
Jonte Mai engagiert sich für die Natur
Gemeinsam nachhaltig aktiv gegen das Insektensterben
Jonte Mai ist 17 Jahre alt und engagiert sich mit seinen Aktivitäten unter dem Namen Naturschutz2go bereits seit jungen Jahren für die Umwelt. Aktuell verbringt er ein Austauschjahr in den USA, doch sein Einsatz für Nachhaltigkeitsthemen bleibt ungebrochen. Im Gespräch mit uns berichtet er über seine Motivation, seine aktuellen Projekte und seine Vision für die Zukunft.
Du bist derzeit in den Vereinigten Staaten in der amerikanischen Stadt Michigan. Was hat dich dort hingeführt?

Jonte Mai: Ich absolviere gerade ein Austauschjahr, das mir die Möglichkeit gibt, eine neue Kultur kennenzulernen, neue Freunde zu finden und mich persönlich weiterzuentwickeln. Ich besuche hier eine Schule und erlebe den Alltag in einem anderen Land hautnah. Es ist spannend, zu sehen, wie unterschiedlich die Lebensweisen sind und welche neuen Erfahrungen ich hier sammeln kann.
Wie ist das Klima dort?
Ich bin in Michigan, und die Winter hier sind sehr kalt. Wir hatten Temperaturen bis zu -30 Grad Celsius mit starkem Wind. Das war schon eine Herausforderung! Man muss sich wirklich gut einpacken, um überhaupt nach draußen gehen zu können. Doch jetzt wird es langsam wärmer – und ich kann die Umgebung mehr erkunden.
Du hast dich schon früh in deinem Leben für den Naturschutz eingesetzt und hast beispielsweise einen selbstgebauten Samenspender aus Kaugummiautomaten entwickelt, der insektenfreundliches Saatgut enthält. Wie kam es dazu?
Ich bin in einer Zeit aufgewachsen, in der viele Umweltprobleme sichtbar wurden. Die Bedrohung der Artenvielfalt und insbesondere das Bienensterben haben mich zum Handeln bewegt. Schon als Kind habe ich mich gefragt, warum nicht mehr getan wird, um unsere Natur zu schützen. Ich wollte nicht nur zusehen, sondern aktiv etwas tun. Unser Handeln beeinflusst sehr stark die Umwelt. Ich habe viel über die Bienen als Bestäuber gelernt und wie wichtig sie für unser Ökosystem sind. Doch sie werden oft übersehen. Mir wurde klar, dass jeder Mensch etwas bewirken kann, wenn er sich für eine Sache einsetzt. Auf einem Flohmarkt in Berlin kam mir dann die Idee, ausgemusterte Kaugummiautomaten als Samenspender umzufunktionieren. Und ich habe dann mit meinem Papa einen ersten Versuch gemacht.
Du hast bereits einige Auszeichnungen erhalten, unter anderem vor Kurzem den Deutschen Nachwuchspreis des Bundesamtes für Naturschutz. Und auch die Sparkasse Bremen hat dich mit einem Preis für ehrenamtliches Engagement bedacht. Was bedeutet dir das?
Es ist natürlich eine große Ehre, aber mein Ziel ist nicht die Anerkennung, sondern echte Veränderung. Mein größter Wunsch ist es, dass mein persönliches Engagement in diesen Bereichen irgendwann nicht mehr nötig ist, weil die Probleme gelöst sind. So lange das nicht der Fall ist, mache ich weiter und setze mich für den Naturschutz ein.
„Unser Handeln hat Auswirkungen auf kommende Generationen.“
Du setzt dich als Mitglied des Vereins Kinder- und Jugendbeirat des Deutschen Kinderhilfswerkes auch politisch für Nachhaltigkeit und Kinderrechte ein. Warum ist dir das so wichtig?

Ich möchte zeigen, dass auch junge Menschen etwas bewirken können. Politik und gesellschaftliches Engagement haben kein Mindestalter. Ich habe mich im Kinder- und Jugendbeirat engagiert und arbeite mit verschiedenen Organisationen zusammen, um Kinderrechte und Chancengleichheit zu stärken. Viele Entscheidungen, die heute getroffen werden, beeinflussen die Zukunft der kommenden Generationen – deshalb müssen auch junge Menschen eine Stimme haben. Ich wünsche mir, dass Menschen bewusster handeln und sich aus ihrer Komfortzone bewegen. Nachhaltigkeit bedeutet, nicht nur an sich selbst zu denken, sondern an die Umwelt und kommende Generationen. Politisches Engagement beginnt beim Wählen und hört beim bewussten Lebensstil nicht auf. Alle können ihren Beitrag leisten – sei es durch kleine Veränderungen im Alltag oder durch aktiven Einsatz für gesellschaftliche Themen.
Wie geht es nach deinem Austauschjahr für dich weiter?
Ich kehre nach Bremen zurück, um mein Abitur zu machen. Mein Naturschutzprojekt läuft weiter, auch dank meiner tollen Geschwister, die es unterstützen. Ich möchte mich weiterhin für den Schutz der Umwelt engagieren und neue Ideen umsetzen, um mehr Menschen für diese Themen zu sensibilisieren. Ich wünsche mir ein generelles Umdenken in der Gesellschaft. Ich möchte, dass Menschen verstehen, wie wichtig es ist, langfristig zu denken und sich aktiv für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen einzusetzen. Wir müssen aufhören, nur in kurzfristigen Vorteilen zu denken, und uns bewusst machen, dass unser Handeln Auswirkungen auf kommende Generationen hat.
Wie sieht du die Zukunft im Bereich Nachhaltigkeit?
Mich motiviert es, zu sehen, dass sich immer mehr junge Menschen für den Klimaschutz und den Erhalt der Artenvielfalt einsetzen. Es gibt eine wachsende Bewegung, die sich für positive Veränderungen starkmacht. Ich hoffe, dass ich dazu beitragen kann, dieses Engagement noch weiter voranzutreiben und mehr Menschen für Umwelt- und Naturschutzthemen zu begeistern.
Mehr Informationen finden sich auf der Internetseite von Jonte Mai und Naturschutz2go.