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Kinderbücher aus Bremen: Mit "Mats Möwe" mehr über Klimawandel und Plastikmüll erfahren
Carl Schünemann Verlag/Kathrin Lauckner

Kinderbücher aus Bremen: Mit Mats Möwe Gutes für die Umwelt tun

Gegen Klimawandel und Plastikmüll – Denise Müller-Dum schreibt Bücher für die ganze Familie

Sie sind spannend, lustig, lehrreich und voller Fantasie. Kinderbücher machen das Leben einfach bunter. Die Themen sind so vielfältig wie die Geschichten, die aus ihnen entspringen. In unserer Serie stellen wir Autorinnen und Autoren aus der Hansestadt vor. Den Start übernimmt Denise Müller-Dum aus Schwachhausen.


Die Bremer Autorin Denise Müller-Dum hat zwei Bücher geschrieben. Gemeinsam mit Mats Möwe erklärt die promovierte Geowissenschaftlerin aus Schwachhausen-Riensberg den Klimawandel. Zudem berichtet sie über eine der größten Umweltsünden: den Plastikmüll. Die Geschichten richten sich jedoch nicht nur an Kinder. Warum auch Erwachsene aus den Informationen und Tipps für ein umweltfreundlicheres Verhalten etwas lernen können, erzählt die 34-Jährige im Interview.

Kinderbücher aus Bremen: Buchcover "Mats Möwe auf großer Klimamission"
Im Buch beschreibt Denise Müller-Dum die Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels. Carl Schünemann Verlag/Kathrin Lauckner

Wie kam es dazu, dass Sie sich mit einer kleinen Nordseemöwe namens Mats angefreundet haben?
Denise Müller-Dum: Zuerst sind tatsächlich die Nebencharaktere entstanden: die klimaskeptischen Möwen, die schnatternd in ihrer Pfütze sitzen und behaupten, den Klimawandel gäbe es gar nicht. Um deren unhaltbare Thesen auszuhebeln, brauchte ich einen Helden, der zeigt, dass es zu dem Thema belastbare Fakten gibt, die man sich nur anschauen braucht. Also jemand, der erst überlegt und dann redet. Diese Möwe war Mats.

Wie erklären Sie den Kindern ein solch komplexes Thema wie den Klimawandel?
Denise Müller-Dum: Ich beginne mit Behauptungen, die Kinder – und Erwachsene – immer mal wieder hören: dass es den Klimawandel nicht gibt, oder dass er nicht so schlimm ist. Durch die Widerlegung solcher Aussagen kann man viel lernen!

Kinderbücher aus Bremen: Autorin Denise Müller-Dum
Denise Müller-Dum, die Autorin der „Mats“-Bücher, ist promovierte Geowissenschaftlerin. Sie lebt mit ihrem Mann und den beiden Töchtern in Schwachhausen und arbeitet als Wissenschaftskommunikatorin. Denise Müller-Dum

In meinem Buch arbeite ich mit drei Beispielen an drei Orten: In der Arktis kann man zum Beispiel durch das schmelzende Meereis ganz deutlich sehen, dass die Erde sich erwärmt. Am zweiten Beispiel wird klar, dass der Klimawandel vom Menschen verursacht wird – hier erzähle ich etwas über Messungen, auf die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sich berufen. Und am dritten Beispiel in Bangladesch zeigt sich, dass der Klimawandel sehr wohl schlimme Auswirkungen hat, und zwar schon heute! Dass diese Orte rund um den Globus verteilt sind, soll auch vermitteln, dass der Klimawandel auf der ganzen Welt zu spüren ist.

Warum können auch Erwachsene von den Berichten und Tipps von Mats Möwe lernen?
Denise Müller-Dum: Meine Bücher richten sich explizit an Kinder und Erwachsene. Ich wünsche mir, dass sie Eltern oder Lehrenden als Anregung dienen, um mit Kindern in Umweltthemen einzusteigen oder sie zu vertiefen. Die Nachhaltigkeitstipps am Ende sollen Familien zu umweltfreundlicheren Verhaltensweisen ermuntern. Es sind also keine Bücher, die man den Kindern einfach in die Hand drückt, sondern gewissermaßen Familienbücher.


