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Weihnachtsbaum
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O nachhaltiger Tannenbaum!

Alternativen für umweltfreundliche Weihnachtsbäume

Früher war mehr Lametta – aber nicht alles besser. Viele Menschen achten inzwischen darauf, ihren Weihnachtsbaum mit weniger Plastikdeko zu schmücken, die sie nach kurzer Zeit entsorgen müssen. Doch was ist mit dem Tannenbaum selbst? Wie lässt sich der Gedanke von Nachhaltigkeit damit vereinen, einen gesunden Baum zu schlagen, um ihn nach zwei Wochen in der guten Stube zu entsorgen? Ideal wäre sicherlich, einen Tannenbaum im eigenen Garten zu schmücken. Aber gerade in der Stadt hat dazu natürlich nicht jeder die Möglichkeit. Was sind also die Optionen für einen nachhaltigeren Weihnachtsbaum?

Biobäume kaufen

Weihnachtsbaum – Tannenzweige
Schön grün soll der Baum sein – und natürlich keine Schadstoffe enthalten. Pixabay

Laut der Umweltorganisation Robin Wood werden jährlich deutschlandweit 28 Millionen Weihnachtsbäume verkauft. Die wenigsten davon haben Bioqualität. Dabei sind diese Mischkulturen sehr viel besser für die Umwelt, weniger anfällig gegenüber Schäden durch Insekten und erfordern keine Herbizide.  Siegel von ökologischen Betrieben wie Demeter, Bioland und Naturland, FSC-zertifizierte Forstbetriebe sowie das Bio-Siegel der Europäischen Union helfen, zu erkennen, welche Bäume ohne Einsatz von Mineraldünger und Pestiziden gewachsen sind.

Hier gibt es in Bremen zertifizierte Bio-Weihnachtsbäume: Die Gärtnerei von Josef Schumacher (0421/87 59 50, die-gaertnerei@t-online.de) verkauft seit dem 10. Dezember Nordmanntannen sowie Blau- und Rotfichten auf dem Ulrichsplatz, direkt vor dem Litfass. Die Baumarktkette Bauhaus (Stresemannstraße 14) bietet im Dezember bis zum Heiligabend Bio-Nordmanntannen an, allerdings nur in geringer Zahl. Im Toom-Baumarkt (Weserstrandstraße 17) gibt es ebenfalls Nordmanntannen mit EU-Bio-Logo und „Fair Trees“-Zertifikat. Im Landkreis Osterholz vertreibt die Baumschule Lühmann in Schwanewede frisch geschlagene Weihnachtsbäume in Bio-Qualität.

Einen Baum selbst schlagen

Weihnachtsbaum selbst schlagen – Axt
Wer zur Axt greifen will, hat an mehreren Orten rund um Bremen die Gelegenheit dazu. Pixabay

Lange Transportstrecken sind auch ein Argument gegen einen Weihnachtsbaum. Dem kann man entgegenwirken, indem man seinen Baum in einem Betrieb in der Region selbst schlägt. Nebenbei werden dadurch auch Frische und lange Haltbarkeit garantiert. In Deutschland stehen dann vorwiegend heimis­che Arten wie Fichte, Tanne und Kiefer zur Wahl. Die Nordmanntanne ist dagegen üblicherweise importiert.

Selbst fällen – das ist in der Region beispielsweise beim Orthhof in Lilienthal möglich, auf dem Forsthof Prüser in Hellwege, Oyten-Bassen und Worpswede-Hüttenbusch, auf dem Hof Beckröge in Langwedel, auf dem Hof Witte in Wohlde (Harpstedt), bei Tannen Block in Grasberg und Webers Tannenbaumverkauf in Syke, auf dem Erdbeerhof Nüstedt sowie der Börder Tanne in Bassum.

