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Enkeltrick
Freepik/ Vladyslav Babenko

Schluss mit Enkeltricks!

Diese Vorsichtsmaßnahmen ergreift die Sparkasse Bremen gegen Betrug an älteren Menschen

„Seniorin verliert all ihr Erspartes“, „Rentner fällt auf Trickbetrügerin rein“ – Meldungen dieser Art stehen leider regelmäßig in der Zeitung. Opfer von Betrugsmaschen sind oft ältere Menschen. Aber wie kann man Seniorinnen und Senioren vor Enkeltrick und Co schützen?

Ilona Hövemann arbeitet im Service der Sparkasse Bremen in der Zweigstelle Viertel. In ihrem Team ist das Thema immer präsent. „Letztes Jahr kam beispielsweise eine ältere Dame am Freitag kurz vor dem Ende der Öffnungszeit zu uns, um Geld abzuheben. Die Kollegin aus dem Service hatte da gerade erst in der eigenen Familie einen Betrugsanruf erlebt. Daher hat sie sicherheitshalber direkt nachgefragt.“ Und mit ihrem Verdacht habe sie ins Schwarze getroffen – die Seniorin war von einem vermeintlichen Verwandten dringend um Geld gebeten worden.

Vermuten Sie einen Betrug?

Wer einen Anruf erhalten hat und einen Betrugsversuch vermutet, sollte die Kriminalpolizei unter der Nummer 362-3888 informieren. Bei aktuellen Fällen sollten Sie umgehend die Polizei über den Notruf 110 verständigen.

Website der Polizei Bremen zum Thema Sicherheit im Alter

Schockanrufe und angebliche Gewinne

„Wir haken grundsätzlich nach, wenn Leute bei uns größere Beträge abheben – insbesondere, wenn sie hektisch wirken. Denn leider kommt diese Betrugsmasche immer wieder mal vor“, erzählt Ilona Hövemann. Und auch wenn ältere Menschen im Fokus der Banden stünden, betreffe sie beileibe nicht nur tüddelige Leute. „Oftmals mögen Betroffene deshalb auch gar nicht erzählen, dass sie darauf hereingefallen sind.“

Enkeltrick
„Rate mal, wer dran ist!“ Mit Tricks erschleichen sich Betrugsbanden mit böser Absicht das Vertrauen vor allem älterer Menschen. Freepik/Wavebreakmedia

Verbreitet sind momentan zum Beispiel Schockanrufe. Dabei wird etwa behauptet, ein Familienmitglied habe einen Unfall verursacht und brauche nun eilig Geld, um nicht im Gefängnis zu landen. In der Filiale im Viertel sei zudem eine Kundin erschienen, die sich über einen angeblichen Gewinn freute – für den sie nur einen kleinen Geldbetrag vorstrecken solle. Auch hier konnte eine Mitarbeiterin verhindern, dass die Frau Geld verliert.

„Wie in bisher allen Fällen war sie sehr dankbar über die Nachfrage“, berichtet Ilona Hövemann. „Die Leute sind nach diesen Anrufen schließlich oft aufgeregt. Wir haben in einer Schulung durch die Polizei ein Video darüber gesehen, wie so ein Betrug ablaufen kann – das ist schon erschreckend.“

Sicherheitsfragen als zusätzlicher Schutz beim Geldabheben

Geldumschlag mit Sicherheitsfragen gegen Enkeltrick
In diesen Umschlägen gibt die Sparkasse Bremen größere Geldbeträge an Kundinnen und Kunden heraus. Sparkasse Bremen

Neben den aufmerksamen Mitarbeitenden im Service hat die Sparkasse Bremen 2022 eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme umgesetzt, um Kundinnen und Kunden vor Betrug zu schützen: Geldumschläge mit Sicherheitsfragen. Diese kommen zum Einsatz, wenn jemand einen größeren Geldbetrag abhebt. Darauf sind Fragen vermerkt, die auch das Serviceteam bei verdächtigen Situationen stellt.

Die Sicherheitsfragen, bevor man das Geld an Dritte weitergibt, lauten:

  • Wurden Sie angerufen?
  • Sollen Sie das Geld heute noch überweisen?
  • Wurde Ihnen verboten, über den Grund der Abhebung zu sprechen?
  • Hat sich der Anrufer als Familienangehöriger, Polizist, Arzt, Notar, Richter etc. ausgegeben?
  • Sollen Sie das Geld an eine Ihnen unbekannte Person übergeben?
  • Sollen Sie etwas überweisen oder eine Geldwertkarte kaufen?
  • Können Sie zwei oder mehr Fragen mit ja beantworten? Dann wenden Sie sich an die Polizei!
Internetbetrug
Auch bei Onlinekäufen und Überweisungen ist ein gesundes Maß an Skepsis empfehlenswert. Freepik/cpstock

Wie kann man ältere Mitmenschen wie Eltern und Großeltern vor Betrug schützen?

„Es ist sinnvoll, das Thema immer wieder einmal anzusprechen“, empfiehlt Ilona Hövemann. Zudem sei insgesamt eine Skepsis bei Geldangelegenheit sinnvoll.

Im Zweifel können sich Betroffene auch immer in der Filiale noch einmal absichern und die Mitarbeitenden um Rat bitten. „Wir rufen manchmal auch selbst an, um die Identität von Personen festzustellen.“

Auf den Beratungsseiten der Polizei finden sich stets aktuelle Informationen zu Enkeltrick und mehr. Als PDF zusammengefasst sind die wichtigsten Fakten in der Broschüre der Polizei „Im Alter sicher leben“.

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Autorenbild Alena Mumme

Von Alena Mumme

Ich bin Tagenbaren – meine Eltern und Großeltern sind also wie ich in Bremen geboren und aufgewachsen. Nur spannende Reisen locken mich aus meiner gemütlichen Heimatstadt.

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