„Viele Kinder sind sich der Plastikproblematik bewusst.“


Inwiefern beschäftigen sich die jungen Menschen bereits mit solch ernsten Themen wie Umweltverschmutzung durch Plastikmüll?
Denise Müller-Dum: Corona-bedingt konnte ich für „Mats Möwe und die Plastikplage“ noch keine Lesungen anbieten. „Mats Möwe auf großer Klimamission“ habe ich aber mit einigen Schulgruppen gelesen und besprochen. Dabei fiel mir auf, dass die Kinder auch beim Thema Klimawandel immer auf Plastikmüll zu sprechen kommen, obwohl der Zusammenhang eher indirekt ist. Plastikmüll ist einfach sehr präsent, anschaulich und fassbar. Viele Kinder sind sich der Plastikproblematik in gewissem Umfang bewusst, aber ohne ihre Eltern können sie nicht so viel ausrichten. Die Erwachsenen müssen einfach mitmachen!

Kinderbücher aus Bremen: Buchcover "Mats Möwe und die Plastikplage"
Im neuen Werk der Bremer Autorin Denise Müller-Dum ist die kleine Nordseemöwe dem Plastikmüll auf der Spur. Das Buch enthält zudem Tipps für ein nachhaltiges Leben. Carl Schünemann Verlag/Kathrin Lauckner

Sie sind Mutter von zwei Kindern. Was versuchen Sie, ihnen im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein mitzugeben?
Denise Müller-Dum: Ich möchte, dass meine Kinder lernen, unseren Planeten und all die Dinge und Privilegien, die wir haben, wertzuschätzen. Ich glaube, eigentlich muss man sie nur darin bestärken, was sie sowieso schon fühlen, denn die meisten Kinder finden die Natur total faszinierend. Bei meinen Kindern ist es auch so, dass manche Dinge, bei denen wir Erwachsene uns mühevoll umgewöhnen müssen, für sie selbstverständlich sind: feste Seife statt Flüssigseife, Foodsharing, gebrauchte Spielsachen und Kleidung vom Nachbarskind. Leider habe ich überhaupt keinen grünen Daumen. Das würde ich gern ändern. Ich finde es toll, wenn Kinder Gemüse und Obst selbst anbauen und ernten können – wer dicht an seinem Essen dran ist, konsumiert doch gleich viel bewusster.

Wo kann ich die Geschichten mit Mats Möwe kaufen?
Denise Müller-Dum: Meine Bücher gibt es überall im Handel oder online. Da wir über Nachhaltigkeit sprechen, würde ich vorschlagen, die Bücher in diesen schwierigen Zeiten über lokale Buchhandlungen zu beziehen oder direkt über den Verlag – die großen Onlinehändler kommen sicher auch so durch die Krise.

Die Bücher „Mats Möwe auf großer Klimamission“ und „Mats Möwe und die Plastikplage“ von Denise Müller-Dum sind im Carl Schünemann Verlag erschienen. Mehr zur Autorin gibt es unter www.muellerdum.net. Zudem ist sie auf Twitter und Instagram aktiv. Und auch Mats Möwe selbst ist auf Instagram zu finden.

Balkongarten
Bremer Blogs: Grüne Oase auf sechs Quadratmetern

Man braucht nicht gleich einen großen Garten oder eine Parzelle, um gemeinsam mit Kindern Obst und Gemüse anzupflanzen. Melanie Öhlenbach zum Beispiel baut Gemüse, Kräuter und Obst auf dem Balkon an. Die 40-jährige freiberufliche Journalistin, Autorin und Dozentin schreibt seit 2014 auf ihrem Blog „Kistengrün“ über Tomaten, Kornblumen, Bienen und Co. Im Interview erzählt sie, wie sie zur Bloggerin wurde, was sie am Gärtnern so fasziniert und wie sie es schafft, rund 50 Pflanzen auf ihrem nur sechs Quadratmeter großen Balkon unterzubringen.

Dieser Beitrag ist Teil unseres Themenspecials „Nachhaltigkeit“. Sind Sie interessiert an mehr Artikeln dieser Art? Schauen Sie sich unsere Sammlung von Beiträgen rund ums Thema an.

zum Themenspecial „Nachhaltigkeit“

Autorenbild Linda Bussmann

Von Linda Bussmann

Ich bin eine waschechte Ostfriesin und überzeugte Norddeutsche. Vor vielen Jahren zog es mich in die Hansestadt. Bremen ist seitdem meine zweite Heimat geworden.

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