn diese schon einmal da sind, ist die Hürde klein, sich ein Buch auszusuchen“, beobachtet Fiegenheim. Die Mittagspausen sind entsprechend gut besucht – besonders von den Jahrgängen fünf bis sieben.
Eine Bibliothek für alle aus dem Stadtteil

Was viele im Stadtteil jedoch nicht wissen: In der Schulbibliothek können auch Bewohnende des gesamten Stadtteils Bücher ausleihen – und das laut Fiegenheim sogar kostenlos. Nur bei Verlust müssen Medien ersetzt werden. Zwar sei es bisher selten, dass Erwachsene und Kinder aus Hemelingen das Angebot nutzen – sie sind aber zu den Öffnungszeiten herzlich willkommen. Gerade durch die regelmäßigen Kooperationen mit umliegenden Kitas und Grundschulen entsteht in der Bibliothek jeden Tag eine offene Atmosphäre, in der Gäste gern gesehen sind.
In einem separaten Raum wartet speziell ausgewählte Literatur für Kinder im Kita- und Grundschulalter. „Hier werden manchmal auch Vorlesestunden veranstaltet. Zudem gibt es ein Bilderbuchkino mit großformatigen Bildern und eine gemütliche Atmosphäre, die die Kleinsten spielerisch an Bücher heranführt“, berichtet Fiegenheim. Diese frühzeitige Begegnung mit der Welt der Geschichten ist ein zentraler Bestandteil der Leseförderung, der weit über die Schule hinaus Wirkung entfaltet.
Für alle etwas dabei – auch mit kleinem Budget
Trotz eines begrenzten Etats – jährlich unterstützt vom Senat mit 1000 Euro – gelingt es dem Bibliotheksteam um Fiegenheim, ein vielfältiges Angebot bereitzustellen. Unterstützung kommt dabei auch vom engagierten Schulverein. Die Auswahl der Bücher orientiert sich natürlich an den Bedürfnissen und Interessen der Schülerinnen und Schüler, doch auch Medien für Erwachsene befinden sich in den Regalen. Weit über 5000 Medien umfasst der Bestand – und wächst stetig. Was den Arbeitsalltag für Jan Martin Fiegenheim besonders spannend macht, ist die Vielfalt: „Es gibt zwar feste Abläufe, aber auch immer wieder neue Anfragen, überraschende Begegnungen und kreative Herausforderungen. Bücher, Filme, technische Fragen – alles ist möglich. Diese Dynamik hält die Arbeit lebendig“, freut er sich.
Alle Infos gibt es auch auf der Seite der Bibliothek in der Drebberstraße. Die Öffnungszeiten sind montags bis donnerstags 8 bis 16 Uhr und freitags 8 bis 14 Uhr.
Dieser Beitrag ist Teil unseres Themenspecials „Bibliotheken in Bremen“. Sind Sie interessiert an mehr Artikeln dieser Art? Schauen Sie sich unsere Sammlung von Beiträgen rund ums Thema an.