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Küchengeräte
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Secondhandgeräte für die Küche

Ist es sinnvoll, zum gebrauchten Kühlschrank oder Herd zu greifen?

In vielen Bereichen ist es ganz normal, gebrauchte Gegenstände zu verwenden – beispielsweise bei Kleidung. Bei anderen Produkten gibt es wiederum Bedenken, sie auf dem Secondhandmarkt zu kaufen. Wie sieht es aus bei großen Elektrogeräten für die Küche, etwa Kühlschrank, Backofen oder Geschirrspüler?

Was spricht für Secondhandgeräte in der Küche?

  • Das beste Argument ist wohl der Preis – Secondhandgeräte sind schließlich oft für einen Bruchteil von Neuware zu bekommen.
  • Aber auch Nachhaltigkeit spielt eine Rolle bei der Entscheidung für ein gebrauchtes Elektrogerät. Schließlich werden Ressourcen geschont, wenn Produkte möglichst lange genutzt werden, statt immer gleich neue zu produzieren. Zudem entfällt die Entsorgung von noch funktionstüchtige Geräten.

Welche Nachteile hat es, Geräte aus zweiter Hand zu nutzen?

  • Verbrauch: Was man beim Einkauf spart, zahlt man eventuell langfristig bei den laufenden Kosten drauf – durch einen höheren Verbrauch von Strom und Wasser.
  • Auch die Nachhaltigkeit leidet unter einer niedrigeren Effizienzklasse.
  • Dazu kommt: Beim Gebrauchtkauf von privat ist die Gewährleistung (Garantie) oft eingeschränkt.
  • Manchmal sind ebenfalls schneller Reparaturen fällig. Neugeräte dagegen funktionieren in der Regeln erst einmal für längere Zeit reibungslos.
  • Man muss sich mit einem „alten Modell“ zufriedengeben und hat nicht die neuesten technischen Entwicklungen zur Verfügung. Gerade die zusätzlichen Funktionen von smarten Küchengeräten machen oft Spaß und erleichtern den Alltag.

Bei welchen Geräten lohnt sich der Gebrauchtkauf?

Altmodischer Herd und Backofen
Backöfen haben teils eine Lebensdauer von 25 Jahren. Freepik.com/Annebel146

Manche Elektrogeräte sind besonders gut für die Nutzung in zweiter Hand geeignet. Backöfen haben beispielsweise eine Lebensdauer von bis zu 25 Jahren. Ein wichtiges Kriterium ist dabei einerseits der Verbrauch, der von Modell zu Modell sehr schwanken kann. Andererseits ist ein Testlauf vor Ort meist sinnvoll: Dauert beispielsweise das Vorheizen zu lange oder ist es mehr Ober- als Unterhitze? Ein weiteres Pro-Argument ist, wenn es noch Ersatzteile zu kaufen gibt. Das ist etwa bei europäischen Markenprodukten garantiert 25 Jahre der Fall. So scheitert der erfolgreiche Kauf dann letztlich nicht nur an einer fehlenden Glühlampe.

Kann man Spülmaschinen gebraucht kaufen? Das ist aufgrund der sensiblen Technik eher riskant. Daher empfiehlt sich auch hier ein Test vor Ort – was aber bei einem Spülprogramm von gut und gern drei Stunden Dauer eher schwierig ist. Daneben gibt es vielleicht auch hygienische Bedenken. Diese lassen sich allerdings mit einem speziellen Reinigungsmittel und einem Durchlauf bei hoher Temperatur auf dem Weg räumen.

Kühlschrank
Vorsicht bei gebrauchten Kühlschränken – hier verursacht oft eine niedrige Energieeffizienz zusätzliche laufende Kosten. Freepik.com/Sibashouse

Die Hygiene ist auch bei Kühlschränken aus zweiter Hand problemlos in den Griff zu bekommen. Bei ihnen lautet der Fallstrick vielmehr die nachlassende Energieeffizienz und Dämmung, etwa durch alte Türgummis. Schließlich sind Geräte mit niedrigen Energieklassen aus gutem Grund schon seit Jahren nicht mehr im regulären Verkauf. Als Faustregel gilt hierbei oft: Je älter der Kühlschrank, desto schlechter für Umwelt und Portemonnaie.

Auch wenn sie nicht zwingend in die Küche gehören: Waschmaschinen halten übrigens oft ein Vierteljahrhundert durch. Dabei kommt es natürlich immer auch auf die Intensität der Nutzung an: Bei einer fünfköpfigen Familie musste die Maschine natürlich mehr ackern als in einem Single-Haushalt. Ob das Gerät immer gut gepflegt wurde, kann man meist am Zustand der Waschmittelschublade erkennen. Bei modernen Wäschetrockern ist dagegen der Stormverbrauch in den letzten Jahren so gesunken, dass sich alte Modelle nicht mehr rentieren.

Wo gibt es gebrauchte Elektrogeräte?

Eine gute regionale Anlaufstelle ist das Projekt Gebraucht und gut. Die Kooperation der Bremer Stadtreinigung mit gemeinnützigen Initiativen sorgt einerseits dafür, dass noch brauchbare Geräte nicht weggeworfen und weiter verwendet werden. Andererseits gibt sie Menschen in Bremen eine Möglichkeit, günstig an Herd, Kühlschrank und Co zu kommen. Darüber hinaus bietet das Projekt Langzeitarbeitslosen eine Beschäftigung und Integration in den Arbeitsmarkt.

Einen Markt für Secondhandgeräte findet sich ebenfalls bei den Kleinanzeigen in der Zeitung, im Internet – beispielsweise bei Onlineplattformen wie Ebay Kleinanzeigen und auf dem Schwarzen Brett von Bremen.de –, aber auch in Gebrauchtmöbelhäusern.

Dieser Beitrag ist Teil unseres Themenspecials „Mein Zuhause“. Sind Sie interessiert an mehr Artikeln dieser Art? Schauen Sie sich unsere Sammlung von Beiträgen rund ums Thema an.

zum Themenspecial „Mein Zuhause“

Autorenbild Alena Mumme

Von Alena Mumme

Ich bin Tagenbaren – meine Eltern und Großeltern sind also wie ich in Bremen geboren und aufgewachsen. Nur spannende Reisen locken mich aus meiner gemütlichen Heimatstadt.

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