Tanne im Topf: Weihnachtsbaum mieten

Weihnachtsbaum im Topf
Weihnachtsbaum im Topf. Pixabay

In einigen Städten Deutschlands gibt es bereits die Möglichkeit, sich einen Weihnachtsbaum zu mieten. Dieser kommt dann in einem Topf mit Erde und kann nach dem Fest nach draußen umziehen. Allerdings überlebt etwa ein Viertel der Pflanzen diese Prozedur nicht. Und das Ganze ist deutlich teurer als ein geschlagener Baum. Wichtig ist es, den Baum im Topf regelmäßig zu gießen. Dafür ist bei ihm die Brandgefahr deutlich geringer als bei der abgeschlagenen Variante und er nadelt nicht so stark.

Zwei Unternehmen bieten den Mietservice mit deutschlandweitem Versand an: Paderbäumchen und Weihnachtsbaumfreunde. Es besteht auch die Möglichkeit, „seinen“ Baum zu behalten und anschließend auf dem eigenen Grundstück einziehen zu lassen. Alternativ können Weihnachtsbaumfans mit Garten auch selbst eine einheimische Art direkt im Topf anpflanzen und dann über die Feiertage ins Wohnzimmer holen. Dabei sollten sie aber am besten auf einen langsamen Übergang der Temperatur achten.

Zweig für Zweig: Weihnachtsbaum mit Schnittgrün

Er sieht aus wie ein echter Tannenbaum – und doch ist er keiner: Die Macher von Keinachtsbaum haben einen Weihnachtsbaum aus Holz zum Selberbauen im Angebot. Der Clou an dem Konzept: Der Baum hat echte Zweige – allerdings bestehen diese aus Schnittgrün. Der Ständer für das Tannengrün ist aus nachhaltig angebautem Eschenholz in einer kleinen Manufaktur in Deutschland gefertigt. Daran wird Schnittgrün befestigt, das frisch von Bäumen kommt, die über mehrere Jahre Zweige liefern und so weiter wachsen können. Tannenzweige gibt es bei lokalen Händlern in Bremen oder direkt bei Keinachtsbaum im Shop.

Plastikbaum – wirklich immergrün

Weihnachtsbaum – Alternative
Wiederverwendbarer Wandschmuck statt Baum: eine auch platzsparende Alternative. Pexels/Pascal Claivaz

Der erste Gedanke ist simpel: Wer eine Tanne aus Plastik anschafft, muss danach nie wieder einen Baum fällen (lassen). Doch so einfach ist die Rechnung nicht. Denn die festliche Plastikpflanze muss schließlich auch erst einmal produziert werden, oft aus fossilen Rohstoffen. Dazu kommen oft noch lange Transportwege vom Ort der Herstellung, eventuell austretende Schadstoffe und schließlich eine aufwendigere Entsorgung als bei einem Naturprodukt. Laut einer nordamerikanischen Studie aus dem Jahr 2009 muss eine Plastiktanne etwa 20 Jahre verwendet werden , um zumindest aus Sicht der CO2-Emissionen einen echten Baum zu schlagen.

Kreativer Tannenersatz

Es muss nicht immer ein echter Baum sein. Wer beispielsweise einen Tannenumriss aus Ästen und Deko an einer Wand aufhängt, spart auch noch Platz in der möglicherweise beengten Wohnung. Von einem Baum aus Haftnotizen am Fenster über einen festlichen Gummibaum mit Lichterkette bis zu einer Legotanne gibt es zahlreiche Varianten, bei denen man seiner Kreativität freien Raum lassen kann – ganz ohne Axt.

Dieser Beitrag ist Teil unseres Themenspecials „Nachhaltigkeit“. Sind Sie interessiert an mehr Artikeln dieser Art? Schauen Sie sich unsere Sammlung von Beiträgen rund ums Thema an.

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Autorenbild Alena Mumme

Von Alena Mumme

Ich bin Tagenbaren – meine Eltern und Großeltern sind also wie ich in Bremen geboren und aufgewachsen. Nur spannende Reisen locken mich aus meiner gemütlichen Heimatstadt.

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