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Biene Lebensraum
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Weltbienentag 2022

Wichtige Lebensräume für Insekten schaffen

Eine Welt ohne Bienen ist undenkbar. Die kleinen pelzigen Insekten sind als Bestäuber für Biodiversität und Ernährungssicherheit elementar für den Fortbestand der Menschheit. Doch seit Jahren ist weltweit ein rasantes Bienensterben zu beobachten. Die Gründe sind vielfältig: Zerstörung von Lebensräumen, zunehmende Monokulturen in der Landwirtschaft und Pestizideinsatz zählen zu den wichtigsten. Die bedrohliche Lage der Bienen war 2018 Anlass genug für die Generalversammlung der Vereinten Nationen, den 20. Mai als Weltbienentag auszurufen. Das Ziel: mehr Verständnis für die Schlüsselrolle der Bienen und den dringend notwendigen Schutz der fleißigen Insekten zu schaffen.

Wie kann man Bienen helfen?

Alle können mit relativ wenig Aufwand helfen, dem Bienen- und Artensterben entgegenzuwirken. Die Möglichkeiten hierfür sind vielfältig. Dafür braucht es nicht einmal einen Garten, Balkon oder eine Terrasse – auch eine bewusste Kaufentscheidung im Supermarkt oder eine Bienenpatenschaft können helfen. Auf der Website zum Weltbienentag beispielsweise finden Interessierte Anregungen, wie sie zu Retterinnen und Rettern der Biene werden können.

Den heimischen Garten zum insektenfreundlichen Paradies machen

Blumenwiese
Eine Wildblumenwiese bietet den perfekten Lebensraum für Bienen und andere Insekten. Freepik.com/start08

Wer über einen Garten verfügt, kann direkt zum Artenschutz der Bienen und anderer Insekten beitragen. Doch was braucht es, um für die fleißigen Arbeiterinnen einen perfekten Lebensraum zu schaffen? Die Antwort ist: nicht viel – selbst Kleinigkeiten fruchten.

Bunte Wildblumenwiesen aus heimischen Pflanzenarten sowie bienenfreundliche Gräser und Stauden etwa bieten reichlich und vor allem leicht zugängliche Nahrung. Dabei muss keine große Fläche des Gartens „geopfert“ werden – auch eine Wildhecke als Gartenumzäunung schafft wichtige Lebensräume für Bienen, Käfer, Fliegen, Falter und Hummeln.

Die Bepflanzung im heimischen Garten sollte so erfolgen, dass den Bienen ein geschlossener Lebensraum zur Verfügung steht, in dem sie schnell von Blüte zu Blüte fliegen können. Nur dann kommen sie erneut vorbei, um sich mehr Nektar zu besorgen. Zudem sollte bei der Auswahl der Pflanzen darauf geachtet werden, nur einheimische Sorten zu nutzen. Denn Wildbienen sind oft wählerisch, mit Rhododendron oder Kirschlorbeer tut man ihnen keinen Gefallen – auch, wenn sie hin und wieder an deren Blüten naschen. Vorsicht gilt auch bei konventionellen Saatguttütchen, die als Bienenweide oder Wildblumenmischung deklariert werden. Diese enthalten häufig nicht-heimische Arten und eignen sich daher nur bedingt.

Lebensräume für Bienen auf Balkon und Terrasse

Kräuter Balkon Terrasse
Ein Fest für Bienen: Kräuter auf Balkon oder Terrasse. Pixabay.com/congerdesign

Natürlich bieten sich Balkone und Terrassen nicht als Wildblumenwiesen an – trotzdem kann auch hier eine Nektarquelle für Brummer in Kästen, Töpfen und Schalen entstehen. Dabei freuen sich Bienen besonders über Storchschnabel, Margeriten und Lavendel. Auch Rosmarin, Salbei, Thymian und Oregano dienen als beliebte Bienenkräuter. Zudem sorgen sie für einen herrlichen Duft auf Balkon beziehungsweise Terrasse und lassen sich beim Kochen sinnvoll einsetzen – eine Win-win-Situation für Insekten und Mensch.

Lassen Sie Fünfe gerade sein

Gute Nachrichten für Menschen ohne grünen Daumen: Bienen legen keinen großen Wert auf einen picobello gepflegten Garten. Ganz im Gegenteil: Eine ständig kurz geschorene Rasenfläche und exotische, fein säuberlich angeordnete Pflanzen vergraulen sie eher. Die Brummer stehen vielmehr auf naturbelassene Wiesen, auf denen sie unter Sträuchern auch mal Holzreste als Rückzugsort vorfinden.

Insektenhotel als Nisthilfe

Insektenhotel
Beim Bau eines Insektenhotels kommt es auf die richtigen Materialien an. Pixabay.com/manfredrichter

Durch das zunehmende Insektensterben hat sich in den vergangenen Jahren die Verwendung sogenannter Insektenhotels weit verbreitet. Diese sollen in erster Linie als Nisthilfe für Wildbienenarten und andere Insekten dienen.

Damit sie dieser Aufgabe gerecht werden, gibt es allerdings ein paar Dinge zu beachten – denn nicht jedes Insektenhotel, das im Handel angeboten wird, erfüllt seinen Zweck. Oft werden ungeeignete Materialien wie Lochziegel, Tannenzapfen, Stroh oder zu harte Lehmwände verwendet, welche teilweise die empfindlichen Flügel der Tiere verletzen können.

Folgende Materialien eignen sich zum Bau eines Insektenhotels:

  • gebrannter Ton
  • angebohrtes Hartholz (Durchmesser: 0,2 bis 0,8 cm)
  • hohle Pflanzenstängel
  • markhaltige Stängel
  • imprägnierte Pappröhrchen
  • Bambus- und Schilfstengel

Ein weiterer Aspekt ist die tatsächliche Nutzung der Insektenhotels: Denn nur ein Fünftel der Bienenarten nistet in hohlen Stängel und Holzgängen – über die Hälfte der Wildbienen siedelt im Boden und meidet somit die Insektenhotels. Sie profitieren also eher von einem etwas wilderen Garten.

Sparkasse Bremen unterstützt das Bremer Projekt „Bee-Rent“

Auch die Sparkasse Bremen setzt sich für den Erhalt der Artenvielfalt bei Bienen ein und unterstützt bereits seit einigen Jahren das Konzept „Bienen für Bremen“ von Dieter Schimanski. Er hat „Bee-Rent“ 2015 gegründet und bietet Unternehmen, Schulen und Privatpersonen an, ein Bienenvolk auf Zeit zu mieten, um dadurch an der Erhaltung der Bienen und zum Schutz des Ökosystems beizutragen. In der Pauliner Marsch betreut Schimanski seitdem die leuchtend roten Bienenstöcke mit bis zu 150.000 Honigbienen – direkt neben dem Restaurant Jürgenshof und dem Sportgarten.

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Autorenbild Boris Fischer

Von Boris Fischer

Moin! Als gebürtiger Kieler Sprotte, fiel der Wechsel nach Bremen nicht allzu schwer. Werder, Weser und entspannte Nordlichter machen das Leben in der Hansestadt jederzeit lebens- und liebenswert.

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